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23.10.2020 , 21:22 Uhr
Aber die Investitionen, ob auf Grün gerichtet oder nicht, wie auch der weiter laufende Konsum erfordern bei heutigem Stand der Energieversorgung weiter in großem Umfang konventionelle Energie. Auch noch in 5 - 10 Jahren. Und da ist der Haken. Bei Wachstum ist das Problem strukturell nicht zu lösen. Das CO2-Budget ist aber arg begrenzt. Gibt es kein Wachstum, gibt es Arbeitslose. Bei sinnvoller Lösung der Klimakrise muss es sie erst einmal auch geben, in nicht geringem Umfang. Das kann nur noch ein neu aufgestellter Staat dann lösen. Letztlich sind wir jetzt wie in der Zeit ab 1929. Eben deshalb gibt es in den USA die größere Diskussion um einen Green New Deal. Der heute aber sicher anders aussehen muss als der einstige New Deal in den USA ab 1933, der noch viel zu sehr auf Wachstum und Vollbeschäftigung ausgerichtet war. Klar ist aber: nur der neu aufgestellte Staat kann es hinbekommen. Und darum geht es heute.
zum Beitrag23.10.2020 , 21:03 Uhr
Die einen sagen: nur das starke Militär beeindruckt andere. Andere sagen: nur die wirtschaftliche Stärke beeindruckt. Das sind ideologische Grundannahmen, Glaubenssätze. Sie spielen heute in politischen Theorien immer noch eine große Rolle. Besser gesagt: in materialistischen Theorien der Politik. Solche Theorien spiegeln ein beschränktes und veraltetes Weltverständnis wider. In diesem Weltverständnis kann es strukturell keine Rettung für den Planeten Erde geben. Das ist klar. Es gibt aber auch ein Verständnis des Menschen und der Gesellschaft, dass doch glücklicherweise darüber hinausgeht. In dem Weltverständnis ist eine Lösung möglich. Es geht von menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklung aus. In einer Gesellschaft aber, die so konservativ ist wie die deutsche, ist das kaum verständlich. Die Frage ist, ob die Gesellschaft in größeren Teilen noch rechtzeitig zu einem größeren Bewusstseinswandel kommt oder ob die konservativen Menschen und leider dann auch die anderen im Rahmen der zu weit verbreiteten alten Bewusstseinsstrukturen in Klimakatastrophen zugrunde gehen. Es gibt aber weltweit heute eine Bewegung, die schon in neueren Bewusstseinsstrukturen ist oder sich zumindest bewusster ist, dass die alten Rezepte nicht mehr taugen. Es mag sein, dass sie aber überwalzt wird von rechten Kräften. Gerade dann auch in größeren Krisen. Was grundlegend zu beachten ist, ist, dass es in heutiger Weltlage nicht nur um den Klimawandel, sondern auch um schwere wirtschaftliche und politische Verwerfungen geht. Dann mag es bei weiteren größeren Zusammenbrüchen doch noch zu größerem Schub an Bewusstseinswandel kommen, wo wirklich genauer gangbare Wege in eine neue Gesellschaft und Wirtschaft erdacht und in die Politik gebracht werden. Und die dann gegen das Überwalzen der rechten Kräfte doch größere Zustimmung gewinnen. Nichts ist ewig. Zumindest arbeiten schon erstaunlich viel Leute daran. Weltweit. Niemand kann bis heute aber größere Wandlungsprozesse voraussehen.
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