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21th Century Lee

Lee Hazlewood kennt glücklicherweise das Lob protestantischer Arbeitsethik

Lee Hazlewood am Samstag um 20 Uhr im Schiller-Theater, Bismarckstraße 110

In Interviews erklärt der Mann gern, dass er einfach seine Arbeit macht. Als sei er nur einer von den N.S.V.I.P., der not so very important people, wie er mal eine seiner Platten betitelte. Lee Hazlewood. Der Mann im Hintergrund. Eher im Halbschatten wirklicher Prominenz (man muss nur mal versuchen, etwas aus seinem eigenen Oeuvre auf die Schnelle zu bekommen). Der Macher. Da sollte man bei seinen Verdiensten einmal grundsätzlich historisch werden. Zwei Sachen wenigstens: Den Gitarrenzwang von Duane Eddy entwickelte Lee Hazlewood und gab dem Rocker gleich noch seine Hits, und zu Nancy Sinatras „These Boots are made for Walking“ hat sowieso jeder schon mal getanzt. Von den Tantiemen für diesen Song müsste Lee Hazlewood eigentlich locker noch die Rentenkasse seiner Enkel bestücken können, aber er macht, mittlerweile 73-jährig, einfach nur weiter seine Arbeit. Die allen Respekt verdient, morgen, wenn Hazlewood in Begleitung von Musikern der High Llamas seine Lieder singt.

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