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... das vierte Auge

Das dritte gibt's derweil schon: als eingepflanzte Kamera im Kopf eines US-amerikanischen Künstlers.

Die Kamera sei "so groß wie das Zifferblatt einer Herrenarmbanduhr" und "in den Schädel" von Wafaa Bilal eingesetzt worden, teilte der Künstler selbst mit. Über die verschiedenen Größen von Armbanduhren ist noch nicht mit ihm gesprochen worden und auch nicht darüber, wo genau im Schädel "The 3rd I" denn überhaupt sitzt - Interviews will der Frischbestückte erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.

Interessant dürfte es dann auch für die Studenten des 44-jährigen Kunstdozenten an der New York University werden. Seminare unter "Videoüberwachung"? "Video-Vorlesung" mal ganz anders? So kämen sie immerhin zu Ausstellungsehren im neueröffneten Museum für zeitgenössische Kunst in Doha, der Hauptstadt von Katar. Dort wird das Projekt am 15. Dezember vorgestellt.

Hoffentlich überlebt der Grenzgänger und Semi-Cyborg Bilal bis dahin seinen künstlerischen Mut. Er ist der Meinung, es handele sich bei "The 3rd I" um ein "einziges Konzeptkunst-Werk", das "wichtige soziale, ästhetische, politische, technologische und künstlerische Fragen" aufwerfe. Das mag richtig sein, aber es will sich auch eine andere noch aufdrängen: hat der Mann noch alle Szenen im Kasten?

Ähnlich radikal jedenfalls ließ er sich 2004 in einer einmonatigen Ausstellung in Chicago rund um die Uhr von Besuchern mit Farbpatronen beschießen. Inspiriert dazu wurde der Exil-Iraker von dem Umstand, dass sein im Irak verbliebener Bruder bei einem US-Raketenangriff ums Leben gekommen war.

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