piwik no script img

kein Termin 2021Tschechien

Reiseleitung: Alexandra Mostyn

Prag – Jachymov – Brno/Brünn – Ostrava Svitavy – Prag

Wir reisen einmal quer durch die Republik und verfolgen Spuren der Zeitgeschichte, besuchen Ruinen einst mondäner Kurbäder im Westen und Denkmäler der industriellen Vergangenheit im Osten. Wir erkunden die Prager Kneipen- und die Brünner Kaffeehauskultur und den herben Charme der Arbeiterstadt Ostrava.

Auf unserer Reise treffen wir Aktivisten und Zeitzeugen, Visionäre und Überbleibsel der Bohème, Politiker, Vertreter nationaler Minderheiten und Künstler.

Tschechien ist unser Nachbarland, und doch ist es den meisten vor allem durch seine Hauptstadt Prag bekannt. Prag ist – zu Recht – ein Touristenmagnet. Doch auch jenseits von Karlsbrücke und Prager Burg hat die Stadt einiges zu bieten.

Wir treffen Menschen, die sich in der Zivilgesellschaft engagieren, besuchen das Prager Literaturhaus und lernen mit dem ehemaligen Botschafter Frantisek Cerny einen faszinierenden Zeitzeugen kennen. Und nicht zuletzt kommen auch böhmisches Essen und das berühmte Bier nicht zu kurz – unter anderem beim Besuch einer der Prager Mikrobrauereien.

Danach reisen wir einmal quer durch die Republik und verfolgen Spuren der Zeitgeschichte. Zunächst geht es nach Westen: in Jachymov (St. Joachimsthal) im Erzgebirge besuchen wir eine ehemalige Uranmine, wo in den 1950er Jahren v.a. politische Gefangene Uran für die sowjetische Atombombe abbauen mussten.

Offiziell kamen hier 500 Menschen ums Leben. Wie viele an den Spätfolgen der Radioaktivität starben, ist bislang nicht bekannt. Insgesamt 16 solcher Uran-Gulags gab es in Tschechien, von 1948 bis 1961 mussten hier 100.000 Menschen Zwangsarbeit verrichten. Seit 2008 gibt es in Jachymov ein Museum, das die Geschichte des „Uran-Gulags“ beleuchtet.

Weiter geht es nach Brno (Brünn), der zweitgrößten Stadt Tschechiens, in der wir neben den Sehenswürdigkeiten der Stadt auch mit jungen Aktivisten zusammentreffen und das in Europa einzigartige Roma-Museum besuchen.

Ein Kontrastprogramm ist dann die ehemalige Industriestadt Ostrava (Mährisch-Ostrau), die drittgrößte Stadt Tschechiens. Die Stadt mit ihren 300.000 Einwohnern im Osten des Landes, einst Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie, wandelt sich rasant.

Neue Stadtviertel entstehen, wo früher Fördertürme standen. Was bedeutet solch ein Wandel wirtschaftlich, ökologisch und sozial für eine Stadt? Darüber sprechen wir u.a. mit einem ehemaligen Dissidenten, Kohlekumpel und Intellektuellen.

Auf der Rückfahrt nach Westen machen wir dann noch einen Stopp in Svitavy (Zwittau). Hier wurde 1908 der später durch die Rettung von über 1.000 Juden bekannt gewordene  Industrielle Oskar Schindler geboren. Wir besuchen seine, heute verfallene, Fabrik und erfahren, welche Kontroversen es um die Erinnerungen an Schindler in seinem Heimatort bis heute gibt.

Zurück in Prag haben Sie noch die Möglichkeiten für Kulturprogramm, Einkaufsbummel oder eine Fahrt auf der Moldau.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen