"24h Berlin" I: Nah an den Menschen wie selten

Pro: Warum "24h Berlin" ein Hit war.

So spektakulär kann Alltag sein. Ein elfjähriges Mädchen ringt um Fassung, weil sie von ihren Freundinnen versetzt wurde, ein Junkie aus Cottbus geht in die Notunterkunft, ein Familienvater wartet in der Klinik auf die Diagnose: Herzinfarkt oder Fehlalarm.

Nach "24 h Berlin" werden wir anders auf all die Reportagen und Features schauen, mit denen uns das Fernsehen berieselt. Und wir werden feststellen, dass es Zeit braucht, viel Zeit, um mit der Kamera so nah an die Menschen heranzukommen und doch so viel Abstand zu wahren, um sie Menschen bleiben zu lassen. Das Fernsehen zeigt, wie Fernsehen sein kann. Mutig!

Ob dem RBB eine Archäologie der Gegenwart gelang, werden Historiker früh genug bewerten. Dass der Film nicht ohne Promis auskam - geschenkt. Viel wichtiger war, dass der Film die erzählerische Herausforderung gemeistert und bleibende Bilder von der vitalen Collage Großstadt hinterlassen hat. "Ulysses", "Berlin-Alexanderplatz", "24 h Berlin". Großartig.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.