: ... was bisher geschah
Wie die PDS versucht, ihren Parteichef zu halten
Ohne die CDU hätte alles so einfach sein können. Vor ein paar Monaten, als vom Spendenskandal noch keine Rede war, schien für die Genossen alles klar. Ihr Parteichef Lothar Bisky, den viele in der Partei für unersetzlich halten, bleibt der PDS erhalten. 2001 wäre er zwar acht Jahre an der Spitze der Partei, und das Statut sieht eine Begrenzung der Amtszeit auf acht Jahre vor – aber so etwas lässt sich doch regeln. Dann kamen Kohl, die Koffer und die schwarzen Konten. In allen Parteien wurde plötzlich diskutiert, dass zu viel Macht und das Kleben an Posten die Demokratie beschädigen. Und ausgerechnet die PDS sollte die Amtszeitbegrenzung aufheben? Extra für ihren Vorsitzenden? In der Partei gab es Widerstand, sofort war von einer „Lex Bisky“ die Rede. Bisky erklärte, das letzte, was er wolle, sei eine Sonderregelung. Der Vorstand arbeitete an einem Kompromiss. Sein Vorschlag an den Parteitag, der vom 7. bis 9. April in Münster tagt und die Änderung des Statuts beschließen muss, lautet: Die Amtszeit bleibt auf acht Jahre begrenzt, aber direkt gewählte Funktionäre können mit einer Zweidrittelmehrheit erneut gewählt werden. Für Bisky ist das unwichtig geworden: Er macht Schluss, so oder so. FOTO: REUTERS
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