■ Rheinische Synode zur Homofrage: Seelsorge statt Traualtar
Bad Neuenahr (taz) – Mit großer Mehrheit hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland – das Kirchenlaienparlament – den Weg für „eine gottesdienstliche Begleitung Homosexueller“ frei gemacht. Mit der Entscheidung wurde eine jahrelange Diskussion um einen „angemessenen Umgang“ mit schwulen und lesbischen Lebensgemeinschaften beendet. Eine Trauung vor dem Altar – wie bei heterosexuell Liebenden – bleibt nach diesem Beschluss homosexuellen Christen verwehrt.
Trotzdem wird die rheinische Kirche weiter gehen als alle anderen evangelischen Landeskirchen. „Seelsorgerlich“ sollen PfarrerInnen prüfen, ob beide Liebenden auch wirklich in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen wollen. Ein entsprechender Ritus soll erst noch entwickelt werden.
Diese neue Liturgie könnte, nach Absprache mit den betroffenen Kirchengemeinden, auch in einem Gottesdienst zelebriert werden. Die Gruppe „Homosexuelle und Kirche“ begrüßte die Entscheidung „mit Freude“.
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