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23 Disketten vom Intendanten

■ Bei Radio Bremen 4 ermittelt jetzt der Datenschutzbeauftragte / Auch Hörerdaten sollen gespeichert worden sein / Mit Ergebnisse ist in etwa zehn Tagen zu rechnen

Beim vierten Proramm von Radio Bremen ermitteln seit vorgestern Bremens Datenschützer. Sven Holst, Stellvertreter von Alfred Büllesbach, dem Landesbeauftragten für den Datenschutz, inspizierte am Mittwoch die Computer der Pop -Welle. Er warf einen Blick in verschiedene Dateien und ließ sich Ausdrucke anfertigen.

Holst ging damit einem Verdacht nach, der seit Wochen im Funkhaus besteht: In den Computern sollen nicht nur Musiktitel gespeichert sein, damit die Abrechnung des Senders mit den Ur

hebern schneller geht, sondern auch personenbezogene Daten von Mitarbeitern. (taz vom 19.7.)

Bisher hatte nur der Personalrat ermittelt und die Computer von einem Berater aus der Bremer Universität filzen lassen. Den Personalrat interessiert, ob Wolfgang Hagen, Chef von Radio Bremen 4, eine rundfunkinterne „Dienstvereinbarung“ unterlief, indem er Personendaten speicherte. Den Datenschützer interessiert der gleiche Tatbestand, allerdings von höherer Warte aus: Er fahndet noch Verstößen gegen das Bremische Datenschutzge

setz. Dabei verfolgt er auch einen neuen Hinweis: Es sollen auch Daten von anrufenden Hörern gespeichert worden sein.

„Der Inhalt des Computer-Systems kann sich ja täglich ändern, und ich habe meinen Besuch ja auch angemeldet“, dämpfte Holst gestern die Erwartungenin seinen Besuch. Immerhin habe er von Intendant Karl-Heinz Klostermeier 23 Disketten bekommen, diejenigen, die auch der Berater des Betriebsrates vor fast drei Wochen kopierte. In etwa zehn Tagen will Datenschützer Holst Ergebnisse vorweisen.

mw

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