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07.12.2021 , 16:57 Uhr
Als jemanden, die eine depressive Verstimmung hatte und überwunden hat und jetzt unter ME/CFS leidet, verwundern mich solche Aussagen von Fachleuten immer sehr bzw. ärgern mich. Die Abgrenzung zur Depression ist denkbar einfach: Fragen Sie eine/n von ME/CFS Betroffene/n, was er/sie machen würde, wenn er/sie wieder gesund wäre, und Sie werden 1000 Antworten, eine schöner als die andere, bekommen. Stellen Sie dieselbe Frage einer/m Depressiven und Sie werden vielleicht so viel wie ein Schulterzucken ernten. Dass es immer noch Ärzte gibt, die das Krankheitsbild ME/CFS abstreiten bzw. "hochumstritten" nennen, ist entsetzlich und menschenverachtend. Dasselbe galt übrigens jahrzehntelang für MS.
zum Beitrag07.12.2021 , 16:46 Uhr
Als jemand, die früher sehr von einer Psychotherapie profitiert hat und jetzt ME/CFS hat, muss ich Ihnen entschieden widersprechen! Ich habe keinen einzigen dyfunktionalen Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen, im Gegenteil! Niemals habe ich von einem Arzt oder einer Ärztin gehört, dass Psychotherapie nicht helfe, mir wurde diese vielmehr ständig aufgedrängt. Obwohl ich wusste, dass diese diesmal - im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen ich tatsächlich an einer Depression litt - mich nicht weiterbringen würde, habe ich mich auch mit ME/CFS einer Psychotherapie unterzogen. Die sehr gute und vernünftige Therapeutin meinte, dass sie mir bei dieser Erkrankung leider nicht helfen könne. Das hatte ich für mich auch schon bemerkt. Außerdem ist die physische Belastung einer solchen Therapie (für gesunde Menschen nicht spürbar, für uns zu viel Anstrengung) kontraproduktiv. Wenn Sie PatientInnen mit Psychotherapie geholfen haben, die keine Diagnose ME/CFS hatten, wie Sie ja selbst schreiben, liegt das wahrscheinlich schlicht und ergreifend daran, dass sie kein ME/CFS hatten. Außenstehende können das nicht wahrnehmen, wie auch, Erkrankte wissen aber sehr wohl, ob dysfunktionale Gedanken vorliegen oder eine schwere körperliche Erkrankung.
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