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05.07.2021 , 12:56 Uhr
Ich habe mit 20 mein Kind bekommen, allerdings einvernehmlich. Aber sicherlich zu früh. Danach die Trennung. Aber ganz ehrlich - die staatliche Unterstützung ist da und alleinerziehend bedeutet mitnichten Armut. Für mich waren durch das Bildungs- und Teilhabepaket sehr viele Sachen damals erschwinglich. Und nein, ich habe nie Unterhalt verlangt, da der Vater meines Kindes selbst nicht viel hat. Ich habe fertig studiert und verdiene heute mein eigenes Geld. Mit dem Papa habe ich sicherlich genau deswegen ein gutes Verhältnis, weil ich eben nie etwas von ihm gefordert habe.Wer will, der schafft es. Auch jetzt schon. Auch wenn ich definitiv dafür bin, mehr Betreuungsangebote zu schaffen. Man sollte das mal gegenüberstellen: Väter, die VON ANFANG an das betreffende Kind nicht wollen und was für den Statt lukrativer wäre- Eintreiben und gerichtliches Festsetzen von Unterhalt oder gar Durchsetzung eines DNA-Tests und auf der anderen Seite der UH-Vorschuss. Glaube mir, da ist die Allgemeinheit finanziell weniger belastet, wenn man ungewollten Väter das Recht zugesteht, keine legale Vaterschaft einzugehen und den betreffenden Müttern Hilfen zukommen lässt. Es handelt sich um einen verschwindend geringen Teil Väter, die keinen Kontakt zum Kind wollen. Es bezieht sich in keiner Weise auf Väter nach einer Trennung zu einem Zeitpunkt, an dem das Kind schon da war: Sinn und Zweck des UH ist es, den gewohnten Lebensstandard des Kindes so weit als möglich zu erhalten. Wenn der Vater nie da war- welcher Stadard soll denn bitte erhalten werden? Wie gesagt, Opt Out müsste von vornherein geregelt werden und alle Rechte am Kind sind damit weg.
Es wäre mehr als fair, auch Männern die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, ob sie rechtlicher Vater sein wollen oder nicht.
zum Beitrag05.07.2021 , 11:08 Uhr
Ein guter Artikel, vielen Dank! Genau darum sollte es gehen: Kinder aus allen Familienmodellen sollten dieselben Chancen und Möglichkeiten haben. Auf der traditionellen Familie zu beharren, ist nicht mehr gesellschaftstauglich.
Ich verstehe die Einwände bezüglich der momentanen rechtlichen und gesellschaftlichen Situation, allerdings in keiner Weise den Gedankensprung hinsichtlich einer "gefährlichen Schlagseite", wonach Männer ein Mitbestimmungsrecht bei Abtreibungen erlangen könnten. Dass die Frau allein über ihren Körper entscheidet, steht völlig ausser Frage, und das habe ich auch bei allen Befürwortern eines "Opting-Outs" für Väter nie anders gelesen oder gehört. Das ist kompletter Humbug.
Ich stimme Alice Schwarzer uneingeschränkt zu, dass Elternschaft, egal ob für Mann oder Frau, freiwillig sein muss. Ich sehe auch die Bedingungen, die in diesem Artikel genannt werden, als absolut richtig an.
Selbstverständlich ist soziale Elternschaft um ein vielfaches wichtiger als die biologische. Mir scheint, dass im Zuge des wissenschaftlichen Fortschritts bezüglich DNA-Analyse die ethischen Fragen und psychologischen Aspekte in Vergessenheit geraten sind. Ich verweise immer wieder gerne auf diese Studie:
www.spektrum.de/ne...aufwachsen/1479737
Ungewollte Väter können ohnehin nicht zum Umgang mit dem Kind gezwungen werden, da das nicht dem Kindeswohl entspricht.
Es geht also in erster Linie um die Unterhaltszahlungen.
Und hier sehe ich einen sehr praktikablen Kompromiss:
Wir haben gesetzlich verankert zwei Berechnungsgrundlagen, was die finanziellen Bedürfnisse eines Kindes angehen: Einerseits den Unterhaltsvorschuss, andererseits den Mindestunterhalt. Nach einem von beiden sollte sich der Kindesunterhalt für einen Vater richten, der nicht Vater werden wollte und der das in einer geregelten gesetzlichen Frist Kund tut und alle Rechte an seinem Kind aufgibt.
Es kann so einfach sein.
zum Beitrag