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11.12.2023 , 23:51 Uhr
In der Schweiz wird die Plastikkarte einmal ausgegeben für das "Halbtax" und dann wird jedes Jahr das neue und auch andere Abos darauf zentral gespeichert. Ich hab also meine Karte schon seit Jahren.
zum Beitrag24.08.2023 , 01:09 Uhr
Ich glaube, dass für die meisten Menschen mit Gewalterfahrungen die Traumatheorien nicht so sehr der heilige Gral sind, wie für Sie.
Meiner Erfahrung nach verstehen, die Fachpersonen mit ihren Traumatherapie von Gewalterfahurungen genauso wenig wie Nicht-Betroffene. Aber letztere gebären sich immerhin nicht so arrogant, dass sie glauben, die Erfahrungen der Menschen mit Gewalterfahrungen besser und alleine deuten zu können als die Fachleute.
zum Beitrag24.08.2023 , 01:02 Uhr
Leute mit ernsthaften Gewalterfahrungen nerven sich seit der ersten Stunde über diesen Trigger-Trauma-Psycho-Babble.
Wer schwere Gewalt erlebt hat, weiss sehr schnell selbst, welche Infos man in welchen Dosen vertragen kann und braucht ganz sicher keine solche Warnungen. Sie scheinen mir eine Erfindung von Leuten, die Gewalterfahrunge nur aus der Theorie kennen.
Ich habe nie jemand anderen von schwerwiegender Gewalt Betroffener gehört, dass platte Traumatheorien eine wichtige Rolle spielen, im lernen mit schweren Gewalterfahrungen leben zu lernen.
zum Beitrag21.08.2023 , 23:30 Uhr
Dieser Kommentar ist sehr lustig und sehr scharfsinnig. Danke dafür.
Ich beobachte auch schon seit Jahren das Phänomen der Pseudofeministen, die sich bloss durch irgendwelche Aussagen den Anstrich von Wokeness geben, um dann beim nächsten Antreffen die feministische Bekannte mit umso sexistischeren Aussagen ungeschützt zu verletzen.
Bewusste Absicht steckt wohl nicht dahinter. Dafür sind die meisten von diesen jungen Männern einfach zu maximal verwirrt.
zum Beitrag20.08.2023 , 15:19 Uhr
Man kann nicht Opfer eines Traumas sein. Man wird Opfer von Krieg und Gewalt.
Es ist sehr wichtig, das auseinanderzuhalten. Denn der Traumadiskurs wird schon lange dazu instrumentalisiert, politische Missstände und strukturelle Gewalt hier bei uns zu leugnen, indem das ganze Thema auf ein medizinisches Problem reduziert wird.
Ich lese seit Jahren Artikel zum Thema Trauma bei der TAZ, die diesem im Grunde neoliberalen, individualisierenden und entpolitisierenden Diskurs auf den Leim gehen, die Opfer von Gewalt für psychisch gestört erklären.
Schliesslich: Schön, dass diese Fachperson aus Uganda, der selbst Gewalt erlitt, ernst genommen wird in der Fachwelt. Weibliche Fachpersonen mit Gewalterfahrungen werden nicht ernst genommen, wenn sie offenlegen, dass sie das meiste über das Leben lernen mit Gewalterfahrungen aus ihrer eigenen Erfahrung gelernt haben.
Dies wurde 2018 auf dem Kongress Mitsprache der Betroffenen von sexualisierter Gewalt in der Kinderheit oder Jugend in Deutschland in Berlin sehr deutlich.
Persönlich stehe ich als Überlebende von Gewalterfarhungen in der Kindheit daher dieser Traumafachwelt extrem ablehnend gegenüber. Es sind erst diese weissen, deutschsprachigen Leute, die mich gelehrt haben, mich als gestört, therapiebedürftig, kaputt, traumatisiert, hilflos ect. zu erleben, so dass ich in der Folge dieser Pathologisierung meiner Erfahrungen erst psychische Probleme entwickelte. Und ich habe so viele Leute kennengelernt, denen es ähnlich erging.
Daher: Wenn Herr Ochen sagt, dass es das wichtigste sei, Opfern von Gewalt als erstes Solidarität zu vermitteln, stimme ich ihm voll und ganz zu. Dies ist aber nicht, was in Traumatherpiebüchern gelehrt wird. Der erste Schritt hier ist die Pathologisierung und damit die Entwertung und Entmenschlichung der Opfer von Gewalt.
Gehen Sie über die Bücher, liebe TAZ.
zum Beitrag18.08.2023 , 00:06 Uhr
Danke, dass Sie ME/CFS erwähnen. Allerdings gehört es nicht zum "Long Covid-Spektrum", sondern ist eine eigenständige oft durch Virusinfekte (v. a. EBV aber auch andere wie Covid) ausgelöste Erkrankung.
Unter Long Covid versteht man ein Spektrum. Es ist keine einzelne Erkrankung, sondern es sind alle auf Covid als Auslöser zurückzuführenden Symptome darunter gelistet.
ME/CFS ist im Gegensatz dazu, wie gesagt, ein eigenständiges, klares Krankheitsbild (wenn man sich auskennt).
zum Beitrag13.07.2023 , 20:56 Uhr
Es sind bereits mehrere 100'000 Menschen erkrankt. Long Covid und ME/CFS sind keine seltenen Krankheiten. ME/CFS ist etwa so häufig wie MS und HIV/Aids. Dort wird das 50 bis 100fache an Ressourcen in Forschung und Versorgung gepumpt. Das ist ungerecht.
Sie können ME/CFS nicht psychiatrisch behandeln, denn es ist keine psychiatrische Erkrankung. Es gibt bloss einige wenige Psychotherapeutinnen und -therapeuten, die sich gut mit der Erkrankung auskennen und daher Betroffene unterstützen können, mit ihrer schweren körperlichen Erkrankung und der katastrophalen medizinischen Versorgungssituation klarzukommen und zu lernen, sich selbst medizinisch zu betreuen. Die wenigen Spezialsprechstunden sind nämlich völlig überlaufen.
zum Beitrag13.07.2023 , 20:49 Uhr
Das ist eine Hypothese aus den 1970ern, für die nie weitere bestätigende Erkenntnisse gefunden wurden. Diese falschen Vorstellungen haben aber verhindert, dass gute Forschung gemacht werden konnte. Bis sich die Betroffenen ab den 1990ern im Internet zu organisieren begannen und selbst Organisationen zur Förderung der Forschung gründeten.
Sie haben es offenbar verpasst, dass nun erste Durchbrüche gelungen sind. Bereits 2020 konnten führende Forscher, darunter Bupesh Prusty aus Würzburg zeigen, dass etwas im Serum von ME/CFS-Erkrankten die Mitochondrien schädigt. Der Beweis, dass es sich um eine somatische Erkrankung handelt, wurde also bereits erbracht.
Ausserdem wurde vor wenigen Wochen zum ersten Mal ein Biomarker zur weiteren Beforschung vorgeschlagen. Es sind hervorragende Wissenschaftlerinnen und Ärzte aus Yale, Ohio State, Oslo ect. ect. nun am Entschlüsseln der Erkrankung.
Machen Sie sich doch mal über den aktuellen Forschungsstand schlau, anstatt hier weiterhin diese alten Kamellen zu verbreiten.
zum Beitrag13.07.2023 , 00:54 Uhr
Was neu Betroffene unbedingt brauchen, ist, die Info, dass sie bereits nur bei Verdacht auf Long Covid und ME/CFS ein diszipliniertes Energiemanagement mit dem Leitfaden zur Vermeidung von post-exertioneller Malaise erlernen sollen. So können sich nämlich nachweislich bis zu 80% der Betroffenen zunächst stabilisieren und mittel- und langfristig ihren Zustand verbessern und manchmal auch wieder ganz gesund werden.
Diese Info findet sich noch nicht einmal unter dem ausführlichen Text zu ME/CFS auf der neuen teuren Website gesund.bund
Als Betroffene freue ich mich über die 40 Mio. für die Forschung und bete, dass die Ärzte rasch verstehen, dass ME/CFS eine so schwere Erkrankung ist, dass man auch schon nur mit Stabilisierung ohne Therapie alles gewonnen hat.
zum Beitrag11.07.2023 , 15:38 Uhr
Ulrike Herrmanns Vorschläge finde ich sehr spannend.
zum Beitrag10.07.2023 , 17:42 Uhr
Noch eine Anmerkung zu Zizeks selbstdiagnostiziertem Zwangsneurotizisums.
Wenn man sich mit der psychiatrischen Nomenklatur etwas auskennt, erkennt man bei Zizek leicht eine emotional-instabile Persönlichkeit von tatsächlich nicht hervorragenden Gesundheitsniveau. Die innere Motivation des unaufhörlichen Redens ist eine Sucht nach bestimmten bevorzugten Gefühlen und deren Ausdruck, die durch die Aktivierung von bestimmten Gedankenwelten hervorgerufen werden.
Männer mit diesem Persönlichkeitsstil im krankhaften Bereich werden oft mit ADHS fehldiagnostiziert, weil Männer als rational und nicht emotional gelten (und die meisten Psychiaterinnen und Psychiater in ihrer eigenen Nomenklatur nicht durchsteigen).
zum Beitrag10.07.2023 , 17:26 Uhr
Mit scheint, dass er die einzige interessante Idee, wie wir den Klimawandel politisch stoppen können, nämlich mit einer staatlich organisierten Güterproduktion, wie es zuletzt die Notlage des 2. Weltkrieges in Deutschland nötig machte, bei Ulrike Hermann aufgeschnappt hat.
zum Beitrag09.07.2023 , 01:14 Uhr
Ich sehe, dass alle Menschen, die je ernsthaft krank waren und gesunden Menschenverstand haben, wissen, wie wichtig Kommunikation zu Gesundheitsfragen ist. Nicht nur das übrigens, sondern es ist auch Empathie gefragt. Auch das wissen alle normalen Leute.
Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn jetzt eine Forscherin kommt und behauptet Kommunikation und Empathie seien biomedizinische Hirn-Körpervorgänge, und daher müssten die Ärzte in die Weiterbildung.
Meiner Meinung nach stimmt mit dieser Berufsgruppe etwas nicht.
Ich kämpfte lange mit psychischen Beschwerden, die durch die Schulmedizin immer schlimmer wurden. Das wichtigste, was ich gemacht habe, dass ich gesund wurde, ist Yoga und meilenweit Abstand von Medikamenten, Psychiaterinnen und Psychotherapeuten.
Vor drei Jahren erkrankte ich mittelgradig an ME/CFS und genau der gleiche Unsinn ging wieder von vorne los. Zum Glück kannte ich die Abgründe der Schulmedizin schon besser als mir lieb war. Ich habe nicht lange gefackelt, und mir mit einem US-amerkanischen Gesundheitsmanagementsystem für Kranke meinen eigenen Behandlungs- und Lebensfreudeplan erstellt. Ausserdem habe ich eine chinesische Ärztin, die empathisch ist, sehr gut kommuniziert, lustig ist mit chinesischen vulgären Sprichwörtern, die sie mir übersetzt, um die Gesetze vom Gesundwerden zu veranschaulichen, und last but not least eine Therapie hat. Als erstes half mir die Akupunktur hervorragend den ganzen Stress der sinnlosen und übergriffigen Abklärungen bei der Schulmedizin zu verarbeiten.
Der Interviewten beim Überzeugen der Ärzte von der Tatsache der Grundlage der menschlichen Kommunikation in neuro-körperlich-biomedizinischen Vorgängen viel Glück! Ich habe keine Hoffnung mehr für die Schulmedizin.
zum Beitrag03.06.2023 , 00:58 Uhr
Per Definition ist jemand der einen Zivilprozess vor Gericht anstrengt nicht auf einem Rachefeldzug. Aber die Medien sind bei der Berichterstattung über Harrys juristische Anstrengungen gegen diese mächtigen Boulevardblätter Richter und Partei zugleich.
zum Beitrag21.03.2023 , 13:17 Uhr
Was wirklich unglücklich ist: Nicht nur sind weltweit Milliarden von Menschen wegen Ungerechtigkeit und Gewaltverhältnissen viel Ohnmacht, Stress und Leid ausgesetzt, werden darunter verrückt oder werden umgebracht. Sondern alle paar Jahre erscheint dazu auch noch ein abstraktes neomarxistisches Buch, das diese Situation für auswegslos erklärt. J.K. Gibson-Graham haben diese Figur der Selbstmassakrierung der "spät-kapitalistischen" (grins) linken Theoriebildung schon vor zwanzig Jahren süffisant kritisiert und eine andere Art von produktiver und viel empirischerer linker Sozial- und Wirtschaftsforschung vorgeschlagen. Wem Nancy Fraser auch nicht mehr als Kopfweh bereitet, empfehle ich sehr, G-Gs The End of Capitalism (as We Knew it) zu studieren.
Die patriarchale Herrschaft der Weissen Europäer weltweit war eine Voraussetzung der Durchsetzung neuer Formen von wirtschaftlicher Ausbeutung seit dem 18. Jahrhundert. Insofern können sie nicht die Folge/Randerscheinung des Kapitalismus sein. Dass feministische Theoretikerinnen wie Fraser noch im 21. Jahrhundert diesem Denkfehler von Marx folgen können, stellt mir gleich nochmals alle Haare auf.
zum Beitrag16.03.2023 , 22:06 Uhr
Es ist interessant bei Ihnen zu lesen, wie sich rechtaffine Leute das Strafrecht theoretisch schönreden. Praktisch wird doch eher einfach einer Art Gesetzeskult gehuldigt. Das heilige Recht wurde verletzt, das muss sanktioniert werden, und dafür sind Juristinnen und Juristen da. Täter aber insbesondere Opfer sind dem Staat herzlich egal.
zum Beitrag16.03.2023 , 21:45 Uhr
Liebe Taz, herauszustreichen, dass das ungeborene Kind kein Mitglied der Zeugen war, ist völlig schräg.
zum Beitrag04.02.2023 , 10:14 Uhr
Ich muss im Winterschlaf gewesen sein. Es ist schon 1. April!
zum Beitrag27.12.2022 , 18:09 Uhr
Ich kann nachvollziehen, dass Herr Kugelmann auch Versäumnisse bei der Diaspora ausmacht, dass sich die isrealische Politik immer weiter nach rechts bewegt. Als Nicht-Jüdin bedauere ich es aber vor allem, dass Israel nicht stärker von den USA auf eine Lösung verpflichtet wurde, die es den Palästinensern erlauben würde in Freiheit zu leben. Andererseits, die Israeli scheinen so determiniert, ihr eigenes Ding zu machen, dass man sie wahrscheinlich einfach in ihrem jungen Staat jetzt ihr Trauma reinszenieren lassen muss. Aus Erfahrung können sie dann klüger werden.
zum Beitrag01.12.2022 , 10:22 Uhr
Sexuelle Gewalt wird von Männern und Frauen, Transmenschen, Jugendlichen und Kindern ausgeübt. In den meisten Fällen sind die Täter cis und männlich. In vielen Fällen aber auch nicht.
zum Beitrag01.12.2022 , 09:15 Uhr
Simone Schmollack wiederholt hier ein in der Gesellschaft weit verbreitetes Vorurteil über Opfer von sexueller Gewalt. Es ist im Gegenteil so, dass nahezu alle Betroffenen berichten, dass ihnen kein Gehör und oft auch kein Glauben geschenkt wird. Auch dass Opfer nicht reden wollen, weil sie nicht mit all den Ressourcen, die sie im Grunde haben, auf angeblich für immer ohnmächtige und geschädigte "Trauatisierte" reduziert werden wollen. Folglich ist die Strategie denkbar einfach: Wir müssen Opfern bloss zuhören und verstehen, dass sie für sich selbst sprechen können. Ausserdem: Es liegt nicht in der Natur der sexuellen Gewalt selbst, dass die Opfer sich entwertet und ausgegrenzt fühlen, sondern es ist die Bedeutung, die sexuelle Gewalt in unserer Gesellschaft hat. Dies machen sich Täterinnen und Täter zu nutze. Solange die Mehrheit der Gesellschaft diese Zusammenhänge nicht versteht, wird sich nichts ändern.
zum Beitrag04.11.2022 , 22:38 Uhr
Ich sehe es auch so, dass die Analysen der Linken richtig sind. Das Problem ist aber, dass die linke Sozialpolitik nicht nur als von oben herab und entmündigend erlebt wird sondern dies vielmehr ist. Darüber sind sich die Speckgürtel- tonangebenden linken Kreise überhaupt nicht bewusst. Ich liebte das Buch von Rafia Zakaria "Against White Feminism", weil sie dort so gut beschreibt, wie herablassend, wie entwertend, wie entmündigend sich weisse Feministinnen gegenüber Menschen verhalten, die in finanziell schlechteren und sozial niedrigeren Verhältnissen leben. Diesen Menschen wollen sie helfen - aber nicht auf Augenhöhe. Als Hilfsempfängerin oder -empfänger soll man in dieser Beziehung diese Deklassierung und Entmündigung akzeptieren. Menschen wollen sich aber nicht als wertlos und deklassiert erleben. Ohnmacht und soziale Entwertung sind krass schmerzliche und stressige Situationen, und sind nur extrem schwer auszuhalten. Daher der Zulauf zur aggressiven, hetzerischen Rechten. Der Zorn lässt einen stark fühlen.
zum Beitrag28.09.2022 , 21:57 Uhr
Es entspricht nicht den Tatsachen, wenn in den Feuilletons wieder und wieder behauptet wird, die Welt sei bisher heil gewesen und gerate jetzt aus den Fugen. Millionen Menschen in Deutschland und Milliarden auf der Welt haben schon viel ärgere persönliche, politische ect. Krisen gesehen als die Coronapandemie, den Krieg Russlands gegen die Ukraine, Inflation und Probleme bei der Energieversorgung. Es wäre super, Autoren wie Herr Altintas würden ihre Gedanken in der Ich-Form aufschreiben. Vielleicht wäre dann die richtige Erkenntnis möglich, dass er bisher in der bürgerlichen Illusion lebte, dass er niemals einer grösseren Schwierigkeit in seinem Leben begegnen würde und alles selbst steuern könnte, wenn er sich nur genug anstrengte. Solche Kolumnen in der TAZ zu lesen, wäre wunderbar. Mit der Realität auf Tuchfühlung zu kommen ist im Übrigen kein Unglück sondern heilsam.
zum Beitrag16.08.2022 , 21:53 Uhr
Ich denke, das Problem ist gerade umgekehrt. Es ist nicht so, dass wir Komorbiditäten annehmen sollten, die ein vermeintliches Syndrom schwer abgrenzbar machen und ausserdem noch ein individuell ganz unterschiedliches Erscheinungsbild zeigten. Wir sollten uns eher fragen, ob unter dem ADHS-Syndrom wirklich eine stringente, den tatsächlichen Beschwerden der Betroffenen angemessene Theorie formuliert wurde. Wenn ich mir durchlese, wie die Betroffenen im Artikel ihre Probleme schildern, dann scheinen diese völlig unterschiedlich. Zum Beispiel wird behauptet, die einen könnten sich hervorragend konzentrieren, die anderen überhaupt nicht, usw. Dies wird auch im Artikel selbst deutlich, der behauptet, ADHS trete einmal mit sozialen Ängsten (häufig ängstlich-vemeidende Persönlichkeitsstörung), Essstörungen (typisch bei zwanghafter Pers'st. & emotional-instabiler Pers'st.), mit Troubleshooterqualitäten (generalisierte Angststörung & paranoide Pers'st. ) auf. Die Persönlichkeitsstörungen sind von ihrem wissenschaftlichen Gehalt her viel belastbarer und können von einer leichten bis zu einer sehr ausgeprägten Erscheinungsweise reichen, je nach Ausmass von anhaltendem Distress und nicht ausreichender Unterstützung. Meiner Meinung nach kriegt man sie mit Yoga, Achtsamkeitsmeditation und Selbsthilfegruppen und was man individuell als hilfreich empfindet alle gut in den Griff und sie sollten nicht diesen schlechten Ruf haben, den sie haben, denn sie entsprechen gerade der persönlichkeitstypischen Ausprägung einer sogenannten komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, wie sie seit den 1990ern theoretisiert wird.
zum Beitrag11.12.2021 , 23:14 Uhr
Na dann sind wir ja schon zwei mit der Herpestheorie! Ich hatte diese Entzündung erst während zweier Jahre in kürzeren oder längeren Schüben (1-15) Tage. Ich war nicht so besorgt, weil ich dachte, dass es sich einfach um Herpesreaktivierungen handelte.
Erst in diesem Frühjahr, als ich sehr stark psychisch belastet war, und ich mich nicht schonen konnte wurde ich nicht mehr gesund. Da die Entzündung nun auch stärker war und ich von einer HNO Ärztin die Info hatte dass es in ihrem Bereich keinen Befund gäbe, realisierte ich, dass die Entzündung im Kopf war, genauer ist bei mir das komische Gefühl direkt hinter der Stirn und unter der Schädeldecke. Ich war extrem lichtempfindlich und hatte auch die typischen kognitiven Beeinträchtigungen von ME / CFS, ein Krankheitsbild dass ich noch nicht kannte. Ich informierte mich über Herpeshirnhautentzündung. Es gibt eine die gutartig, mild verlaufend und spontan beendend ist.
Ich bekam auf Verdacht Acyclovir verschrieben. Ich nahm es zwei Wochen. Schon nach 24 Stunden hatte ich das Gefühl, dass der Infekt vollständig abgeklungen war. Nach Absetzen blieb ich trotz weiterhin hoher psychischer Belastung gesund. Allerdings brauchte ich viel Regnerationszeit. Erst nach 3 1/2 Monaten Aufbautraining konnte ich wieder 30 min joggen. Ich erlitt bei Stress und einer Verkühlung im September wieder einen Rückfall. Keine Ärztin wollte mir Acyclovir wieder verschreiben also habe ich mich jetzt einfach extrem geschont und bin fast wieder gesund. Die grippeartigen Symptome sind seit drei Wochen weg. Meine bisherigen Ärztinnen vermuten eine Placebowirkung, eine bessere Theorie hat aber keine gebracht. Ich dachte in den letzten Tagen auch schon, dass ich mir meine zurückgekehrte Fitness bloss eingebildet hätte. Zum Glück vertraue ich meiner Wahrnehmung. Ich werde darum kämpfen, bis ich Acyclovir nochmals begleitet versuchen kann.
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