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 ■  Massenproteste in Rumänien

Trotz der seit zwei Wochen anhaltenden Demonstrationen gegen den Übergangspräsidenten Ion Iliescu in Bukarest will die Regierung, wie geplant, am 20. Mai Parlaments- und Präsidentenwahlen abhalten, wobei Iliescus Front zur Nationalen Rettung mit einer Mehrheit rechnen kann. Wie die amtliche Nachrichtenagentur 'Rompres‘ am Mittwoch meldete, werden zur Wahl rund 1.000 ausländische Beobachter erwartet. Der Wahlkampf werde am 17. Mai eingestellt. Insgesamt treten bei den Wahlen mehr als 80 Parteien und politische Gruppierungen an. Am Wahltag würden Polizei und Militär die Wahllokale bewachen, meldete 'Rompres‘ weiter. Ein westdeutsches Meinungsforschungsinstitut werde in 300 der 12.380 Wahllokale vertreten sein und kurz nach Schluß der Wahllokale eine erste Prognose veröffentlichen. Das vorläufige amtliche Endergebnis der Präsidentenwahl wird am 22. Mai erwartet.

Iliescu wird von allen Strömungen der Opposition heftig bekämpft, seit er die Demonstranten als „Taugenichtse“ (golon) beschimpft hatte und zunächst einen Dialog mit den Demonstranten verweigerte. Als er am Dienstag endlich zu einem Gespräch mit der Opoposition bereit war, scheiterte das Treffen an Iliescus Haltung, keine Fernsehübertragung zuzulassen.

Foto: ap

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