: 125 bärchen weniger
Für viele Zeitgenossen war in den vergangenen Monaten viel Toleranz von Nöten, um sich diesen „Kreis der Toleranz“ am Potsdamer Platz gefallen zu lassen. Manch einer mag sich der Worte eines der großen Toleranzler, Georg Christoph Lichtenberg, erinnert haben und sich frei nach dem Sudelversler gedacht haben: „Die Bären haben die traurige Situation, worin sie jetzo in der Welt leben, vielleicht bloß dem witzigen Einfall eines losen Menschen zu danken.“ Lichtenberg hatte diesen Satz ursprünglich auf Esel gemünzt, diese sind nun aber nicht das Wappentier Berlins. 125 der so genannten Buddy-Bären, die – der Welt sei’s geklagt – inzwischen aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind, standen seit Juni für die Völkerverständigung vereint wenigstens an einem Ort, der symbolträchtiger nicht sein könnte – dort, wo einmal die US-Botschaft erbaut werden soll. Nun sind sie wieder in alle Winde verstreut. Die Plastikbären wurden gestern Abend zu Gunsten von Unicef im Museum für Kommunikation versteigert. An der hauptstädtischen Buddy-Überbevölkerung ändert das jedoch nichts. Die Produktion geht unverändert weiter. FOTO: PETERS
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