■ 100 Jahre Olympia: Geld, Macht und Doping, Teil 2
1968: Erstmals Dopingkontrollen bei Olympischen Spielen.
1972, Februar: IOC-Präsident Avery Brundage sperrt den weltbesten Skiläufer, Karl Schranz (Österreich), von den Winterspielen in Sapporo aus, weil sich Schranz für Kaffeewerbung hatte fotografieren lassen.
1972, September: Die „heiteren Spiele“ in München geraten zur Tragödie: Bei einem Anschlag auf die israelische Olympiamannschaft sterben elf Menschen. Der scheidende IOC-Präsident Avery Brundage (USA) spricht den historischen Satz: „The games must go on.“
1973: Olympiasieger Jim Thorpe wird in den USA posthum reamateurisiert.
1976, Juli: Disqualifikation der Gewichtheber-Olympiasieger Kaczmarek (Polen) und Christow (Bulgarien) nach positiven Dopingproben.
1976, Juli: Olympia-Boykott in Montreal: Afrikanische Länder protestieren gegen die Teilnahme Neuseelands, das Sportkontakte zum auch vom IOC geächteten Apartheidstaat Südafrika unterhält.
1976, August: Ein DDR- Trainer wird skeptisch nach dem kräftigen Aussehen und den tiefen Stimmen seiner Goldschwimmerinnen befragt. Historische Antwort: „Schwimmen sollen die Mädchen und nicht singen.“
1980, Juli: Wegen des sowjetischen Einmarschs in Afghanistan drängen westliche Politiker, allen voran die USA und die Bundesrepublik, ihre Sportfunktionäre zum Boykott der Spiele in Moskau.
1980: Die Spiele von Moskau werden von den USA boykottiert – doch die Coca- Cola-Company ist mit Fanta dabei.
1981: Revolution im „Männerorden“: Pirjo Häggman (Finnland) und Flor Isava- Fonseca (Venezuela) werden als erste Frauen ins IOC aufgenommen.
1981, September: Die Schweiz sichert dem seit 1915 in Lausanne residierenden IOC Steuervorteile zu. Jens Weinreich
(Teil 1 der „etwas anderen Chronik des IOC“ erschien am Samstag, 6. April; Fortsetzung morgen)
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