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11.09.2021 , 10:34 Uhr
Danke. Ich teile diese Ansicht. Aus meinem Mund und meiner (arbeitsuchenden) Feder wird auch künftig nur ALG II kommen/fließen.
Aktuell treibt mich der Wunsch um, diesem Peter Hartz ganz old school einen Brief zu schreiben. Per Post. Denn angesichts seines 80. Geburtstags im August 2021 feierte sich dieser profilierungsaffine (um ein blumiges Wort mit "n" und "sch" am Ende zu vermeiden) Mensch aktuell wieder einmal für seine Reform(en): als "erfolgreich". Für mich als Betroffene ein Schlag ins Gesicht.
Was er vor allem geschaffen hat, ist ein System der verstaatlichten Willkür, in dem Menschen in so genannten "Jobcentern" - oh, welch Euphemismus - wirklich und nachweislich schlecht und/oder nicht behandelt/"beraten" werden. Auch und gerade solche, die mitarbeiten (wollen). Würde Herr Hartz es wohl in Ordnung finden, morgens um 7:24 Uhr von einem Jobcenter-Mitarbeiter angerufen zu werden? Es kommuniziert nonverbal eine Haltung gegenüber Menschen. Oder bei seiner Rückmeldung aus der Ortsabwesenheit, die auch telefonisch möglich wäre (Ermessen des Sachbearbeiters), bei einem Mitarbeiter zu sitzen, der an seinem Arbeitsplatz die Postkarte aufgehängt hat: "Kann ich nicht beurteilen, muss ich nackt sehen". Wie muss das auf Frauen mit moslemischem Glauben wirken, wenn es mir schon die Luft abschnürt.... Würde Herr Hartz darüber lachen oder schmunzeln... In einer Runde mit Freunden und Altherrenwitzen wahrscheinlich schon. Dass Herr H. keinerlei Scham zu kennen scheint, zeigt ja sein erneutes Auftauchen aus der Versenkung.
Ich wünsche keinem etwas Schlechtes. Auch nicht das, was mir blüht: zur aktuellen Armut nach Aufbrauchen meiner privaten Altersvorsorge die Altersarmut. Am Ende meines Lebens werde ich immerhin noch in den Spiegel schauen können und wissen, dass ich aufrichtig gelebt habe: in guten wie in schlechten Zeiten. Auch wenn mich die (Fremd)Beschämung im ALGII-Bezug immer wieder zu Boden drückt und/oder bisweilen umhaut. Das wünsche ich keinem!
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