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28.07.2021 , 00:01 Uhr
Ich verstehe, was du meinst, aber Schwarze Personen und Rom*nja und Sinti*zze cool zu finden, ist ja weiterhin möglich, ohne dabei rassistische Fremdbezeichnungen zu verwenden. Es ist einfach so, dass bestimmte Worte eine Jahrhunderte lange Prägung erfahren haben, die sich nicht einfach durch eine gute Absicht ausradieren lässt. Das lässt sich zum Beispiel vergleichen mit Ländern, die ebenfalls jahrhunderlang verfeindet waren und sich langsam davon entfernen: die Spuren lassen sich nicht einfach beseitigen, weil man es ab heute so bestimmt. Viele Leute ignorieren die von Schwarzen Personen und Rom*n ja und Sinti*zze gewählten Selbstbezeichnungen absichtlich, um zu zeigen, dass sie den Wandel hin zu weniger Rassismus, weniger Diskriminierung (am besten gar nichts mehr von beidem!) nicht anerkennen. Betroffene werden unzählige Male mit diesen Wörtern beschimpft, beleidigt, ausgegrenzt, herabgewürdigt, diskrininiert. Wenn jemand dann das Wort verwendet, der es anders meint, hat es immer noch demselben Klang und fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Es ist doch auch gut, dass wir ein Zeichen setzen können, indem wir uns entscheiden, nicht dieselbe Sprache zu benutzen wie Nazis und Sklaventreiber. Wenn was passieren soll, müssen wir uns von denen abgrenzen
zum Beitrag27.07.2021 , 23:52 Uhr
Ich finde den Abschnitt ziemlich unangemessen, der mit “Ein weiteres Beispiel für die Obsession nicht-Schwarzer Menschen mit dem N-Wort” überschrieben ist und in dem es dann weiter heißt, es gäbe “Wichtigeres zu tun” im Wahlkampf. Auf der einen Seite wird die Bedeutung diskriminierungsfreier Sprache gewürdigt und die (potenziell) reatraumatisierende Wirkung anerkannt - schön! Im Anschluss daran wird es allerdings wieder dargestellt, als handle es sich bei dieser Debatte allein um eine Art Wortklauberei. Vor allem im Zusammenhang mit oben zitierter Überschrift stellt es sich so dar, als wäre das hier nur ein Ausläufer von “was darf man noch sagen”, und im Zentrum stünden nur Befindlichkeiten nicht-Weißer Personen. Dabei wird definitiv verkannt, dass es gerade NICHT um nicht-Weiße Personen und irgendwelche Obsessionen geht, sondern um Schwarze Personen. Unfassbar, wie das wieder verdreht und der Fokus verschoben wird! Wem das N-Wort einfach so “rausrutschen” kann, der hatte es bildlich gesprochen lose auf der Zunge liegen. Die Unterstellung, es gäbe Wichtigeres, ist anmaßend und respektlos gegenüber Schwarzen Personen, die gerade einen Schlag mitten ins Gesicht bekommen haben, von der Kanzlerkandidatin, in die sie ihr Vertrauen gesteckt haben.
zum Beitrag