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26.11.2024 , 19:38 Uhr
Die meisten davon nehme ich online tatsächlich wahr. Ich bin durchaus neugierig. BILD aber nur die Schlagzeilen, die ich im Vorbeigehen beim Einkaufen sehe. Denen mag ich weder meine Aufmerksamkeit noch Klicks geben.
zum Beitrag26.11.2024 , 07:58 Uhr
Frage 1: Wissen wir eigentlich zu welchem Zweck Leute, die keine Journalist*innen sind, soziale Medien nutzen? Ich persönlich nicht um mich zu informieren - dafür nutze ich die taz und die öffentlich-rechtlichen Medien. In sozialen Medien will ich mich unterhalten, unterhalten werden, vielleicht Bündnisse schließen. Das geht nicht mit den Trollen auf Twitter. Dafür ist eine Bubble notwendig. In der es auch Meinungsverschiedenheiten geben kann, übrigens. Aber mit einem Grundkonsens halt, dass bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen nicht gehen. Frage 2: Wenn ich die taz lese, muss ich dann in dieser Logik auch Produkte der Springer-Presse lesen, weil ich sonst in meiner Bubble bleibe und das irgendwie schlecht ist? (Übrigens existiere ich persönlich auch außerhalb des Internets und rede mit Leuten oder höre die reden. Das reicht schon.)
zum Beitrag24.05.2024 , 13:50 Uhr
Weil sich sonst immer nur die melden, die es stört, in der Bahn nach Kleingeld gefragt zu werden: mich (Frau, knappe 1,60 groß, in Hamburg unterwegs, auch abends und allein) hat es noch nie gestört. Ich habe nicht immer Kleingeld für die Leute, aber wenn die Hochbahn jetzt tatsächlich mit solchen Durchsagen kommt, muss ich beim Einkaufen wohl mal wieder öfter bar bezahlen, damit ich Kleingeld habe. Ganz besonders in der U-Bahn.
Von Betrunkenen im öffentlichen Raum würde ich mich fernhalten wie jede*r vernünftige Großstadtbewohner*in, aber das hat nichts damit zu tun, ob sie mich nach Kleingeld fragen oder nicht. Andere Leute sind auch betrunken und unangenehm. Eher deutlich öfter, weil wer mich nicht nach Kleingeld fragt nicht auf meine Sympathie angewiesen ist.
zum Beitrag04.03.2024 , 21:51 Uhr
Ich glaube momentan die Annahme einfach noch nicht, dass eine KI wissenschaftlich schreiben kann. Bin momentan selbst Lehrende in einem geisteswissenschaftlichen Fach, und KI-Arbeiten habe ich, denke ich, schon gesehen, die hatten dann aber auch keinen Inhalt. Die KI kann weder recherchieren noch denken, die kann nur Sprache neu kombinieren. Das kann sie richtig gut, aber das genügt vermutlich in keinem Fach für die Bachelorarbeit (oder für eine Hausarbeit). ChatGPT stellt momentan Behauptungen auf, die entweder langweilig/banal oder einfach unsinnig sind, vertritt die aber im Brustton der Überzeugung und ohne Quellenangaben (die auf wirklich existierende Quellen verweisen würden). Gleich das eigenständige studentische wissenschaftliche Arbeiten abschaffen, weil man vermutet, dass die KI die entsprechenden Texte auch schreiben könnte oder das in Zukunft vielleicht können wird , scheint mir wirklich arg übertrieben. Wenn man aus anderen Gründen schon immer Einwände gegen eine Bachelorarbeit im eigenen Fach hatte, macht die Existenz von KI diese Einwände weder stärker noch schwächer.
zum Beitrag08.08.2023 , 10:53 Uhr
Warum genau ist es wünschenswert, wenn Jugendliche in den Ferien arbeiten, statt einfach unstrukturierte freie Zeit zum Träumen zu haben? Also, wer das Geld für was Bestimmtes sparen will, okay. Als ich so alt war, war mir die freie Zeit aber wichtiger, und lange Sommer ohne Verpflichtungen waren das Beste. Auch wenn ein Ferienjob mittlerweile ein Distinktionsmerkmal sein sollte, würde ich lieber mal hinterfragen wollen, wieso er das sein sollte. Man verkauft seine Arbeitskraft im Leben normalerweise ohnehin schon lange genug. Mehr Phasen, in denen das niemand von einem verlangt, wären fein.
zum Beitrag06.06.2023 , 07:39 Uhr
Friendly reminder: Es gab auch in der älteren Generation Ungleichheit, die sich bis heute fortsetzt (mit sehr knappen Renten bei denen, die es nicht zu dem Eigenheim & SUV gebracht haben). Die entsprechende Generation aus der DDR war in den 90ern stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Und in Westdeutschland war auch nicht alles Mittelschicht. Die meisten mir persönlich bekannten Boomer*innen und älter wohnen nicht auf einem Werbeplakat und können nichts dafür, dass andere Angehörige ihrer Generation Geld haben, von dem sie selber nicht viel abbekommen haben. Ich bin selbst allmählich im mittleren Alter, und der Freundeskreis teilt sich jetzt in Leute, die diskutieren, wie sie die Erbschaftssteuer vermeiden und andere, die nicht wissen, wie in gar nicht so langer Zeit eine menschenwürdige Pflege der Eltern organisiert werden soll, für die kein Geld da ist. Ich gehöre zur zweiten Gruppe und sehe deshalb irgendwie den Punkt an solchen Generationenkonflikt-Artikeln nicht. (Und habe den Verdacht, der Vorwurf an die Älteren kommt oft von denen, die selber was erben werden.) Und auch die ältere Nachbarin in der Einzimmerwohnung und der schlecht bezahlte Mitte-60-jährige Hausmeister (beide irgendwann im Leben nach Deutschland eingewandert) würden den Punkt vermutlich nicht sehen.
zum Beitrag30.05.2023 , 14:00 Uhr
"Die Letzte Generation nehme es auch billigend in Kauf, so das Amtsgericht, dass [...] genervte Autofahrer zu strafbarer Selbstjustiz greifen"
Das hier kann doch wohl ernsthaft kein haltbares Argument sein?
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Letzte Generation das billigen, aber viel wichtiger, egal wie sehr man jemanden nervt, für die Reaktion ist die genervte Person doch wohl immer noch allein verantwortlich, nicht die nervende Person. Würde mein Nachbar sehr laut Musik anstellen und mir bei Beschwerde sagen, ich soll ihm doch in die Fresse hauen, wenn's mir nicht passt... und ich tue das dann... dann ist doch wohl der Nachbar für die Ruhestörung verantwortlich, ich aber für die Körperverletzung. Will sagen, wie kann die Justiz den Protest für die illegalen Reaktionen auf denselben verantwortlich machen, das kann doch wohl nicht sein?
zum Beitrag24.05.2023 , 08:56 Uhr
Bin ich die einzige Person, die sich bei sowas immer denkt, Alter ist doch kein Gefühl? Meine Zähne und Augen wissen ziemlich genau, wie lange ich schon auf der Welt bin; meine Gesichtshaut fängt an, es zu wissen, ein wachsender Anteil meiner Haare auch. Es sind auch manche Phasen meines Lebens schon unwiderruflich vorbei und lange her. Aber ich fühle mich deshalb doch nicht wie eine Zahl? Auch nicht wie eine kleinere Zahl als mein Alter, einfach wie gar keine. Zuschreibungen von außen sind mir sowieso irgendwie egal, und ich werde ganz sicher nicht mit jedem runden Geburtstag meinen Kleiderschrank neu bestücken, das wäre ja nicht nachhaltig. Ich ziehe meine Sachen an, bis sie auseinanderfallen. (Und bin vielleicht beleidigt, dass sie das so schnell tun, weil, das Stück hab ich doch neulich erst gekauft?) Machen normale Menschen das anders?
zum Beitrag22.05.2023 , 18:32 Uhr
Schreibt Wegner wohl auch noch alte Rechtschreibung.... weil er die mal in der Schule gelernt hat und Sprache sich nach der eigenen Schulzeit einfach niemals je mehr ândern darf?
zum Beitrag17.02.2023 , 22:45 Uhr
Oooh, Glückwunsch!
zum Beitrag12.07.2022 , 11:48 Uhr
Man müsste weit mehr über die zusätzlichen Fahrten wissen als dass sie stattgefunden haben. Also, etwa ob das Leute mit Auto sind, die genausoviel Auto fahren wie immer und dazu noch mehr Bahn - oder Leute ohne Auto, die sich jetzt endlich überhaupt Mobilität leisten können. Ist das dann wirklich so schlimm, wenn die mal einen Ausflug machen? Oder auch wenn Leute mit Auto sich zum Anfang des 9-Euro-Tickets die Bahn mal angucken?
Ich selber komme aus einer Familie ohne Auto und mit wenig Geld; die Einführung des Schönes-Wochenende-Tickets damals hat den Radius für Ausflüge am Wochenende in meiner Jugend stark erweitert (also: über Berlin AB hinaus). Ja, das waren zusätzliche Fahrten, die ohne ein preiswertes Ticket nicht hätten stattfinden können. Aber halt auch zusätzliche Erlebnisse. Weil es das unter der Woche nicht gab, war es als Teenager außerdem das Schlimmste überhaupt, wenn andere unbedarft vorschlugen, sich wo zu treffen, wo ich öffentliche Verkehrsmittel brauchte, um hinzukommen. Ich hatte einfach das Geld nicht, schämte mich aber auch, das zu sagen. Heißt: weil ich mich an Zeiten erinnern kann, in denen Mobilität ein riesiges Problem für mich war, finde ich das 9-Euro-Ticket aus Erwägungen der sozialen Gerechtigkeit heraus gut.
(Heute bin ich Bahnpendlerin, immer noch ohne Auto, und fahre ganz sicher nicht öfter in der Gegend rum als ich ohnehin fahren muss - hätte aber in jedem Fall das Geld dafür, höchstens die Zeit nicht.)
zum Beitrag22.06.2020 , 08:17 Uhr
Ich habe vorige Woche Hengameh Yaghoobifarahs Kolumne auch gelesen. Ich habe sie als Polemik verstanden, und vielleicht habe ich bei dem Schluss einmal die Stirn krausgezogen und vielleicht auch nicht, das weiß ich nicht mehr. Eher hätte ich mich wundern sollen über die Vorstellung, dass die Polizei abgeschafft würde, der Kapitalismus aber nicht. Habe ich aber auch erst beim zweiten Lesen eine extrem unrealistische Vorannahme gefunden.
Dass es wegen der Kolumne einen Shitstorm gab, habe ich überhaupt erst mitbekommen, als der anfing, sich in der taz in Besinnungsaufsätze zu übersetzen. Ich habe dann meine eigene Nichtreaktion auf den Artikelschluss kurz hinterfragt - ob ich gegenüber problematischen Aussagen zu unempfindlich bin, wenn sie von der richtigen Seite kommen oder so. Aber dann fand ich die Besinnungsaufsätze aus der Wochenendtaz bereits (und immer noch ohne auch nur Teile des Online-Shitstorms gelesen zu haben) viel viel unangenehmer und problematischer als die Kolumne selber.
Seit jetzt der Innenminister (der, der sich über die Abschiebung von 69 Menschen an seinem 69. Geburtstag gefreut hat!) auf den Shitstorm aufgesprungen ist und die Autorin anzuzeigen angekündigt hat, kann es hier allerdings überhaupt gar keine Frage mehr für mich geben: Spätestens wenn ein Artikel solchen Angriffen von einer solchen Seite (aus einer realen politischen Machtposition heraus, die eine Kolumnistin einfach mal nicht hat) ausgesetzt ist, muss man sich mit Hengameh Yaghoobifarah unbedingt und ohne Wenn und Aber solidarisieren. Das mache ich jetzt schonmal als Leserin; vielleicht macht es die taz ja als Zeitung auch noch? Wäre schön.
zum Beitrag27.04.2020 , 08:19 Uhr
Mir scheint, die einzigen Körper, die vor dem Virus generell nicht das Gefühl haben mussten, im Sinne des Gemeinwohls eingesperrt oder zumindest strikt kontrolliert werden zu können, waren die Körper weißer, heterosexueller (cis-)männlicher, bürgerlicher, körperlich und psychisch gesunder Subjekte. Ich könnte in der Aufzählung Kategorien vergessen haben, aber darum geht es nicht. Eher: Die Grenze zwischen Kriminalität und Krankheit ist schon im 19.Jh. verschwommen. Nur hat der "unmarkierte Fall" das bisher noch nicht mitbekommen. Allen anderen ist dass nicht neu.
zum Beitrag11.04.2020 , 09:39 Uhr
Das ist ja nett gemeint von den lieben Leuten. Aber wenn pensionierte Lehrer*innen und Ärzt*innen die unmögliche Sprecherposition einnehmen können, als Einzelne für ihre gesamte Generation zu sprechen (auch die Altersarmen, auch die Obdachlosen, die sich gleich nochmal wo isolieren sollen?), dann kann ja wohl auch ich als einzelne Person in ihren 30ern und ohne bekannte Vorerkrankungen für alle Jüngeren sprechen und feststellen, dass wir das freundliche Angebot selbstverständlich nicht annehmen können. (Selbstverständlich kann ich als kinderlose Person, deren Job für den Moment nicht prekärer geworden ist als er vorher auch schon war, nicht für alle Jüngeren sprechen. Aber die im Artikel zitierten Menschen halt auch nicht für alle Älteren.)
Hinzu kommt: Es ist nicht möglich, alle Angehörigen von Risikogruppen komplett von den Nichtrisikogruppen abzuschotten, bzw. man würde die Gesellschaft damit genauso lahmlegen wie sie das jetzt auch ist. Zum Beispiel gibt es diverse jüngere Angehörige von Risikogruppen - ich kenne selber mehrere - die Familie haben und im Berufsleben stehen. Würde man die im Job rauswerfen und von ihrer Familie trennen? Oder würde man die ganze Familie isolieren? Und wenn man alle Leute über 50, alle mit Bluthochdruck, alle mit Asthma, alle mit Diabetes und alle mit Autoimmunerkrankungen und deren gesamten jeweiligen Haushalt isoliert - wer bleibt denn dann überhaupt übrig? Also, ich. Aber mit mir allein ist kein Staat zu machen. Und was ist mit den Pflegeheimen und dem dortigen Pflegepersonal? Wenn man das und dessen Familien nicht auch isoliert, werden die Heime zur Todesfalle. So geht das halt nicht.
zum Beitrag03.02.2020 , 09:25 Uhr
Und bei dem letzten Satz liegt das eigentliche Problem. Nämlich dabei, dass man ohne ein Erbe keine finanzielle Sicherheit haben kann. Das müsste geändert werden. Ob dann andere Leute zusätzlich noch mehr bekommen, weil sie erben, wäre mir egal, aber dass ich vermutlich in der Altersarmut landen werde und bisher noch immer nur befristet beschäftigt gewesen bin, ist mir nicht ganz so egal.
Ich bin nämlich im Osten geboren und werde nix erben. Aber wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, wäre das unwichtig.
(Was aber das im Artikel angesprochene Tabu betrifft: Das gilt in meinem Freundeskreis eher nicht.)
zum Beitrag23.07.2019 , 17:43 Uhr
Liebe taz, DANKE dass ihr den Fall nicht in Vergessenheit geraten lasst!
zum Beitrag08.04.2019 , 14:08 Uhr
Wie andere Kommentierende auch schon finde ich das Interview wenigstens teilweise problematisch. Bzw. wenn ich mir genau überlege, was mich an der Ansage stört, dass man bei Stress die eigene Einstellung ändern muss, dann eigentlich nicht so sehr diese Ansage selbst. Sondern eher alles, was dabei konventionell ausgeblendet wird - politische und ökonomische Machtverhältnisse offensichtlich, aber auch kulturelle Voreinstellungen.
Machtverhältnisse: ich hätte es gut gefunden, wenn die taz außerhalb des Interviews in einem anderen Text mal überlegt hätte, ob nicht Arbeitgeber auch mal Einstellungen ändern müssen und ob Beschäftigten, die unter schlechten Bedingungen arbeiten, wirklich damit gedient ist, die eigene Einstellung für entsprechende Probleme verantwortlich zu machen. Oder ob man dann die Einstellung nicht eher in Richtung von mehr gut organisiertem Protest ändern sollte & nicht in Richtung Akzeptanz.
Kulturelle Gegebenheiten: Die Liste könnte auch mehr Kontext brauchen. Die Situationen, die darauf auftauchen sind nämlich vor allem extrem unterschiedlich. Einige können wirklich bedrohlich werden, wenn man Pech hat (Straßenverkehr, Geldsorgen), andere würde ich mit ganz anderen Gefühlsbeschreibungen belegen als Stress (bei schweren Krankheiten Nahestehender hätte ich von Angst oder Traurigkeit gesprochen, aber nicht von Stress). Es könnte sich mal wer Gedanken drüber machen, was der kulturelle Kontext ist, in dem Stress eine akzeptable Beschreibung für das alles zusammen ist.
Heißt: das Interview und die Liste selber wären interessant, wenn sie auf etwas interessante Art kontextualisiert würden.
Abgesehen davon ist es in einem therapeutischen Kontext zwar bestimmt wichtig, Leuten Alternativen zu eigenen Denkmustern aufzuzeigen, aber in der Allgemeinheit, in der es hier passiert, löst es vermutlich entweder Schuldgefühle aus oder Abwehr, aber wenig Konstruktives.
zum Beitrag18.01.2019 , 19:33 Uhr
Da einige hier die Position einnehmen, dass Genauigkeit irgendwie verzichtbar wäre, wenn's gut erfunden ist: Nein. Nicht in der Wissenschaft. Man muss schon genau sein beim Zitieren. Man erfindet nicht einfach so Traditionen, auch nicht in guter Absicht. Das anzumerken ist nicht kleinlich. Es handelt sich um einen Text von einer Wissenschaftlerin, die sich an wissenschaftliche Standards zu halten hat und die diese Standards auch von Ko-Autoren einzufordern hätte. Auch wenn die prominent sind. Auch bei journalistischen Texten.
Und das gilt ganz besonders dann, wenn man politisch mit seinen Texten etwas bewegen will. Sonst macht man sich halt mutwillig angreifbar und untergräbt die eigene Position.
Aber abgesehen vom Politischen an der Sache, mit dem ich mich noch nicht genug im Detail befasst habe, um es zu kommentieren: Ich bin wirklich etwas verwundert, wenn Leute in guter Absicht Tatsachen verfälschen. Nicht aus Faulheit und nicht weil einem die Tatsachen schon egal sind (wie möglicherweise dem Herr Trump): Das ist alles nicht schön, aber kommt halt vor und durchschaut sich eigentlich ziemlich leicht. Aber man kann doch nicht mit den Methoden der Populisten gegen sie angehen.
zum Beitrag02.01.2019 , 13:12 Uhr
Ich würde diesen beiden Gründen, denen ich absolut zustimme (weswegen ich mich an den Kommentar mal ranhänge), noch einen dritten Grund hinzufügen wollen. Der allgemeine Verweis auf "eine psychische Erkrankung" des Täters stigmatisiert auch Menschen mit psychischen Problemen mal wieder pauschal als potenziell gewalttätig und unberechenbar.
zum Beitrag02.01.2019 , 13:08 Uhr
Haha, ich liebe diesen Artikel! Beste Diskurs-Parodie des Jahres bisher, und nicht nur deshalb, weil das Jahr noch neu ist.
zum Beitrag21.08.2017 , 09:09 Uhr
Ich kann nicht beurteilen, wie gut Leichte Sprache für ihre eigentliche Zielgruppe funktioniert - das müssen andere machen. Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin und gehöre damit so wenig zur Zielgruppe wie die kritisierenden Journalisten.
Aber ich würde bei dieser Gelegenheit trotzdem gern eine Art Liebeserklärung an die Leichte Sprache abgeben. Es ist eine andere, aber keine schlechtere Sprache als Standard-Schriftdeutsch. Ich finde, man sollte nicht die Defizite verteidigen müssen, die irgendwer kritisiert, sondern man kann auch mal aufzählen, was alles toll ist an der Leichten Sprache.
Disclaimer nochmal: Mir ist klar, dass das alles Nebeneffekte sind und es letztlich wurscht ist, ob mir die Leichte Sprache gefällt oder nicht.
Aber sie gefällt mir. Aus mehreren Gründen.
Erstens: Leichte Sprache orientiert sich an den Leser*innen und deren Informationsbedürfnis. Im Vordergrund steht nicht die Eitelkeit des Autors oder der Autorin.
(Fun fact: In der Ausstellung zur Deutschen Kolonialgeschichte, die es letzten Winter im Deutschen Historischen Museum gab, waren die Tafeln in Leichter Sprache für Besucher*innen ohne Vorkenntnisse die einzig brauchbaren. Die anderen waren von Historiker*innen für Historiker*innen.)
Zweitens: Leichte Sprache ist eine Übersetzungsleistung, und eine beachtliche. Ich habe sehr großen Respekt vor Leuten, die so klar und in so kurzen Sätzen schreiben können - denn das ist bockschwer!
Drittens: Leichte Sprache ist schön. Alle Texte in Leichter Sprache, die ich bisher gesehen habe, haben einen ganz eigenen, sehr angenehmen Sprachrhytmus. Ja, ich weiß, es gibt gewöhnungsbedürftige Bindestriche. Aber lest das mal laut - das hat Musik!
Heißt: Leichte Sprache ist eine Bereicherung für die Sprache, keine Vearmung. Und wenigstens das Prinzip, dass man die eigene Eitelkeit hinter dem Informationsbedürfnis der jeweils angepeilten Zielgruppe zurückzustellen hat, könnte man gut mal auch anderswo anwenden.
zum Beitrag11.08.2014 , 12:24 Uhr
Plausible Rezension, soweit ich das beurteilen kann, ohne den Roman gelesen zu haben. Aber. Wenn man, wie es in dieser Rezension mehrfach passiert, den Stil eines aus einer anderen Sprache übersetzten Romans kritisiert, sollte man sich, finde ich, die Mühe machen, herauszufinden, ob das Problem beim Original liegt oder bei der Übersetzung. Bei einem im Original englischsprachigen Buch kann es nicht so schwer sein, jemanden aufzutreiben, der das beurteilen kann. Denn so steht hier die Möglichkeit im Raum, dass die unanschaulichen oder schiefen Bilder vom Übersetzungsteam stammen könnten - oder eben auch nicht, weil es (in meiner Welt jedenfalls) nicht ÜbersetzerInnenaufgabe ist, einen im Original schon schlimmen Stil besser zu machen. Darum wäre es bei einem solchen Kritikpunkt gut, dazuzusagen, wer für das Problem eigentlich verantwortlich ist und nicht komplett zu ignorieren, dass man es mit einer Übersetzung zu tun hat.
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