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13.04.2021 , 22:25 Uhr
Das hat in Ecuador eine lange Tradition, die weit vor die Correazeit zurückreicht. Solche Manöver wurden innerhalb der ecuadorianischen Linken der nicht mehr aktiven Partei MPD zugeschrieben. Diese Partei war in der Linken in den neunzigern als „chinos“ (Chinesen) verschrien, weil sie als radikale Maoisten galten. Seit jeher kursieren Behauptungen, dass die MPD eigentlich von der CIA unterwandert sei. So wurden bei Wahlen teilweise rechte Kandidaten unterstützt, als revolutionäre Taktik, um die Krise des Kapitals zu verschärfen. Diese Partei, mit sektenähnlichen Strukturen, hatte vor Correa das staatliche Bildungssystem unterwandert. Wer an gewissen Fakultäten etwas werden wollte, musste unterstützen. Auch wurden ganze Gymnasien (zum Beispiel am Colegio Mejía) minderjähriger Schüler zum „Steine werfen“ auf die Straße geschickt und erhielten dafür gerne schulfrei. Sowohl Yaku Pérez als auch Alberto Acosta, den Sie in der taz oft als Quelle heranziehen, haben bereits für diese Partei kandidiert. Yaku übrigens noch als Carlos und ohne jegliche indigene Attitüde. Einige der Parteikader der MPD gingen in Pachakutik auf, andere in Unidad Popular. Während wiederum führende Pachakutik-Politiker wie Freddy Ehlers, Virgilio Hernández oder Ricardo Ulguango im Correismo (ehemalig Alianza País) aufgingen. So überließ man Pachakutik dem Anti-Correismo. Ein Beispiel für ein ehemaliges Pachakutik-Mitglieds, dessen Beziehungen zu US-amerikanischen Geheimdiensten recht gut belegt sind, ist das Fernando Villavicencio.
zum Beitrag13.04.2021 , 22:24 Uhr
Inwiefern sollen Arauz und Lasso als Kandidaten, die nicht in der Regierungsverantwortung waren, in der Lage gewesen sein, Yaku eine Neuauszählung zu verwehren? Gesetzmäßig ist es in Ecuador nicht vorgesehen, dass Präsidentschaftskandidaten und ihre Parteien solche über mögliche Neuauszählungen entscheiden. Der nationale Wahlrat hat die Neuauszählung verwehrt. Diesem sitzt übrigens Diana Atamaint vor, eine Parteigenossin Yakus von Pachakutik. Arauz hat keinen Repräsentanten in diesem Gremium. Zwar waren Yaku und Lasso in Bezug auf die Wahlbetrugsvorwürfe in Verhandlungen. Aber dabei ging es wohl eher darum, einen Pakt zwischen den beiden auszuloten. Lasso trat später von seinen Zusagen zurück. Was Arauz damit zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Es ist nicht das erste Mal, dass in der taz Yakus Verschwörungsbehauptungen unkritisch reproduziert werden.
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