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11.08.2014 , 18:23 Uhr
Leider scheint Frau Schmollack weniger von der Angelegenheit verstanden zu haben als diejenigen, die jetzt ausgetreten sind.
Zunächst einmal kann von "Panik" überhaupt keine Rede sein. Die Kirchenaustritte werden dieses Jahr eher unter dem Niveau der TvE-geplagten Katholiken letztes Jahr liegen. Die Widerspruchsfrist für das Anfrageverfahren ist abgelaufen, von daher werden die Kirchenaustritte im 2. Halbjahr eher wieder nachlassen.
Wenn sie schreibt, "Die Kirchen haben schlichtweg versäumt, ihren Mitgliedern zu versichern, dass nur die Verfahrensweise geändert wird und niemand einfach mal so mehr Geld abgezogen bekommt", dann irrt Frau Schellack gleich doppelt: Erstens wurden die Kirchen nicht müde, ihren Mitgliedern GENAU DAS zu erzählen, und zweitens stimmt das so nicht: Der automatische Abzug dient auch dazu, Hunderte von Millionen Kirchensteuer auf Kapitalerträge abzuschöpfen, die bisher nicht gezahlt wurden. Wer bisher aus Unwissenheit oder Absicht keine Kirchensteuer auf Kapitalerträge gezahlt hat, muss zukünftig zahlen. In Anbetracht dessen können die kürzlich gemeldeten Austrittszahlen noch als sehr moderat gelten.
Die älteren Leute, die jetzt austreten, hatten zuvor schlicht keinen Grund, auszutreten, weil sie bisher keine Kirchensteuer gezahlt haben. Wenn sie Kapitalerträge über der Freibetragsgrenze haben, müssen sie zukünftig tatsächlich die Kirchensteuer zahlen, die sie bisher vermieden haben. Es war vorhersehbar, dass aufgrund der effektiven Mehrbelastung jetzt viele "Karteileichen" austreten würden. Im Gegensatz zu der Theorie, die die Kirchen jetzt verbreiten – dass es sich nämlich um "Missverständnisse" handele – dürften die Ausgetretenen sehr genau wissen, warum sie ausgetreten sind.
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