17.09.2016 : taz Panter Preis 2016 geht an Tobias Burdukat und KARO e.V.
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(Berlin) Zum zwölften Mal vergab die taz am Wochenende in Berlin den Panter Preis und ehrte insgesamt sechs Nominierte für ihr vorbildliches Engagement. Auf der großen Benefiz-Veranstaltung am Samstag im Deutschen Theater Berlin wurden die Aktivistinnen von KARO e.V. und Tobias Burdukat mit den beiden mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preisen ausgezeichnet. Der eine Preis wird von den LeserInnen der taz verliehen, der andere von einer prominent besetzten Jury unter Vorsitz von der stellvertretenden taz-Chefredakteurin Katrin Gottschalk. Der taz Panter Preis ist ein Projekt der taz Panter Stiftung.
Nachdem im vergangenen Jahr das Thema Flucht im Zentrum der vorgestellten Initiativen stand, war bei den ausgewählten Nominierten 2016 wieder ein thematisch breiteres Spektrum der Aktionen erkennbar. Analog zur gesellschaftlichen Entwicklung stehen nun Hilfe bei der Integration und in Asylverfahren von Geflüchteten im Mittelpunkt, jedoch auch der erstarkende Rechtsextremismus und Mittel, sich ihm entgegenzustellen. Inklusion behinderter Menschen, der Kampf gegen Braunkohletagebau und Energiekonzerne und Schutz vor Zwangsprostitution und Menschenhandel waren weitere Anliegen.
Die Leserinnen und Leser der taz kürten mit ihren Stimmen die Initiative KARO e.V., die sich im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution und sexualisierte Gewalt stark macht. KARO e. V. hilft den Betroffenen durch psychosoziale Beratung, Unterstützung bei Anzeigen oder beim Ausstieg aus der Prostitution. In den beiden Beratungsstellen des Vereins in Plauen und im tschechischen Cheb können Frauen und Kinder, die im Prostitutionsmilieu aufwachsen und Opfer von Gewalt oder Missbrauch wurden oder davon bedroht sind, Hilfe suchen. Laudatorin Maritta Strasser verweist darauf, dass KARO e.V. in zwanzig Jahren schon etlichen den Ausstieg aus der Zwangsprostitution ermöglicht haben: „Unsere Preisträgerinnen lassen sich auch durch Gewalt nicht einschüchtern. Sie sind hartnäckig und konsequent parteilich, auf der Seite der Frauen und ihrer Kinder, und sie sind erfolgreich.“
Den Preis der Prominentenjury erhielt Tobias Burdukat aus dem sächsischen Grimma, der mit dem „Dorf der Jugend“ auf einem alten Fabrikgelände Jugendlichen aus der Umgebung außergewöhnliche Möglichkeiten kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe bietet und damit Zeichen gegen Rassismus und Sexismus setzt. Burdukat leitet das Jugendhaus der Diakonie in Grimma und setzt sich dort auch als Stadtrat für Freiräume für Jugendliche ein. „Tobias Burdukat kämpft“, sagt Julius Deutsch in seiner Laudation. „für eine Stadt ohne Rassismus und ohne Diskriminierung, für eine Region mit Freiräumen für Jugendliche, in denen lebendig und ohne Angst diskutiert und auch gefeiert werden kann.“ Der Jury gehörten in diesem Jahr neben der stellvertretenden taz-Chefredakteurin Katrin Gottschalk und taz Auslandsredakteur Bernd Pickert auch Julius Deutsch an, Panterpreis-Träger 2008, außerdem Maritta Strasser von „Campact“ und Gisela Wülffing aus dem Kuratorium der taz Panter Stiftung.
Weitere Informationen zum taz Panter Preis und Porträts aller Nominierten finden Sie hier.
Fotoanfragen und Rückfragen beantwortet: Anja Mierel, taz Abt. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin, Tel. (030) 259 02 137, am@taz.de.
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