: 104 Neo–Nazis festgenommen
Berlin (taz) - Mehr als 200 Polizisten lieferten sich am Samstag abend in einer Kneipe im Berliner Stadtteil Spandau eine Saalschlacht mit Rechtsextremisten, die in Berlin einen Ableger der FAP gründen wollten. Mehrere Beamte und ein Staatsanwalt wurden durch Schläge und fliegende Bierflaschen verletzt. Insgesamt 104 Neo–Nazis wurden festgenommen. Wie Justizsprecher Neuhaus mitteilte, wurden anschließend 61 Hausdurchsuchungen in Berlin und im Bundesgebiet durchgeführt. Gegen die Neo–Nazis, die inzwischen alle wieder entlassen wurden, sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Neugründung beziehungsweise Mitgliedschaft in einer NSDAP– Nachfolgeorganisation eingeleitet worden. Die Vorbereitung für die Gründung der „Freiheitlich deutschen Arbeiterpartei“ habe die Justiz seit Wochen beobachtet, bestätigte Neuhaus. Wie es hieß, stünden einige Teilnehmer der rechtsradikalen FAP (Freiheitliche Arbeiter Partei) nahe, die auch am Bundestagswahlkampf teilnahm. Die Festnahmen stünden nicht in einem Zusammenhang mit Straftaten wie dem kürzlichen Sprengstoffanschlag gegen das Spandauer Kriegsverbrechergefängnis, in dem der ehemalige Hitler–Stellvertreter Hess einsitzt. gh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen