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■ Unterm Strich

Am Samstag war das „Wort zum Sonntag“ nicht wieder zu erkennen. Statt Kerzenschein und Kirchenstimmung gab es Ausschnitte aus Luc Bessons „Jeanne d’Arc“ – Milla Jovovich in Großaufnahme und lecker Schlachteplatte mit Soldaten im Hintergrund. Erst danach säuselte eine Pastorin etwas von Hingabe und Zweifel im Dienste Gottes. Das Bekenntnis hat sich offenbar gelohnt: Nun ist das Historiendrama gleich in acht Kategorien für den wichtigsten französischen Kinopreis, den „César“, nominiert worden. Auch „La fille sur le pont“ von Patrice Leconte wurde achtmal für den „César“ nominiert. Die erste Asterix-Verfilmung mit echten Darstellern, die im vergangenen Jahr in Frankreich der größte Kassenerfolg war, wurde nur einmal nominiert: für den Film mit der besten Ausstattung.

In Russland hat die Arbeit an der ersten umfassenden Enzyklopädie seit dem Zerfall der Sowjetunion begonnen. Das sagte der Direktor des Verlages „Große russische Enzyklopädie“, Alexander Gorkin, am Montag der Agentur ITAR-TASS in Moskau. Das neue vielbändige Lexikon werde die Tradition der „Großen sowjetischen Enzyklopädie“ fortsetzen; es soll das Wissen um die 1.000-jährige Geschichte Russlands und den jetzigen Zustand des Landes beschreiben. Chefredakteur der neuen Ausgabe ist der sowjetische Physiknobelpreisträger von 1964, Alexander Prochorow.

Die „Große sowjetische Enzyklopädie“ erschien dreimal und entsprach in jeder Überarbeitung der gerade herrschenden Ideologie. Die erste Ausgabe mit 66 Bänden erschien von 1926 bis 1947. Die zweite Ausgabe, erschienen von 1950 bis 1958, war stalinistisch geprägt; einige frühe Bände wurden jedoch nach Stalins Tod und dem „Tauwetter“ ab 1956 überarbeitet. In der dritten Ausgabe von 1969 bis 1978 wurde Stalin nur kurz abgehandelt, Hinweise auf seine Helfershelfer fehlten.

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