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170.000 streiken in Guatemala

■ Regierung will Staatsbediensteten nicht nachgeben Staatspräsident Cerezo äußert sich gegenüber der taz

Guatemala (taz) - Eine Welle von Protestmärschen und Streiks erschüttert derzeit Guatemalas Hauptstadt. Mittlerweile befinden sich über 170.000 Arbeiter und Angestellte des öffentlichen Dienstes im Streik. Sie fordern eine Lohnerhöhung von rund 40 Dollar im Monat. Begonnen hatten die Auseinandersetzungen mit einem Arbeitsausstand im städtischen Elektrizitätswerk vor zwei Wochen und den Hungermärschen von landlosen Bauern. Seit dem 27. April sind die Staatsbeamten im Arbeitskampf. Der christdemokratische Staatspräsident Vinicio Cerezo erklärte gegenüber der taz, daß er gegenüber den Streikenden hart bleiben werde: „Wir haben einen Plan, wie wir soziale Reformen für alle herbeiführen werden und nicht nur für die Staatsangestellten, die in Guatemala ohnedies zu den Privilegierten zählen, weil sie einen festen und relativ gut bezahlten Arbeitsplatz haben.“ Zum Problem der landlosen Bauern erklärte Cerezo, er habe das Wort Agrarreform aus seinem Vokabular gestrichen. Während die Streikenden seit Montag eine Ausweitung des Kampfes auf andere Landesteile diskutieren, drohten hohe Staatsfunktionäre mit der Militarisierung des öffentlichen Dienstes. Interview mit Cerezo und Bericht auf Seite 7

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