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... Valentin der Tag

Eine britische Grundschule will am Valentinstag das Versenden von Karten verbieten. Die Schüler seien emotional noch nicht reif genug.

Eine Grundschule im britischen Ashcombe verbietet ihren Schülern das Versenden von Valentinskarten und kündigt rigorose Kontrollen für den 14. Februar an. Wer mit einer Karte dennoch erwischt wird, dem droht nicht etwa ein Eintrag ins Klassenbuch, sondern es werden knallhart die Liebesbekundungen konfisziert – auf unbestimmte Zeit.

Eine Stellungnahme zu den Beweggründen gab der Lehrer Peter Turner in einem Newsletter: "Wir glauben, dass mit solchen Gedanken gewartet werden sollte, bis die Kinder emotional und sozial reif sind, um die Bindung zu verstehen, die ein Freund oder eine Freundin bedeutet." Die Grundschule wird von vier- bis elfjährigen Schülerinnen und Schülern besucht.

Hinter verschlossenen Türen wird schon gemauschelt, welches die wirklichen Motive hinter dieser Postzensur sein dürfen. Bekanntlich war der Namenspatron Bischof Valentin von Terni dafür bekannt, trotz Verbot des Kaisers Liebespaare getraut und ihnen Blumen geschenkt zu haben. Ob die Kinder sich von einem Verbot aufhalten lassen dürften, scheint somit zu bezweifeln. Oder aber es ist alles nur eine Auflehnung der Lehrer gegen die millionenschwere Valentinskarten-Industrie vorzugehen.

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