10 Jahre taz Panter Stiftung: Mutig losrennen und zuschlagen

Die Arbeit der Stiftung ist nötiger denn je, denn unabhängiger Journalismus steht unter Druck.

Der Gedanke der Stiftung wird seit 10 Jahren von Aktiven, MitarbeiterInnen und Freiwilligen in die Gesellschaft getragen

von Ute Scheub

Das Verb „tigern“ kennen Sie bestimmt. Aber wissen Sie, wofür „pantern“ steht? Ich sag's Ihnen: höchst konzentriert auf dem Sprung sein und dann mutig losrennen und zuschlagen. Der taz-Panter ist ein stets wachsames Tier, immer leidenschaftlich, immer auf der Lauer, die Nackenhaare beim Anschleichen gesträubt. Er agiert auf vielen Feldern, sein Revier ist riesig. Und er verschleudert kein Quäntchen Energie.

Die taz Panter Stiftung gibt es bereits seit 10 Jahren. In einer kürzlich erschienen Publikation beschreiben Aktive, was die Panter Stiftung in dieser Zeit alles geleistet hat. Einige Beispiele: Die türkische Transgender-Journalistin Michelle Demishevich schildert, wie die von der Stiftung finanzierte taz gazete ihr neue Hoffnung gab und die Möglichkeit, ihre Arbeit fortzuführen. taz Panter Volontärin Lin Hierse ist „morgens noch nie so gern aufgestanden“ wie derzeit, da sie lernt wie man Texte redigiert, einen Seite-Eins-Kommentar schreibt oder eine Podcastfolge aufnimmt. Osteuropa-Redakteurin Barbara Oertel erzählt, wie in den internationalen Workshops anrührende Freundschaften zwischen Journalistinnen und Kollegen aus verfeindeten Ländern entstanden.

Sie merken schon: Die Arbeit der Stiftung ist heute nötiger denn je, denn unabhängiger Journalismus steht durch Despoten und Rechtspopulisten unter massivem Druck. 2018 sind weltweit 50 JournalistInnen und ReporterInnen bei ihrer Berufsausübung getötet worden, und auch im vermeintlich sicheren Deutschland registrierte das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit 22 körperliche Angriffe auf Medienschaffende. Einige Bundestagsabgeordnete fordern deshalb bereits einen UN-Sonderbeauftragten zum Schutz der Presse. So oder so: Wir müssen mehr „pantern“.

Pantern ist aber nur möglich, wenn großzügige Stifter und SpenderInnen den Panter immer wieder füttern. Unser allerherzlichster Dank gilt den großzügig Gebenden.

Dieser Beitrag stammt aus der Publikation 10 Jahre taz Panter Stiftung.