■ 1998 Rekordjahr bei Naturkatastophen: Größere Schäden und weniger Hilfsgelder
New York (IPS) – Naturkatastrophen haben den Vereinten Nationen zufolge 1998 in der Dritten Welt Schäden von 90 Milliarden US-Dollar angerichtet. Dies ist dreimal mehr als 1997 und fast doppelt soviel wie die gesamte Entwicklungshilfe. Selbst im Durchschnitt der gesamten 90er Jahre, der bei Schäden von rund 40 Milliarden Dollar in den Entwicklungsländern liegt, bildet 1998 ein Rekordjahr. Insgesamt starben bei Naturkatastrophen im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Menschen.
Das Wetterphänomen El Niño verursachte Überflutungen in ganz Lateinamerika, Waldbrände tobten in Indonesien, Brasilien und Rußlands fernem Osten. Zugleich standen große Teile Chinas und Bangladeshs unter Wasser, und die Hurrikans Georges und Mitch verursachten Verwüstungen in der Karibik und Zentralamerika. Überflutungen meldeten auch Somalia und der Sudan, und ein Wirbelsturm allein tötete im indischen Bundesstaat Gujarat 10.000 Menschen, während eine Flutwelle Papua-Neuguinea überrannte.
In den meisten Fällen trafen Naturkatastrophen arme Länder am schwersten, die mit der Beseitigung der Schäden völlig überfordert sind. Zugleich sind die zur Verfügung stehenden internationalen Hilfsgelder zusammengeschmolzen. Während 1994 noch 80 Prozent der benötigten 2,8 Milliarden Dollar für UN-Hilfseinsätze von den Geberstaaten gezahlt wurden, waren es 1997 bei einer gesunkenen Gesamtsumme von 1,7 Milliarden nur noch 62 Prozent der angeforderten Gelder, die auch wirklich gezahlt wurden.
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