: 100.000 Budapester durch Industrieabfälle gefährdet
Budapest (afp) — Rund 100.000 Budapester leben nach offiziellen Schätzungen in der Nähe von „besonders gefährlichen“ oder „gefährlichen“ Industrieanlagen. Dies berichtete am Montag die Tageszeitung 'Nepszabadsag‘. Über die Gefährdung durch chemische Abfälle, die sich in privaten Kellern oder illegalen Lagern befinden, lägen keine Daten vor. Budapester Unternehmen produzieren jährlich 800.000 Tonnen an chemischen Abfällen, von denen 150.000 bis 200.000 Tonnen nicht angemessen entsorgt werden. Wie der Leiter des Budapester Zivilschutzamtes, Rudolf Toth, mitteilte, würden Genehmigungen für diese Firmen zeitlich unbefristet erteilt. Auch sei die Behörde nicht in der Lage, die Produktion in gefährlichen Anlagen zu stoppen. Das vollständige Fehlen von Kontrollen kam ans Licht, als bei einer Explosion in einer Budapester Fabrik selbst Firmensprecher nicht wußten, welche Substanzen in die Luft freigesetzt wurden.
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