: 250 Asylbewerber in Kaserne
Halberstadt — In Sachsen-Anhalt warten derzeit rund 1.000 Ausländer auf Gewährung des Asylrechts. Die Verteilung der Flüchtlinge — sie kommen aus rund 40 Ländern — sei derzeit noch schwierig, beschreibt die Mitarbeiterin der zentralen Anlaufstelle in Halberstadt, Andrea Dommis, die Situation. Zwar bieten manchmal auch Bürger einen Teil ihrer Wohnung an oder stellen ihren Bungalow zur Verfügung, doch könnten die meisten Kommunen wegen Platzmangels die Asylbewerber nicht aufnehmen. „Für uns gilt es da oft, regelrecht Handel zu treiben und zuzureden, um möglichst viele in den Städten oder Gemeinden unterzubringen.“ Die ehemalige Grenztruppenkaserne Halberstadt ist seit Dezember vergangenen Jahres in Sachsen-Anhalt die erste Anlaufstelle für Asylbewerber, derzeit warten dort rund 250 Menschen auf ihre vorübergehende Zuweisung.
Jedem Asylbewerber steht ein Bett und ein Schrank zur Verfügung. In dieser Enge und angesichts des Untätigseins scheinen die Bewohner in den Zimmern ihren Frust abgreagiert zu haben. Den zwölf Mitarbeitern fehle im Umgang mit Ausländern Erfahrung, nur drei von ihnen seien gelernte Sozialarbeiter, erklärt Andrea Dommis. Kollegen aus den westlichen Bundesländern hätten versichert, daß die Unterkunft in Halberstadt bundesdeutschem Durchschnitt entspräche. adn
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