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09.08.2021 , 15:10 Uhr
Das problem ist ja nicht wie du deinen Glauben auslebst. Oder wie du beschreiben würdest was der christliche Glaube einem Menschen sagt. Die Gemeinden fragen ja schließlich nicht dich wie ein Christ richtig leben sollte. Sie fragen erstmal jemanden den sie Gott nennen. Dann behaupten sie dass sie ihre Antworten von Gott in der Bibel bekommen. Und dort entsteht das Problem! Die Bibel sagt dir bestimmt nicht so zu leben wie du lebst und dein Pastor sagt dir das bestimmt auch nicht. Es wird vielleicht geduldet oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen.
Wenn du mal anfangst die Bibel als Maaßstab für dein alltägliches Leben zu nehmen (du kannst das zwar behaupten, das tust du aber nach deinem Zeugnis nicht) dann wirst du ein anderes Leben führen. Und nicht nur das, sondern du wirst das auch für alle anderen um dich herum für das Richtige halten (es ist ja schließlich "Gottes" Wille und der weiß es ja besser als du und auch besser als der für den du es dann für Richtig hältst).
Jeder mag da einen anderen Ansatz haben wie er das vermittelt, aber es bleibt dasselbe; wissen was für andere Menschen besser ist. Hier kommen die Probleme, weil Menschen die überzeugt sind von einer Meinung auch schon immer Probleme damit hatten, dass jemand eine andere Meinung hat.
Beantworte mal eine Frage für dich selbst: Wo kommen die Menschen hin die bis zum letzten Atemzug nicht an Jesus glauben? (was sagt die Bibel dazu?)
Wenn du dir hierauf eine aufrichtige Antwort geben kannst, dann weist du warum diese Weltanschauung so problematisch ist. Du hast die Wahl; entweder kümmerst du dich um das Schicksal der Menschen um dich herum und versuchst mit aller Dringlichkeit jeden auf den richtigen Weg zu bringen, weil sonst schreckliche auf diese Menschen wartet. Oder du ignorierst die Dringlichkeit dieser Botschaft und stehst damit im unversöhnbaren Konflikt zu deinem eigenen Glaubensbekenntnis.
Ich verstehe dass man diese Dinge für wahr halten möchte wenn man sie nicht aufrichtig durchdenkt.
zum Beitrag09.08.2021 , 14:45 Uhr
Ich finde es eher schade, dass Sie hinter der so "großen ... Leistung" der Religion nicht den Menschen sehen! Wenn es je eine große Lestung gegeben hat, dann stand immer ein Mensch dahinter und nicht seine Religion. In der tat handelten diese Menschen, selbst wenn sie religiös waren, sehr oft im Wiederspruch zum Konsens der Religion ihrer Zeit. Diese Menschen haben jedesmal auch die Religion ihrer Zeit etwas mehr geöffnet und verändert! Die Religion des Mittelalters ist nicht gleich geblieben bis heute, das war die Leistung dieser Menschen, deren Leistung Sie der Religion zuschreiben wollen. Ja diese Menschen haben ihre eigene Leistung nach ihrer Religion gedeutet, aber die Grundlage war ihre Menschlichkeit. Sie konnten die unmenschlichkeit der Religion ihrer Zeit so nicht akzeptieren und haben entgegengesetzt gehandelt. Das bekannteste Beispiel hierfür ist das Zeugnis über einen Mann namens Jesus!
Wenn Sie sagen wollten, dass diese Menschen aufgrund ihres Glaubens an Gott den Mut und die Hoffnung gefasst haben um zu tun was sie getan haben, könnte man dem noch zustimmen, aber den Geist zu leugnen und dem Kadaver die Ehre zu zu sprechen, das ist nur ein weiteres Zeugnis für den blinden Fundamentalismus der, wie Sie sagen "zurecht ... tilgenswert anzusehen ist".
zum Beitrag09.08.2021 , 13:46 Uhr
Ob man das jetzt an dem Begriff "evangelikal" fest macht ist ja eigentlich unbedeutend. Der Begriff ist ja nur ein Sammelbegriff für Gruppen die aus der Protestantischen Bewegung, also der Evangelischen Kirche heraus entstanden sind. In diesem Sinn würde ich sagen, dass es sich tatsächlich so verhält, wenn man das Glaubensbekenntnis dieser Kirchen als Maaßstab heranzieht.
Aber Radikal sind sie in der Tat! Radikal bedeutet einfach, dass sich jemand zurück zu den Wurzeln besinnt und seinen Glauben so versucht auszuleben wie es "ursprünglich" von den Gründern gelebt und geglaubt wurde. Eine Freikirche entspricht diesem Muster ja schon aufgrund ihrer Existenz, sonst hätten sie ja alle einfach in eine evangelische oder Katholische Kirche gehen können, statt eine neue Bewegung zu gründen. Dazu kommt natürlich noch der fundamentalistische Charakter der diesen Kirchen anhaftet. Das Glaubensbekenntnis dieser Kirchen bezeugt in der Regel immer dass die Bibel das unfehlbares Wort Gottes (Gott nach der Definition dieses Buches) sei und buchstäblich zu deuten sei (buchstäblich wird selbstverständlich in jeder Freikirche gemäß den eigenen Lehren verstanden). Daher ist das einfach eine Tatsache, dass die Freikirchen einfach evangelikale sind. Vielleicht störst du dich an der negativen Konotation mit dem Begriff "Evangelikal" (insbesondere darüber was man so aus den Staaten kennt und hört), aber das sind eben Variationen derselben Bewegung. Da gibt es die Brüder Bewegung (geschlossene und offene), dann gibt es die Charismatische Bewegung und noch einige mehr, die ich dazu zählen würde (leider ist das immer wieder Gegenstand von Diskussionen) Aber im Grunde genommen kommen die alle aus derselben Entwicklung heraus und haben historisch oft ähnliche Entstehungsbedingungen, Entstehungsorte und Entstehungszeiten.Das die Gruppen sich untereinander uneinig sind, soweit dass sie sogar die übrigen Gruppen nicht als Gläubige anerkennen bedeutet nicht dass sie dennoch dieselbe Wurzel haben
zum Beitrag09.08.2021 , 12:21 Uhr
Warum lassen sich die Eltern denn nicht interviewen dazu? Versteh ich nicht ganz, wenn die diese Meinung schon für kritisch halten? Oder warum sind deren Kinder überhaupt auf so einer Schule? Leider sind meine Kinder auch auf so einer Schule, was meiner Frau zuzuschreiben ist (komplizierte Umstände), aber ich wüsste nicht was dagegen spricht sich darüber zu äussern?! Ausser die besagten Eltern sind selbst Mitglieder dieser Gruppierungen. Diese Schulen stehen in der Regel in einem engen Verhältnis zu einer örtlichen Freikirche, aus welcher diese Schulen überhaupt erst ins leben gerufen wird. Wenn die Eltern dorthin Kontakt haben, würde das natürlich erklären warum sie keine Äusserungen machen wollen.
zum Beitrag09.08.2021 , 12:02 Uhr
Naja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dabei ähnlich Umstände führen wie in anderen Länder Junge (auch bereits erwachsene) Leute für terroristische Gemeinschaften geworben werden. In der Tat sind die Freikirchen nichts anderes als Bewustseins-Terroristen. Menschen denen aufgrund von Umweltfaktoren einfach eine klare Orientierung im Leben fehlt, sind oft, selbst wenn sie bereits erwachsen sind, sehr zugänglich für solche Gruppen. Diese Gruppen versprchen einen Lebenssinn und einen klaren "Plan Gottes" für ihr leben.
Hier spielen natürlich noch viele weitere Faktoren eine Rolle, aber ich bin mir sehr sicher, dass dies einer der fundamentalsten Gründe für solche Entwicklungen ist. Das kann ich auch aus meiner Umgebung bestätigen. Da haben sich sehr viele zu dieser Religionsgemeinschaft bekehrt. Und die aller meisten als junge Erwachsene. Naja ich hätte noch vieles dazu zu sagen, aber ich schätze das ist nicht der geeignete Ort hierfür.
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