Das Zitiermonster kennt sämtliche Zitate dieser Welt. Aber kommt es auch in ebendieser unserer Welt zurecht? Oder trifft es gar auf Gleichgesinnte?
Worte in den Mund gelegt: Es gibt viele bekannte Aussprüche, die gar nicht von den ihnen zugeschriebenen Verfassern sind.
Robert Menasse erhält am Freitag die Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Auch Ulrike Guérot hat mit falschen Zitaten der EU-Gründer gearbeitet.
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Die geneigte Leserschaft darf sich an einem Poem über weltmeisterliche Leitgedanken erfreuen.
Zitierte Zitate: Wenn sich Medien auf Medien auf Medien stützen, dann stützen sich Medien auf Medien auf Medien.
Die leichte Paraphrase einer bekannten Redewendung führt weit hinein ins unendliche Reich der Verhaspler und Entgleisungen.
In welchem Umfang müssen Zitate und Einflüsse in der Belletristik gekennzeichnet werden? Die Frage treibt Autoren wie Feuilletonisten um.
„Der Spiegel“ hat unautorisierte Zitate aus einem Hintergrundgespräch gedruckt. Aber sind solche Runden für Journalisten überhaupt sinnvoll?
„Sehr geehrter Vereinsverantwortlicher eines Favoriten / eines Außenseiters, welche Chancen rechnen Sie sich für die erste DFB-Pokalrunde aus?“
Mit dem Urteil des Braunschweiger Landgerichts über Loriot-Zitate sind beide Parteien zufrieden. Die Leser bekommen eine geänderte Biografie des Humoristen.
Eine Journalistin des „Spiegels“ veröffentlicht einen Text über eine ehemals führende Piratin. Die fühlt sich falsch zitiert. Recht haben beide.