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19.11.2024 , 12:42 Uhr
Es gibt große Defizite im Diskurs um die Bedeutung des Methanaustoßes und ich habe dazu Fragen auch an den Autor. Methan aus der Tierhaltung ist nicht fossilen Ursprungs. Es verweilt nur ca. zehn Jahre in der Atmosphäre und befindet sich im Kreislauf, so wie das CO2 aus der Atmung. Wie hoch ist der Schaden des Methans im Vergleich zum Nutzen der Kreislauf CO2 Bindung in Form von Biomasse in der gesamten Tierhaltung ? Als Biomasse wären da die Tiere selbst, ihre Erzeugnisse, ihrer Futtermittel auf dem Feld und im Lager und in Form von Humus Aufbau. Ich habe dazu noch nie Berechnungen gesehen und es erinnert mich manchmal an das Missverständnis mit dem virtuellen Wasserverbrauch, das erst jetzt nach Jahrzehnten Diskurs langsam aufgeklärt wird. Auch dort wird natürliches Regenkreislaufwasser undifferenziert mit gezählt. Dass wir die Tierhaltung zurück fahren müssen, steht außer Frage und ebenso der Klimawandel mit seinen Folgen. Gleichzeitig sollten wir wissenschaftlich ganz exakt differenzieren.
zum Beitrag04.05.2024 , 10:22 Uhr
Ich habe nie verstanden, wie sich Linke mit einem faschistoiden Dresscode identifizieren können. Ich habe das schon in meiner Jugend als Ausleben spätpupertärer Bedürfnisse gedeutet und konnte trotz eigener linker Gesinnung niemanden ernst nehmen, der freiwillig eine Uniform trägt. Es hat mich schon oft von der Teilnahme an wichtigen Demos abgehalten, obwohl ich mich mit den Inhalten identifizieren konnte.
zum Beitrag08.01.2024 , 13:06 Uhr
Die Geschichte mit dem Methan Ausstoß stimmt einfach nicht und wird hemmungslos undifferenziert dargestellt. Die Landwirtschaft stößt mit der Tierhaltung Kreislaufmethan aus, das in der Atmosphäre wieder zu CO2 und dann in der Photosynthese mit Wasser zu Zucker und Sauerstoff verwandelt wird. Es verändert die Bilanz nicht. Ganz im Gegenteil zu Fossilem Kohlenstoff zum Beispiel Methan aus Erdgas oder aus den erwähnten Mooren. Nur dieses Methan ist das eigentliche Problem. Wieder einmal merkt man, dass ohne tiefe Sachkenntnis geschrieben wird. Erschreckend..., aber die TAZ befindet sich in guter Gesellschaft. Fast alle Medien verbreiten das und so wird Falschinformation zur politischen Realität und frustriert die Betroffenen. Warum kann die TAZ nicht richtig fachlich aufklären und dennoch das rechte Pack bekämpfen, statt frustrierte diesem in die Arme zu treiben.
zum Beitrag06.01.2024 , 11:42 Uhr
Ich habe kein Verständnis dafür, wie viel Toleranz den Demonstrationsformen der Landwirte entgegen gebracht wird. Während Klimaschützer nur ihren eigenen Körper zum Einsatz bringen, wird es toleriert, dass Landwirte mit potenziell gefährlichen Maschinen und grünem Nummernschild so bedrohlich auftreten und dabei eigene Interessen vertreten. Auch wenn es absolut verständlich ist, dass Landwirte frustriert sind, weil sie permanent von vollkommen Laien beurteilt werden und dabei permanent absurde Bilder und Darstellungen in den Medien überwiegen, so ist das kein Grund gefährliche Machtdemonstrationen mit steuerbegünstigten Maschine auf öffentlichen Straßen so zu tolerieren. Es ist wichtig jede Unterwanderung von rechts aufzudecken und rechter Propaganda massiv entgegen zu treten. Aber es ist zu befürchten, dass die Medien weiterhin ohne den nötigen fachlichen Durchblick über die Landwirtschaft berichten und zur Radikalisierung der Landwirte beitragen. Die regelmäßigen Bilder von angeblichem Glyphosat Einsatz im blühenden Rapsfeld sind ein umfassbares Beispiel für die mangelnde Qualität der Recherche oder des Fachwissens. Zum Glück hat die Taz sich von diesen Bildern nach Leser Hinweisen verabschiedet. Kenntnisse von Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung und Verständnis für die Zusammenhänge gehen immer mehr verloren, während gleichzeitig hemmungslos von außen über Landwirte beurteilt und geschrieben und gepostet wird. Es ist sinnvoll die Argradiesel Vergünstigungen abzuschaffen, um allen Seiten Bürokratie zu ersparen. Man muss es jedoch fachlich sauber kommunizieren und den Nachteil zumindest teilweise auch wieder ausgleichen.
zum Beitrag05.01.2024 , 18:46 Uhr
Ökologische Landwirtschaft verbraucht mehr Diesel je kg erzeugte pflanzliche Lebensmittel als die konventionelle. Die Landwirtschaft wird subventioniert, weil sie lebensnotwendig ist und im Weltmarktgeschehen der Industriestaaten nicht überall erhalten werden könnte. Dass Treibstoff für lebensmittelerzeugende Maschinenarbeit günstiger ist als Treibstoff für Straßenverkehr ist keine Subvention.
zum Beitrag05.01.2024 , 18:35 Uhr
Der Agrardiesel dient nicht dem Transport von Lebensmitteln. Es ist der Diesel, der unvermeidbar bei der Feldarbeit anfällt. Durch Einsatz von Pestiziden lässt sich teilweise viel Diesel auf dem Acker sparen. Diese Möglichkeit hat die Bio-Landwirtschaft jedoch nicht. Ihr Hinweis zum Transport trifft nicht. Agrardiesel wird in der Regel nur für den sehr kurzen Transport vom Feld zur ersten Einlagerung verbraucht. Der Anteil ist marginal.
zum Beitrag05.01.2024 , 18:27 Uhr
Agrardiesel wird nicht subventioniert. Für Lebensmittel erzeugende Maschinenarbeit auf dem eigenen Feld werden einfach weniger Steuer verlangt als für schnelles Autofahren. Auch Wasser wird nicht subventioniert nur weil es nicht so wie Spirituosen besteuert wird. Steuern sind grundsätzlich manchmal willkürlich und manchmal regulierend gestaltet. Das ist normal. Unterschiedliche Steuern mit Subventionen gleichzusetzen ist absurd und tendenziös. Die Frage ist, was damit bezweckt werden soll. Warum fällt das kaum jemanden auf ?
zum Beitrag05.01.2024 , 12:26 Uhr
Es wird auf dem Acker exakt der Diesel verbraucht der unvermeidlich ist um Lebensmittel und Rohstoffe zu erzeugen und zwar in der ökologischen Landwirtschaft fast noch mehr als im konventionellen Landbau. Da werden auch jetzt schon alle vermeidbaren Kosten gemieden. Echte Alternativen zum Antrieb der Maschinen gibt es noch nicht bzw. sie sind erst in der Entwicklung.
zum Beitrag11.11.2023 , 13:54 Uhr
Es gibt viele Konsummittel, die nicht möglicherweise sondern eindeutig krebserregend sind und die aus gutem Grund nicht verboten werden. Selbstverständlich ist es absolut seriös Glyphosat zuzulassen und man braucht keine Verschwörungstheorien, um das zu erklären. Es gibt viele verschiedene Studien und selbst die ungünstigste kommt nur zu der Beurteilung "möglicherweise krebserregend". Auch als Anhänger des biologischen Landbaus kann man bzw kann ich das akzeptieren. Zumal die Rückstände nicht aus der ordnungsgemäßen Anwendung hierzulande stammen, denn die Sikation ist in der Zulassung überhaupt nicht vorgesehen. Das wird regelmäßig verschwiegen. Als Mittel zur Ermöglichung einer pfluglosen Bodenbearbeitung verursacht Glyphosat keine Rückstände in Lebensmitteln.
zum Beitrag24.09.2023 , 00:26 Uhr
Rückstände im Bier und Lebensmitteln sind sicherlich auf Importe und die Sikation in Drittstaaten zurück zuführen. Diese Anwendung zum Synchronisieren der Abreife kurz vor der Ernte der Feldfrucht ist in der aktuellen Diskussion aber gar nicht mehr vorgesehen bzw jetzt schon nicht mehr erlaubt. Bei der üblichen Anwendung von Glyphosat im Rahmen der pfluglosen Bodenbearbeitung vor der Einsaat kommt es dagegen nicht zu Rückstanden im Erntegut. Bei diesem Verfahren kommt es auch nicht zur stärkeren Einschränkung der Artenvielfalt im Vergleich zur Bodenbearbeitung mittels Pflug. Das wird sicherlich auch dem Landwirtschaftsminister bekannt sein. Es wird jedoch wider besseren Wissens aus politischen Gründen so behauptet. Das empfinde ich als skandalös. Obwohl ich ein Anhänger des biologischen Landbaus bin, finde ich es wichtig hier rein sachlich und wissenschaftlich fundiert zu argumentieren und zu entscheiden.
zum Beitrag12.09.2023 , 17:21 Uhr
Genau diese Frage stelle ich mir schon lange. Auch wenn ich selber hauptsächlich politisch links grüne Positionen vertrete, so empfinde ich die Glyphosat Kritik als überwiegend populistisch ideologisch geprägte Kampagne. Eindeutig unfair. Meiner Meinung nach nicht besser als die populistische Stimmungsmache gegen Wärmepumpen und erneuerbare Energien, wie sie von rechts betrieben wird.
zum Beitrag23.08.2023 , 17:55 Uhr
Wann und wo wird mit Glyphosat ein Randstreifen gespritzt? Haben Sie das in Deutschland schon einmal gesehen? Es ist nicht erlaubt und auch nicht üblich. Ich finde es interessant, wie leichtfertig hier geschrieben und Stimmung gemacht wird. Ich bin übrigens kein Freund oder Nutzer von Glyphosat.
zum Beitrag08.12.2021 , 10:28 Uhr
Ein wichtiger Aspekt wird in dem Artikel gar nicht beleuchtet. Die meisten Biobetriebe, zumindest die in den Anbauverbänden organisierten, werden mit viel Idealismus geführt. Die Mitglieder haben ein großes Interesse daran, die Richtlinien permanent strenger und die Kontrollen effektiver zu gestalten. Niemand hat bei BIOLAND ein Interesse an Kollegen oder Kolleginnen, die es sich unerlaubt einfach machen oder gar betrügen. Insiderwissen und sehr guter Kontakt zur Kontrollstelle verbessern die Kontrollen permanent. Die Betriebe unterstützen über die Fachausschüsse die Ausbildung der Kontrolleure ganz erheblich. Die Praktiker:innen auf den Betrieben kennen mögliche Schwachstellen und sorgen dafür, dass die quasi verbandseigene Kontrollstelle möglichst schnell darauf aufmerksam gemacht wird. Auch konkreter Verdacht wird sehr schnell geäußert und regelmäßig weitergegeben. Das ist Alltag. Aufgrund dieser Hinweise erfolgen zusätzliche unangemeldete Kontrollen. Das alles wäre bei einer staatlichen Kontrolle völlig undenkbar. Im Endeffekt ist das jetzige System der Kontrolle mit Abstand das Beste, auch wenn es wie jedes System seine Schwachpunkte hat. Im Übrigen kommt es nicht nur ausnahmsweise, sondern ganz regelmäßig vor, dass ein Beamter des Bundeslandes die Kontrolle begleitet, um den Kontrolleur, zu kontrollieren. Diese doppelte Kontrolle während einer Kontrolle durch eine wirklich so ferne Instanz, würde höchstwahrscheinlich innerhalb einer rein staatlichen Kontrolle so nicht stattfinden. Ich stelle immer wieder fest, dass die Beiträge der Taz zum Thema Landwirtschaft regelmäßig unter einer Einseitigkeit leiden, die überhaupt nicht nötig wäre. Auch wenn in diesem Fall durchaus recherchiert wurde, fehlt einfach etwas ganz Grundsätzliches. Die Taz ist wohl zu städtisch verortet, um das Themengebiet wirklich zu erfassen.
zum Beitrag24.04.2021 , 20:52 Uhr
Die Berichterstattung der Taz ist in Bezug auf Landwirtschaft regelmäßig entweder vorsätzlich oder aufgrund von fehlender Sachkenntnis einseitig und polemisch. Die Erntehelfer leisten hier einen Beitrag, welcher in erster Linie den deutschen Erzeugern und Verbrauchern zugutekommt. Sozialversicherungsbeiträge finanzieren in erster Linie die hohen Ausgaben für die Bevölkerung, welche sich nicht mehr in einem Alter befindet, das dem der überwiegend jungen und körperlich arbeitenden Erntehelfer:innen entspricht. Erntehelferinnen können von den hier bezahlten Beiträgen in der Regel überhaupt nicht profitieren, da sie ihren Lebensabend nicht in Deutschland verbringen werden. Auch ihre älteren Angehörigen zu Hause profitieren davon nicht. Die Erntehelfer:innen haben kein Interesse daran, Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen, von denen ganz überwiegend deutsche Rentner*innen profitieren. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, warum die TAZ es nicht schafft die Berichterstattung bezüglich der Landwirtschaft im Sinne von Qualitätsjournalismus zu organisieren und auf dem Niveau von Populismus verharrt.
zum Beitrag05.03.2021 , 00:58 Uhr
Die Subventionen beziehen sich aber in erster Linie auf den Pflanzenbau und nicht auf die Tierhaltung. Das Bündnis hat das einfach in einen Topf geworfen. Die Schweinemast wird nicht subventioniert. Die Subventionen erhalten die Tierhalter, weil sie gleichzeitig Land bewirtschaften bzw. dadurch, dass sie pflanzliche Futtermittel verwenden. Auch die Zuschüsse zur Sozialversicherung dienen ganz deutlich und in erster Linie den kleinen Betrieben. Die Mitarbeiter großer Betriebe sind ganz normal versichert und die Pflichtbeiträge für Inhaber dieser Großbetriebe bei der landwirtschaftlichen Sozialversicherung sind nicht besonders günstig. Wenn man die Argumente Punkt für Punkt betrachtet, bleibt nicht viel an Evidenz. Wenn Sie sich die Mühe machen, genau zu recherchieren, ist es erschreckend, wie vereinfachend oberflächlich berichtet und argumentiert wird, wenn es um das Thema Landwirtschaft geht. Dabei ist das Tierwohl doch ein wichtiges Thema und der Bedarf an Veränderung groß. Wie kommt es zu diesem an Populismus erinnernden Phänomen?
zum Beitrag05.03.2021 , 00:30 Uhr
Sicher ist es für die Landwirtschaft ein bisschen besser, wenn die Produkte dem ermäßigtem Steuersatz unterliegen. Das sind aber Randeffekte, die nicht als Subvention bezeichnet werden können. Es ist definitiv als Entlastung der BürgerInnen beim Einkauf von Lebensmitteln gedacht und auch dort wirksam. Man könnte allerdings, wenn man tierische Lebensmittel höher als pflanzliche besteuern würde Lenkungseffekte erzielen.
zum Beitrag04.03.2021 , 16:12 Uhr
Die ermäßigte Mehrwertsteuer ist keine Subventionierung der Landwirtschaft, in keiner Weise. Sie wird nämlich ausschließlich vom Verbraucher bezahlt. Unternehmer bekommen sie komplett erstattet. Sie entlastet die Verbraucher bezüglich ihrer Ausgaben für die Ernährung. Eine Erhöhung oder Verringerung kommt überhaupt nicht bei den Landwirtinnen an. Die geringe Steuer führt lediglich dazu, Verbraucher*innen mehr Geld für andere Produkte übrig haben. Besonders deshalb, weil man wohl kaum bedeutend mehr Lebensmittel essen wird, wenn diese billiger werden. Auch hier finden wir wieder eine typische verkürzte oberflächliche Berichterstattung, die gar nicht das Wesen und die Funktion der Mehrwertsteuer erfasst hat.
zum Beitrag04.03.2021 , 14:39 Uhr
Es ist interessant, wie wenig und wie regelmäßig oberflächlich die Taz die Situation in der Landwirtschaft einschätzen kann. Die Subventionen dienen nicht der Landwirtschaft, sondern in erster Linie der übrigen deutschen Exportindustrie, weil man sich keinen Protektionismus bezüglich landwirtschaftlicher Güter aus Billiglohnländern leisten kann. In China liegt der Stundenlohn für Landarbeiter bei 77 Cent, in Argentinien bei 1,72 EUR. Damit muss die deutsche Landwirtschaft konkurrieren. Deshalb wird subventioniert. Der Einwand, dass auch andere Branche mit Niedriglöhnen im Ausland konkurrieren, greift hier nicht. Zum einen sind Löhne auf dem Land besonders niedrig und zum anderen besitzt die deutsche Landwirtschaft keinen so großen technologischen Vorsprung bzw. kann diesen bisher nur zum Nachteil der Nutztiere einsetzen. Eine Lösung wäre, neue Technologien und Digitalisierung dafür einzusetzen etwas für das Tierwohl zu tun. Das ist dringend nötig und natürlich kann hier die Subventionspolitik mit entsprechenden Vorgaben ein mächtiger Hebel sein. Die Berichterstattung über die Landwirtschaft lässt regelmäßig die Aspekte, die das eigentliche Problem verursacht haben, eiskalt weg. Guter Journalismus sollte diese Hintergründe aber beleuchten.
zum Beitrag19.02.2021 , 19:41 Uhr
Mein Weltbild ist so, dass ich dem Inhalt des Artikels sofort inhaltlich folge und das alles unkritisch für bare Münze nehme. Es entspricht meinen Voruteilen und bedient mein Weltbild. Erst beim bewussten kritischen Hinterfragen meiner eigenen Verfügbarkeit und beim zweiten Lesen, fallen mir die Parallelen auf.
zum Beitrag19.02.2021 , 19:32 Uhr
Wissenschaftlich arbeitend würde ich hundert Mitarbeiter nach dem Zufallsprinzip einen Fragebogen ausfüllen lassen und auswerten etc.... Das kann Journalismus selbstverständlich nicht leisten. Es gibt aber dafür Ersatzpraktiken, die Journalistinnen anwenden können. Nur ein oder zwei Personen zu Wort kommen zu lassen, hat dagegen keinerlei Aussagekraft und ist das klassische Prinzip der populistischen Erschaffung sozialer Wirklichkeit.
Im übrigen glaube ich den inhaltlichen Aussagen des Artikels nur zu gerne. Auch ich gehöre zur verführbaren Masse. Ich bin anfällig und glaube gerne oder sofort, wenn kritisch und negativ über Arbeitsbedingungen berichtet wird.
In der heutigen Zeit des rechten Populismus und der Leugnung von wissenschftlicher Fakten Corona Thematik, Klimawandel etc, ist es nicht mehr angebracht, nur auf einem Auge kritisch zu sein.
zum Beitrag19.02.2021 , 03:17 Uhr
Was mich stört: Berichte über Arbeitgeber laufen regelmäßig nach einem sehr billigem populistischem Prinzip ab. Es werden ein oder zwei Mitarbeiter*innen zitiert, die ablästern und jammern. Ich kann mir dadurch in keiner Weise ein Urteil bilden. Der Artikel ist wertlos und billig im ursprünglichen Sinne produziert. Die Aussagekraft geht gegen null.
Ich will gerne glauben, dass bei diesem Unternehmen einiges im Argen liegt, es kann aber auch genauso gut ganz anders sein.
In jedem Unternehmen findet man unzufriedene und zufriedene Angestellte, Menschen die zum Schwärmen neigen und Menschen, die zum Jammern neigen. Sobald die Mitarbeiterzahl so groß ist, dass es zu einer statistischen Normalverteilung des Meinungsbildes kommt, ist populistischer Berichterstattung Tor und Tür geöffnet. Ich finde Zeuginnen für jede beliebige subjektive Einschätzung und Material für jede beliebige Berichterstattung. Dabei wäre ein wirklich wertvoller Journalismus im Kampf gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeit so wichtig wie noch nie, um dem sich ausbreitenden Populismus etwas entgegen zu setzen.
zum Beitrag18.02.2021 , 06:00 Uhr
Vielleicht geht bei dem Protest gar nicht um Lohn. Es ist wohl eher der verzeifelte Ruf der Generation Elterntaxi, die ganz normales Februar Wetter mit sibirischer Kälte gleichsetzt und statt sich konstruktiv zu engagieren mit dem unsolidarischen Aufruf auf Pappe sogar noch Aufmerksamkeit erlangt. Aber vielleicht ist der taz Beitrag ja auch satirisch gemeint.
zum Beitrag17.02.2021 , 11:16 Uhr
Ich empfinde diese Vorstellungen als anmaßend. Wir brauchen eine gerechte Bezahlung weltweit und wir brauchen nur ganz geringe Lohnunterschiede zwischen Berufen und Positionen. Dann werden wir alle bei gut 10 Euro je Stunde liegen. Wer noch nie die Befriedigung der Grundbedürfnisse durchkalkuliert hat, kann von oben herab hier vollkommen utopische Vorstellungen in die Kommentare schreiben. Allein die Produktion von Nahrungsmitteln und deren Verteilung unter wirklich wünschenswerten Bedingungen ohne Export der Ausbeutung in Schwellenländer macht wahrscheinlich einen Stundenlohn von über 5 bis 10 Euro schon unmöglich. 6 Euro wäre wahrscheinlich ein angemessener Lohn auch für Unternehmer und Akademiker in einer gerechten Welt, wenn man nicht möchte, dass Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft in die brutale Industrialisierung gezwungen werden.
zum Beitrag17.02.2021 , 06:49 Uhr
Ich bin eine Neuanmeldung. Das Thema ist weder randläufig noch banal. Es berührt große gesellschaftliche Fragen. Es geht hier um gerechte Verteilung, gerechte Preise aber auch um gerechte Beurteilung und Analysen in einer Zeit in der Populismus und Komplexitätsreduktion Hochkonjunktur haben. Populismus und unangemessene Komplexitätsreduktion sind keine Erfindung der Rechten. Es gibt die dumpfbäckigen Aufrufe und Beurteilungen und Pappschilder in der Gewerkschaft, in der linken und grünen Szene und in allen gesellschaftlichen Gruppen zuhauf und sie kontaktieren den wichtigen Kampf für Gerechtigkeit. Man muss Populismus aufspüren, besonders wenn er sich auch in den vermeintlich eigenen Reihen zeigt.
zum Beitrag16.02.2021 , 12:28 Uhr
Du kannst die Liste der Berufe unendlich fortsetzten. Ich selbst habe auch keine Lust mir die Zähne zu reparieren oder mir Blut abzunehmen oder mein Auto zu reparieren oder mein Brot zu backen. Was hat das mit asozial zu tun? Wie kann man so etwas hier raushauen. Arbeitsteilung ist sehr sozial. Ungleiche Bezahlung dagegen nicht.
zum Beitrag16.02.2021 , 12:07 Uhr
Du bekommst das in einer halben Stunde, mag sein... Ich bezweifele, dass du es verdienst. Was würdest du bekommen, wenn alle gerecht bezahlt würden.
zum Beitrag16.02.2021 , 11:59 Uhr
Ich finde den Titel als auch die Forderung unmöglich, weil sie tatsächlich von einigen ernst genommen werden könnte. Kälte und Wetter sind niemals unwürdigen Arbeitsbedingungen. Unzureichende Ausrüstung und unzureichende Bezahlung können es dagegen durchaus sein. Es ist richtig und legitim dafür zu kämpfen, wenn es dort Defizite gibt. Die Gastronomie und ihre Mitarbeiter*innen unterstützt man dennoch zurzeit durch Bestellen. Es gibt unglaublich viele Jobs und Berufe mit Tätigkeiten, die bei jedem Wetter und unter extremen Bedingungen draußen stattfinden müssen und stattfinden. Man sollte sich für diese Jobs nur entscheiden, wenn man auch Wind und Wetter mag. Natürlich weiter für gute Bezahlung und Ausrüstung und bezahlte Aufwärmpausen kämpfen! Und weiter nur bei emissionsarmen Auslieferern bestellen!
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