16 Milliarden Euro für Kita-Ausbau: Kommunen fordern finanzielle Hilfe
Durch den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz werden mehr als 750.000 Kita-Plätze benötigt. Dafür fordert der Städtebund statt 12 Milliarden nun 16 Milliarden Euro.
BERLIN afp | Der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze wird nach Angaben des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) teurer als erwartet. "Um die Betreuungsquote von bundesweit 35 Prozent erfüllen zu können, brauchen wir bis zu 16 Milliarden Euro", sagte Ursula Krieckl vom DStGB der Berliner Zeitung vom Dienstag. Der Bund hatte den Finanzbedarf für den Ausbau der Kinderbetreuung 2007 auf zwölf Milliarden Euro geschätzt.
Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz werde der Bedarf über die bereits kalkulierten 750.000 Plätze hinausgehen, sagte Krieckl der Zeitung. "Das kann bis zu eine Million neue Betreuungsplätze bedeuten, verbunden mit einer entsprechenden Kostensteigerung." Bei prognostizierten Steuerausfällen von zwölf Milliarden Euro in diesem Jahr sei ein weiterer Ausbau der Kinderbetreuung ohne zusätzliche Mittel nicht zu finanzieren.
Bund, Länder und Kommunen hatten im Jahr 2007 vereinbart, bis 2013 bundesweit für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Angebot zur Kindertagesbetreuung zu schaffen.
Vor allem der Westen Deutschlands ist von diesem Ziel noch weit entfernt, nach Angaben des Statistischen Bundesamts fehlten zum Erreichen der Betreuungsquote in den alten Ländern im März 2009 noch 320.000 Plätze für Unter-Dreijährige.
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