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29.12.2021 , 17:53 Uhr
Ja, die Frauen und Sklaven hatten kein Wahlrecht. Trotzdem war es die erste Demokratie, auch wenn sie nicht perfekt war. Wenn ich überlege, wie die Demokratien heute aussehen, sehe ich Arbeitssklaven, Kinder ohne Stimme, unterdrückte Frauen, in den USA z.B. dürfen viele Schwarze nicht wählen, weil sie inhaftiert sind. Etc. Unsere Wirtschaft, die Reichen und Mächtigen, bestimmen die Politik in hohem Maße. Also ich bin nicht sicher, ob unsere heutige Demokratie sich demokratischer schimpfen darf. Nur alle 4 Jahre ein Kreuzchen machen, das ist ein Witz verglichen mit der direkten Demokratie damals, auch wenn es den Männern vorbehalten war. Ich würde auch nicht meine Hand ins Feuer legen, dass die Situation der Frau heute besser ist. Wir Frauen sind Sklavinnen der Wirtschaft und der Männer. In diesem Sinne.
zum Beitrag29.12.2021 , 09:16 Uhr
Die 10 Gebote beginnen mit dem 1. Gebot: du darfst keine anderen Götter haben. - Das ist absolut diktatorisch und überhaupt nicht demokratisch. Oder?
zum Beitrag29.12.2021 , 09:03 Uhr
Ja, ich stimme zu. Kant ist das Gegenteil von Luther. Aber die Deutschen hatten kaum eine Aufklärung bzw. waren sogar als Romantiker große Kritiker der westlichen Aufklärung. Die Menschenrechte kommen aus der Antike, wo es die erste Aufklärungsbewegung und die erste Demokratie gab. Die allgemeine Vernunft (Sokrates) ist die Grundlage für die Autonomie des Menschen, also selbstbestimmtes Denken. Die Christen haben diese Autonomie durch die Fremdbestimmung Gottes ersetzt. Was Wahrheit in der Welt, ist Torheit vor Gott. Die menschlichen Tugenden der griechischen Philosophen waren für die Christen "Goldene Laster". Heiden blieben Ungläubige. Kant hat diese Vernunft der Aufklärung wieder entdeckt und ist aber leider in Deutschland damit nicht prägend gewesen. Bis heute wollen die Deutschen fremdbestimmt sein. Gott oder Markt oder Geschichte, Hauptsache nicht: der Mensch.
zum Beitrag28.12.2021 , 06:45 Uhr
Kretschmann hat Recht mit dem Pflichtbegriff von Kant. Freiheit kann immer nur die Freiheit aller sein. Das heißt, wenn die Freiheit des Einen auf körperliche Unversehrtheit nur bestehen bleiben kann, weil die Freiheit des anderen auf seine heilende Operation, also seine körperliche Unversehrheit, zerstört wird, gibt es ein Problem. Dieses Problem ist den Impfgegnern nicht bewusst. In meinem Freundeskreis höre ich das immer wieder: Wer sich impfen will, kann das doch machen. Die Liberalen (FDP) sind auf der gleichen Ebene: der Markt entscheidet alles, auch, welches Leben lebenswert ist und geschützt werden muss. Dafür haben sie das Gesundheitssystem privatisiert. Das war ein Riesenfehler und müsste unbedingt rückgängig gemacht werden. Warum fragen hier die Journalisten nicht nach?? Ein großer Fehler von Kretschmann ist sein Gleichsetzen von demokratischen Gesetzen mit biblischen. Der christliche Glaube beruht auf der Allmacht Gottes, der alles entscheidet, ein großer Diktator. In einer Demokratie aber entscheiden die Menschen, sie selbst entwickeln die Gesetze. Das ist ein Riesenwiderspruch. Eine Demokratie und ihre Gesetze sind immer nur so gut wie die Menschen in der Demokratie. Mehrheitsentscheidungen bestimmen nicht, was Wahrheit ist. Aber die demokratischen Methoden sind die einzigen, die den Menschen die Möglichkeit geben, Wahrheit zu suchen, ohne von einer Obrigkeit unterdrückt zu werden. Dazu gehören auch die Gesetze, die durch Mehrheitsentscheidungen gemacht werden. Sie sind keine Unterdrückung. Sondern Ausdruck der Mehrheit einer Gesellschaft. Sokrates hat sich an jeden Einzelnen gewandt, um dessen Überzeugungen auf den Prüfstand zu stellen. Dadurch wollte er die Demokratie besser machen. Wir brauchen Dialoge und Debatten, Aufklärung und Ernstnehmen der Bürger. Die Pflicht ist Ausdruck der Vernunft, hier bin ich auch ganz bei Kant, einem der ganz wenigen Aufklärer Deutschlands.
zum Beitrag23.12.2021 , 17:44 Uhr
Sehr guter und interessanter Artikel. Die Deutschen hatten nie eine richtige Aufklärung, Kant und wenige andere waren Ausnahmen. Die Stimmung in Deutschland war gegen die französisch-englische Aufklärung gerichtet, weil die Französische Revolution in ihrer Spätphase den Deutschen Angst gemacht hat. Die Romantik war die Reaktion auf die Aufklärung, die sogenannte Gegenaufklärung. Darin gab es durchaus sinnvolle Kritik wie an der Naturzerstörung und der übertriebenen Fokussierung auf die Berechenbarkeit von Natur und Mensch. Aber hier haben die Deutschen nicht differenziert, sondern das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Moral, Vernunft, Logik und Naturwissenschaft - all das war nur noch kalt und totalitär und wurde abgelehnt. Dagegen setzen sie die Irrationalität und das Böse in der Natur, das jetzt aber zum Guten wurde. Später bei Hegel, auch schon bei Goethe, war das Böse der Motor zum Guten, nämlich zum Fortgang der Geschichte. Moral war nur noch etwas für spießig Kammerdiener, der Übermensch war Ausdruck des Verbrechers, der niemals bereute. Der seinem Instinkt folgte, der sich keiner Moral unterzuordnen hatte. Moral und Vernunft waren Schwäche und Spießigkeit. Die Lebensphilosophie und die Lebensreform haben den Instinkt, der klar die Vernunft ablehnte, weitergetragen, bis hin zum Willen zur Macht, der dann zum Nationalsozialismus geführt hat. Das auserwählte Volk durfte seinem Instinkt zur Weltherrschaft folgen, und wollte sich keiner westlichen Vernunft unterordnen. Und warum das jetzt alles wieder hochkommt? Weil sich die Deutschen nie mit dieser Vergangenheit auseinandergesetzt haben. Was nicht bearbeitet ist, wiederholt man. Deutschland beginnt jetzt erst, zu bemerken, was seine Vergangenheit ist. Das ist das einzig Gute an Corona, dass diese Dinge jetzt endlich bewusster werden.
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