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30.07.2021 , 11:12 Uhr
Man muss allerdings auch zwischen akademischen und nicht-akademischen Betroffenen unterscheiden. In meiner Stadt zum Beispiel bezeichnen die Sinti und Roma sich stolz selbst als Z******r.
Und ich hab auch mal ne Internetseite entdeckt, in der sogar stand, es sei ursprünglich eine Selbstbezeichnung gewesen. Finde die aber grade leider nicht mehr. Keine Ahnung, ob es stimmt. Der Wortursprung scheint aber auf jeden Fall nicht ganz klar zu sein.
So oder so finde ich halt, man sollte einfach achtsam miteinander umgehen. Und einander zuhören und ernst nehmen. Dann würden sich viele Probleme von selbst erledigen.
Die akademische Arroganz geht mir aber manchmal auf die Nerven. Ich find es vollkommen gerechtfertigt, dass es Menschen gibt, die diese Bezeichnungen nicht mehr hören wollen. Aber sie tun halt so als sprächen sie für alle Betroffenen und das ist nicht die Wahrheit.
Deshalb hilft schlussendlich nur der Dialog.
zum Beitrag16.04.2020 , 23:47 Uhr
Danke für den Artikel! Ich denke, ihr sprecht einigen betroffenen Menschen aus der Seele. Das sind vielleicht aber nicht unbedingt die Menschen, die unter solchen Artikeln kommentieren... Ich habe mich viel mit der Sichtweise von radikalen Feministinnen auseinandergesetzt und mich zum Teil auch darin wiedergefunden, aber ich merke immer mehr, dass dabei die Sichtweise anderer Frauen total untergeht und auch ich mich selbst oft nicht repräsentiert sehe. Ich halte es nicht für lösungsorientiert, wenn ein paar Menschen definieren, wie ein Erlebnis für jeden zu sein hat, wie er sich nennen und wahrnehmen soll. Ich wünsche mir mehr Raum für Austausch und auch für lösungsorientierte Gespräche zu dem Thema. Zum Beispiel auch: Was muss ich selbst in mir heilen/aufräumen, damit die Wahrscheinlichkeit geringer ist, (wieder) in eine solche Situation zu kommen? Aber auch: Was muss ich in mir heilen/aufräumen, um nicht (wieder) Täter zu werden? Es gibt so viele konstruktive Möglichkeiten, mit diesem Thema umzugehen... in den Dialog zu gehen, in die Diskussion... Immer nur von Opfer und Täter zu sprechen, nimmt da viel Raum und Möglichkeiten... je zugespitzter und vordefinierter diese Begriffe verwendet werden, desto mehr... und die Wahrscheinlichkeit ist dadurch auch viel höher, dass solche Strukturen beibehalten werden. Sexistische Strukturen ja auch eigentlich, die Frau, das Opfer, der Mann, der Täter. Wenngleich Männer natürlich auch vergewaltigt werden, was ja oft in das Bild nicht hineinpasst... In Zeiten, wo Vergewaltigungen immernoch in Filmen als Schockelement eingesetzt werden und auch in Artikeln seltenst die Rede ist von Menschen, die sich erfolgreich dagegen gewehrt haben, ist es in meinen Augen immens wichtig, den Fokus und die Herangehensweise zu ändern. Sicher, es gibt Erlebnisse sexuellen Missbrauchs, die unfassbar schlimm sind und dass es Menschen gibt, die dafür kämpfen, dass das auch anerkannt wird, ist wichtig! Das Eine muss dem anderen nicht widersprechen.
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