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27.11.2021 , 12:26 Uhr
Lieber Herr Speit,
haben Sie eigentlich mal ernsthaft mit Menschen gesprochen, die sich nicht haben impfen lassen? Oder worauf beruhen ihre Einordnungen? Ich selbst bin so ein angeblich irrer 'Ungeimpfter' und habe viele Menschen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, für die Gleiches gilt. Ich positioniere mich als eindeutig links, habe wenig mit Spiritualität am Hut und bin als promovierter Absolvent zweier Studiengänge durchaus wissenschaftsaffin. Ich lese fast täglich Studien zu verschiedenen Aspekten der Corona-Krise, insb. auch zu Wirkungen und Nebenwirkungen der Impfung. Außerdem schaue ich mir regelmäßig internationale epidemiologische Daten an, und zwar in der Tiefe. Gleichzeitig befasse ich mich als linker Kapitalismuskritiker auch mit der Pharmaindustrie und der politischen Ökonomie des Gesundheitssystems. Nach meiner aktuellen Einschätzung gibt es noch zuviele Zweifel und offene Fragen bei der Impfung mit mRNA- und Vektorimpfstoffen. Auch bei den kommenden Totimpfstoffen muss man u. a. schauen, welche Adjuvantien hinzugegeben werden. Die Hersteller sind überdies nicht unbedingt vertrauensvolle Akteure, das sollte gerade Linken weidlich bekannt sein. Dabei ist meine persönliche Erfahrung aus dem Austausch mit vielen geimpften wie ungeimpften Menschen, dass Wissenschaftsignoranz, Irrationalismus und Weltuntergangsstimmung sowie ein homogener Denkkosmos keinesfalls eine Spezialität der 'Ungeimpften' sind. Die meisten ungeimpften Menschen, die ich kenne, sind äußerst vernunft- und wissenschaftsorientiert und sehr gut belesen. Größtenteils verorten sie sich links. Ich finde es daher infam, wenn Sie mir und anderen eine Nähe zu Rechtspopulisten und antisemitisch konnotierten Verschwörungstheorien unterstellen. Mal abgesehen davon, dass ich solche Kategorien für wenig analytische Kampfbegriffe halte. Kurzum: M. E. handelt es sich bei Ihrem Artikel um eine eloquente Form des 'othering'. Meine Empfehlung: Reden Sie auf Augenhöhe mit Andersdenkenden! Das geht!
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