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26.11.2021 , 14:42 Uhr
Ein Schlüsselsatz findet sich am Ende des Artikels: Die Ungleichverteilung des Vermögens destabilisiert die Gesellschaft. Plötzlich gibt es einen signifikanten Anteil der Bevölkerung, der den Eindruck gewinnt, dass die Gesellschaft von unerreichbaren Eliten gesteuert wird, und sich der Demokratie verweigert. Worauf das System crasht. Das muss gar nicht mal durch einen Aufstand geschehen, bei dem sich eine Klasse nimmt,was sie braucht. Denkbar wäre z.B. folgendes Szenario: Während einer Krise (z.B.einer Pandemie) nutzen Mitglieder der politischen Führung ihr Wissen um anstehende Entscheidungen, um mit Wirtschaftsunternehmen zum wechselseitigen Vorteil und zu Lasten des Bürgers zu kooperieren. Der abgehängte Bevölkerungsanteil zweifelt danach, ob die Krise wirklich so dramatisch ist, oder ob es sich um eine Inszenierung der "Eliten" handelt, um ihn weiter auszubeuten. Dieser Zweifel führt dazu, dass sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise nur widerwillig umgesetzt werden. Die Krise eskaliert, und zieht das Wirtschaftsleben in Mitleidenschaft. Es kommt zu massiven Verwerfungen: Viele Wirtschaftszweige werden durch die Krise geschädigt, einige wenige profitieren. Falls das System diese Verwerfungen übersteht, schürt letzteres die vorhandene Unzufriedenheit weiter an.
Es gibt spieltheoretische Modelle, die zeigen, dass freie (also ungeregelte) Marktwirtschaft zu Vermögenskonzentrationen führt. Am Ende steht eine unzufriedene, randalierende, staatsgefährdende Mehrheit. Steuern, die den sozialen Ausgleich fördern, wirken letztendlich systemstabilisierend.
Allerdings ist das Interesse international agierender Wohlhabender an regionaler staatlicher Stabilität begrenzt.
Richard
zum Beitrag31.05.2021 , 14:49 Uhr
Beim analogen Telefon wurde sogar vorsätzlich diskriminiert und das "Fräulein vom Amt" war meist weiblich, "denn die hohe Stimmlage war verständlicher als die der meisten Männer." (Wikipedia zum Stichwort "Telefonist")
zum Beitrag20.05.2021 , 15:14 Uhr
Der Text wirft einige Fragen bei mir auf:
Wie halten wir es eigentlich mit der Unschuldsvermutung, wenn wir "verurteilte und mutmaßliche Straftäter" in einem Satz zusammen werfen?
Und dürfen wir uns eigentlich noch als Verfechter von Meinungsfreiheit sehen, wenn wir zum Boykott und damit der wirtschaftlichen Schädigung von Personen aufrufen, weil sie eine bestimmte Meinung vertreten?
Wie frei ist Kunst noch, wenn wir Künstlern unterstellen, dass die in ihren Werken vertretenen Meinungen ihre eigenen sind?
Zu guter Letzt wirft das ganze auch praktikable Fragen auf:
Soll ich "Die üblichen Verdächtigen" wegen der angeblichen sexuellen Belästigungen eines Kevin Spacey verdammen, oder soll ich den Film zum Nutzen des Opfers von sexueller Belästigung, Gabriel Byrne, loben?
Muss ich beim Ansehen von "Planet der Affen" im Hinterkopf mitführen, dass Charlton Heston Präsident der NRA war? Oder soll ich daran denken, dass er sich für die Bürgerrechtsbewegung und gegen Rassendiskriminierung einsetzte?
Wer den Song "Gloria" aus dem Jahr 1964 mit den Texten des Songwriters im Jahr 2021 in Verbindung bringt, postuliert eine Kontinuität in der Persönlichkeit, die man nur selten findet. Es bleibt schwierig: Großartige Musiker können dummes Zeug reden. Das sollte man ihnen -widersprechend- zugestehen.
Und wir sollten andererseits froh sein, dass politische Intelligenz, soziales Engagement und persönliche Integrität _nicht_ die entscheidenden Kriterien sind, nach denen Filmrollen besetzt werden.
zum Beitrag14.05.2021 , 11:33 Uhr
Die Erklärung findet sich in Punkt 56 des Studienvergleichs: Alle Impfungen reduzieren das Risko schwerster und tödlicher Erkrankungen mit um 90%. Leichte Erkrankungen und auch Ansteckungen sind weiter möglich. (Vor allem, wenn AZ verimpft wird, bei dem eine Studie unterstellt, dass die Übertragung nur um 31% reduziert wird) Die Studien erwarten, dass nach dem Ende der Impfkampagne (im August) und Reduktion des Lockdowns es noch mal eine starke Welle von Neuerkrankungen gibt, die vergleichbar ist mit der der Welle im Frühjahr. Und weil das Risiko für über 50-Jährige hoch ist, werden selbst die 10%, die trotz Impfung schwer erkranken, die Intensivstationen füllen.
zum Beitrag30.01.2021 , 12:46 Uhr
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle den Verzehr von gelben Grapefruits deren bittere Süße ich sehr schätze. (Sorte Marsh Seedless).
Sie sind aber nicht leicht leicht zu bekommen: Aus den Supermärkten drohen sie zu verschwinden, inzwischen werden Sie oft nicht mal mehr als Säfte gehandelt. Die deutlich süßeren charakterlosen Nachkommen, die rosafarbene Ruby und die gelbe Sweetie haben sie verdrängt. Jüngere Obsthändler:innen kennen die Sorte gar nicht mehr.
zum Beitrag26.09.2020 , 13:37 Uhr
Das ich das erleben darf: Die taz vergisst Gendersternchen an wichtiger Stelle!
Hier stößt man aber auf eine echte sprachliche Herausforderung beim Erstellen gendergerechter Texte!
Die im Vorspann verwendete Formulierung "Frauen bewegen sich anders auf dem Fahrrad als Männer..." hat mich und anscheinend auch andere Forenteilnehmer zunächst verwirrt und das Textverständnis erschwert.
Es geht, wie der Text im ersten Absatz unmissverständlich darstellt, nämlich nicht um die spezifischen Bedürfnisse der Radfahrer*innen underschiedlichen biologischen Geschlechts, sondern um die Bedürfnisse sozialer Rollen. Als Konsequenz hätte man im Vorspann Gendersternchen setzen müssen.
Nur ist das in Verbindung mit den Worten "Frau" und "Mann" extrem ungewohnt.
"Frau*innen bewegen sich anders auf dem Fahrrad als Männ*innen..." erinnert eher an altes Lutherdeutsch, aber ein Blick in die Diskussion lässt erkennen, dass viele Forumsteilnehmer auf der Ebene des biologischen Geschlechts argumentieren.
Also wäre dieses absurd wirkende Gendersternchen tatsächlich wichtig für das Textverständnis gewesen.
zum Beitrag07.09.2020 , 09:55 Uhr
Das Gedankengang ist ein anderer: Mauscheln und schachern sind nicht per se Worte, die das Judentum diskreditieren. Die negative Konnotation dieser Worte ist erst durch eine antisemitische Einstellung zustande gekommen. Und wenn man diese Worte _wegen_ ihrer negativen Konnotation nutzt, dann perpetuiert man diese antisemitische Idee.
Wer bewusst mit Sprache umgeht, sollte vermeiden, die Worte in ihrer antisemitisch oktroyierten Bedeutung zu verwenden.
Und zum Wort "türken" ist viel oder gar nichts- zu sagen, aber es hat wenn überhaupt, nur auf sehr verschlungenen Wegen etwas mit etwas mit den Türken zu tun.
Volker
zum Beitrag