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350 Jobs weniger bei der Dasa

■ Keine betriebsbedingten Kündigungen / Dolores droht weiter

Im Bremer Dasa-Werk werden bis Ende 1997 rund 350 Menschen über Aufhebungsverträge oder den Sozialplan von den Lohnlisten gestrichen. Momentan arbeiten noch 2.500 Menschen bei der Daimler Benz Aerospace Airbus AG (Dasa) in Bremen.

Der Gesamtbetriebsrat und die Geschäftsführung hatten am Donnerstag ein Beschäftigungssicherungsabkommen unterzeichnet. Demnach darf das Unternehmen bis zum 31. Dezember 1997 keine ArbeitnehmerInnen aus betriebsbedingten Gründen entlassen. Bis dahin hat sich die Dasa-Führung außerdem verpflichtet, keine Standorte zu schließen oder Aufträge an Fremdfirmen zu vergeben.

Das Sicherungsabkommen hatten die Betriebsräte bereits am 15. Dezember 1994 geschlossen. Daimler-Vorstandsvorsitzender Jürgen Schrempp und Dasa-Vorstand Manfred Bischoff wollten es jedoch mit dem Dolores-Programm versenken. Mit dem Dollar-low-rescue (Dolores) Plan wollten sie knapp 12.000 MitarbeiterInnen an den deutschen Dasa-Standorten entlassen. Sie peilen für 1998 einen Gewinn von 1,2 Milliarden Mark an. „Daran halten wir auch weiterhin fest“, sagte ein Unternehmenssprecher.

Das Abkommen galt seit 1. Januar 1995 und sichert nun auch 1996 die Arbeitsplätze der KollegInnen. Sie dürfen nur sozialverträglich entlassen werden.

Mit Dolores will die Dasa noch einmal 500 Bremer ArbeitnehmerInnen in die Arbeitslosigkeit schicken. „Die Gefährdung ist noch voll vorhanden“, sagte gestern Peter Zimmermann, Wirtschaftssprecher des Dasa-Gesamtbetriebsrates. Dennoch sei das Abkommen ein „Teilerfolg“. Im April wollen er und der Gesamtbetriebsrat mit Vertretern der Geschäftsführung über Dolores verhandeln. Die Arbeitgeber haben die Unheil bringende Dolores mittlerweile in Win wie Wettbewerbs-Initiative umbenannt.

Obwohl die Auftragsbücher bei der Dasa voll sind und die Beschäftigten Überstunden machen, hat die Geschäftsführung die Arbeitszeit im Bremer Werk pro Woche um 0,6 Stunden gesenkt. „Prinzipiell machen wir hier schon ein Bündnis für Arbeit“, sagte Zimmermann. Seine KollegInnen „arbeiten im ersten Halbjahr zuviel“, haben dafür im zweiten Halbjahr 1996 Freizeit. Die 130 Dasa-Beschäftigten in Bremen, die für den angeschlagenen niederländischen Flugzeugbauer Fokker arbeiten, sind weiterhin bedroht. Wenn Fokker nicht aufgefangen wird, werden sie nicht sofort entlassen, sondern gehen auf Kurzarbveit. Sie sollen ebenfalls über Sozialpläne aufgefangen werden, hofft der Betriebsrat. ufo

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