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150 Albaner flohen

■ Zuflucht in West-Botschaften gesucht / Polizei schoß

Bonn (dpa) - Nach einer Massenflucht von mindestens 150 Menschen in westliche Botschaften in Albanien hat die Bundesregierung schärfsten Protest dagegen eingelegt, daß die Polizei auf Flüchtlinge schoß und dabei einen Mann verletzte. In Brüssel befaßt sich heute die EG in der „Europäischen Politischen Zusammenarbeit“ mit der Lage in Albanien befassen.

Ausgedehnte Demonstrationen gingen der Flucht in die bundesdeutsche, die italienische, griechische und französische Botschaft voaus. Sie gehen auf Unzufriedenheit über fortgesetzte Unterdrückung zurück sowie auf Ungerechtigkeiten des neuen Paßgesetzes.

Albanische Wachen hatten in der Nacht zum Montag das Feuer auf vier Flüchtlinge eröffnet und einen Mann verletzt, der jetzt in der Botschaft ärztlich betreut wird. In der Nacht zum Dienstag kletterten weitere 79 Zufluchtsuchende über die Mauer und durchbrachen mit einem Lkw das Tor. Die Bundesregierung will die freie Ausreise der Flüchtlinge durchsetzen.

Fünf Menschen, die in Chinas Botschaft in Tirana flohen, wurden nach einem Bericht der römischen Zeitung „Repubblica“ wieder an die albanischen Behörden ausgeliefert.SEITE 8

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