Journalismusfest in Tirol : Unabhängigkeit auch hinter Gittern
Beim Journalismusfest Innsbruck ist die taz Panter Stiftung an mehreren Osteuropa-Veranstaltungen beteiligt und stellt die Gefangenenzeitung „Lichtblick“ vor.
taz Panter Stiftung, 09.05.2023 | Das russische Internetmedium „Meduza“ in Lettland, wo sich weitere osteuropäische Journalist:innen unter dem Dach des „Media Hub Riga“ zusammengefunden haben oder die belarussische Plattform „NEXTA:“ im Warschauer Exil: Unabhängige Medien aus Russland und Belarus können nur noch außerhalb ihrer Heimat arbeiten. Dazu kommen digitale ukrainische Zeitungen wie „Zaborona“, die Unterstützung brauchen, um im Krieg Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren.
Dank der Kontakte der taz Panter Stiftung kommen beim Journalismusfest Innsbruck am Samstag, den 13. Mai, um 10 Uhr Vertreter:innen dieser Medien auf einer Bühne zusammen, um von ihrem Kampf für Unabhängigkeit zu berichten – moderiert von der taz-Chefredakteurin Barbara Junge.
Schon ein Tag vorher (um 13.30 Uhr) geht es im Gespräch mit Tigran Petrosyan, Leiter der Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung, um Aserbaidschans Drohgebärden und Attacken gegen die armenische Bevölkerung. Petrosyan stellt dann am Samstag (um 13 Uhr) ein weiteres Projekt der Panter Stiftung vor: das Tagebuch-Projekt „Krieg und Frieden“.
Ein Ort der Begegnung und der Debatte will das Journalismusfest Innsbruck sein. Zum dritten Mal wird dazu für ein langes Wochenende nach Tirol eingeladen. Freitag, 12. Mai, bis Sonntag, 14. Mai, www.journalismusfest.org.
16 Autor:innen aus der Ukraine, Russland, Belarus, aus Armenien und Georgien, aus Estland, Lettland, Moldau und Kirgistan berichteten dabei regelmäßig in der taz von ihrem Erleben des Krieges. Bei einem Workshop in Berlin konnten sich die Autor:innen schließlich kennenlernen – einer davon, der Ukrainer Roman Huba, ist bei dem Gespräch anwesend.
Doch es gibt auch Veranstaltungen der Panter Stiftung beim Medienfest Innsbruck ohne Osteuropa-Bezug: So interviewt die Journalistin und Autorin Bascha Mika aus dem Kuratorium der Panter Stiftung am Sonnabend um 17 Uhr die simbabwische Autorin Tsitsi Dangarembga, die vor allem die doppelte Repression analysiert, der schwarze Frauen durch patriarchale Strukturen und weiße Dominanz ausgesetzt sind.
Bei einem Vortrag am Freitag (um 16.30 Uhr) stellt Konny Gellenbeck, Vorständin der Panter Stiftung, schließlich eine Zeitung der besonderen Art vor: die 1968 gegründete Gefangenenzeitung „Der Lichtblick“. In Kooperation mit der taz wurden neue Redakteur:innen geschult und eine erste neue Ausgabe des wichtigen Sprachrohrs aus der Justizvollzugsanstalt Tegel in Berlin produziert.