Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
09.05.2014 , 19:53 Uhr
Nicht ganz.
Vieles am Menschen ist eben nicht mehr natürlich. Auch das ganze Drumherum des Flirtens wie romantische Abendessen, lauschige Musik u. Rosen auf dem Bett sind eher der Kultur geschuldet.
Der Trieb selber aber - hetero- und homosexuell - ist am Menschen wohl noch das Animalischste und dem Tierreich nächste.
Man eifert hier ja nicht dem Tierreich nach.
Viel eher geht es um die Feststellung, dass ein überall in der Natur vorkommender Trieb laut Definition nicht unnatürlich ist.
zum Beitrag09.05.2014 , 19:01 Uhr
Das sehe ich nicht so.
Ich ticke selber so, dass ich des öfteren derartige Kreativideen habe - und mich selber köstlich drüber amüsieren kann.
Gerade das Wortspiel mit Putins Namen macht die Sache erst richtig witzig.
Da es mir (und auch einigen mir bekannten Künstlern mit ähnlichem Faible) keinesfalls ums Trittbrettfahren und möglichst viel Aufmerksamkeit geht, sehe ich absolut keinen Grund, dies als allererstes zu unterstellen.
zum Beitrag09.05.2014 , 18:51 Uhr
Ich muss leider auch sagen, dass ich diese Aktion für weitaus weniger positiv halte, als es für viele Schwule auf den ersten Blick scheinen mag.
Natürlich: knackige Hetero-Kerle beime Küssen... Das mag unsere schwule Fantasie anregen wie das auch bei vielen Heteros mit ihren "Lesben"-Pornos geschieht.
Dann ist die wohlwollende Absicht der Küssenden Akteure natürlich auch nicht ganz unsympathisch.
Dass Schwule dieses äußerst angenehme Bild jedoch anders sehen als viele Heteros, könnte die klare Sicht auf die Aktion doch ein wenig einschränken.
Die Herangehensweise, diverse Interviewpassagen mit diesen Promis...all das kommt eben auch ein bisschen wie Mutprobe rüber; Mutprobe mit einem Tick Selbsterfahrung. Andere essen eben mit verzogenem Mund Heuschrecken und demonstrieren damit ihre vorgebliche Anpassungsbereitschaft an fremde Essgewohnheiten.
Da trauen sich zwei Leute sich zu küssen. Dass es eine gewisse Überwindung kostet, wird dabei nicht einmal großartig abgestritten.
Was gibts sonst noch für Mutproben? Wetten Dass für einen guten Zweck...
Nur: normal ist das nicht. Normalität wird hier auch überhaupt nicht vermittelt. Hier wird gezeigt, dass man sich überwinden kann, sogar "sowas" zu machen - obwohl man das sonst nie!!! täte.
Aber viele andere Promis haben die Teilnahme an der Aktion auch abgelehnt.
Mutig sind sie also schon, unsere Mundpropaganda-Helden.
Immerhin ist es eine coole Sache, sein Unbehagen für nen guten Zweck niederzukämpfen.
zum Beitrag09.05.2014 , 18:04 Uhr
Teil 1) Dass Kinder ein ANRECHT auf Vater und Mutter haben, halte ich schlichtweg für Quatsch.
Genausowenig habe ich das Anrecht auf einen Lebenspartner.
Wächst das Kind bei der Mutter allein auf, ist da nichts mit Anrecht.
Man könnte den Vater auch nicht in die Familie zurückklagen.
Es ist richtig, dass zur Zeugung beide Geschlechter benötigt werden. Leben dann die Eltern zusammen und ziehen ein Kind gemeinsam auf, dann sind eben auch Vater und Mutter da.
Dieses Modell ist allerdings weder in der Natur, noch in der Menschheitsgeschichte das Einzige - bei weitem nicht.
Steht ein Kind zur Adoption, bedeutet das ja genau, dass es da keinen Vater und keine Mutter gibt.
An dieser Stelle können dann genauso zwei Menschen des gleichen Geschlechtes für das Kind einstehen und da sein. Dass diese Kinder genauso gut "gedeihen" und aufwachsen können wie in jeder anderen Familie zeigen wirklich sehr viele Beispiele.
Gerne wird dann von Gegnern auf die unterschiedliche Natur von Männern und Frauen hingewiesen.
Zu welchen Anteilen diese biologisch oder sozial bedingt sind, weiß schlussendlich kein Mensch.
Dass bei diesem Grund gegen gleichgeschlechtliche Elternschaften lediglich Vermutungen und Befürchtungen im Spiel sind, fällt hier immer wieder unter den Tisch. Egal wieviele Beispiele von wunderbar funktionierenden Regenbogenfamilien es gibt - um Fakten geht es den meisten Gegnern überhaupt nicht, sonst würden sie die Fakten und Erfahrungen ihren Zweifeln gegenüberstellen.
Männer und Frauen sind im Großen und Ganzen nicht gleich. Schaut man sich jedoch die Einzelfälle an, so gibt es natürlich "härtere" Frauen mit Eigenschaften, welche doch eher als männlich gelten - und "weichere" Männer (Softies etc. ;) ), bei denen es genau umgekehrt ist. Ich spreche hier wohlgemerkt von heterosexuellen Männern und Frauen.
Der Einzelfall verwischt nämlich dieses vermeintlich männlich-weibliche Prinzip gehörig.
zum Beitrag09.05.2014 , 18:03 Uhr
Teil 2) Auf der einen Seite entziehen sich schwule Männer doch immer wieder einigen klassischen Rollenmodellen. Sie müssen nicht - mal überspitzt ausgedrückt - den starken Beschützer für das zarte Geschlecht an ihrer Seite spielen. Viele Rollenzuschreibungen passen schließlich nur, indem Mann und Frau diese Rollen bewusst oder unbewusst spielen.
Genau wie viele heterosexuellen Männer alles mögliche zelebrieren, um ja nicht als schwul und damit vermeintlich unmännlich zu gelten, haben sich Schwule in vielerlei Hinsicht davon emanzipiert.
Ein Coming Out bedeutet eben auch, man selber zu sein und sich von gewissen Rollenvorstellungen zu emanzipieren.
Dennoch sind und bleiben Schwule natürlich Männer - wie Lesben eben auch Frauen bleiben.
Ein Denkfehler führt hier immer wieder gerne zur Unterstellung, dem Kind fehle bei den Eltern sozusagen der zweite Pol.
Dabei wird aber verkannt, dass es in Beziehungen zwischen zwei Menschen immer zu einer Dynamik kommt, welche diese beiden Pole erzeugt - wenn man es denn so formulieren will.
Auch zwei Männer oder zwei Frauen sind keine zwei Minus- oder Pluspole, die dem Kind Wichtigstes Vorenthalten.
Hin und wieder stoße ich bei irgendwelchen Männern auf Formulierungen wie: "Ich habe eine ausgeprägte weibliche Seite" oder Behauptungen, die z.B. eine hohe Emotionalität oder ein "Nah-am-Wasser-gebaut-sein" mit Weiblichkeit gleichsetzen oder assoziieren.
Natürlich sind das lediglich Zuschreibungen, die mit der Realität nicht wirklich etwas zu tun haben.
Weinen tun Männer genau wie Frauen. Die hohe Selbstmordquote bei Männern verdeutlicht im Grunde recht gut, wie emotional auch Männer sind. Dass sie sich allerdings sehr viel häufiger zur Selbsttötung hinreißen lassen, mag nicht zuletzt an ihrem harten, "männlichen" Rollenmodell liegen, was immer wieder Schwäche verbietet - die aber offensichtlich ebenso da ist.
zum Beitrag09.05.2014 , 18:03 Uhr
Teil 3) Und genau wie beim Weinen, bei vermeintlicher Schwäche, Emotionalität usw. handelt es sich immer wieder um haltlose Geschlechterzuschreibungen, die selbstverständlich bei beiden Geschlechtern vorkommen.
Adoptionsgegner hätten womöglich recht, wenn zwei "klassisch heterosexuelle Macker" in einer Wohngemeinschaft ein Kind adoptieren wollten.
Hier geht es aber um Beziehungspartner, die sich lieben und nach der eben von mir erwähnten (aber nicht sonderlich gemochten) Formulierung auch "ausgeprägte weibliche Seiten" haben. Und männliche!
So mancher Gegner sollte sich einmal fragen, welche Fakten ihm eigentlich reichen würden, um seine Bedenken auszuräumen.
Bei solchen Gedankenexperimenten stellt sich nämlich gerne mal raus, wie irrational die Befürchtungen eigentlich sind.
zum Beitrag09.05.2014 , 16:00 Uhr
Auch wenn dieser Kommentar schon ein paar Jahre alt ist ;) ...
Ich stimme der Aussage natürlich absolut zu. Menschen sind fehlbar - Eltern eben auch. Dabei macht die sexuelle Identität keinen Unterschied.
ABER: ich höre innerlich fast, was die widerliche homophobe Publizistin und Katholiban Gabriele Kuby darauf antworten würde.
Sie würde bei dieser Aussage sofort hinzufügen, dass es auf keinen Fall sein darf, dass Kinder zum Experimentierfeld für Homosexuelle werden. Kindern sei nicht zuzumuten, dass sich Homosexuelle an ihnen ausprobieren... (oder so ähnlich).
Das ist natürlich völliger Quatsch - denn jeder Vater und jede Mutter experimentiert gewissermaßen mit seiner/ihrer Elternschaft.
Mir wird allerdings ganz schlecht, wenn ich dieser angeblichen Sorge um das Kindeswohl zuhöre.
Der Bildungsplan setzt dem jetzt natürlich die Krone auf, Diese bescheuerten Eltern merken nicht einmal, dass sie sich gegen ihre eigenen Söhne und Töchter wenden. In ihren Häusern wachsen dann nämlich schwule und lesbische Jugendliche auf und sind dem Mobbing ihres Umfeldes ausgesetzt.
zum Beitrag06.05.2014 , 17:16 Uhr
Teil 1) Mir scheint dieser Artikel doch etwas zu sehr zu verallgemeinern.
Da ist ja praktisch die Rede von den egoistischen und unsolidarischen Schwulen.
Ich habe als Schwuler schon vor Jahrzehnten mit Lesben zusammengearbeitet und schwul-lesbische Projekte hochgezogen.
Das gibt es nämlich durchaus auch - und nicht zu knapp.
Das besagte Mundpropaganda-Magazin ist mir persönlich durch eben diese Aktion überhaupt erst aufgefallen. Sicher hätte ich mich mich mit Lesben solidarisiert, wenn ich überhaupt etwas von deren Geschreibsel gewusst hätte. Vielen anderen geht das eben auch so.
Ansonsten wurde diese ganze Mundpropaganda-Geschichte auch unter Schwulen nicht überall gleich gut aufgenommen.
Sicher ist an diesem Artikel auch etwas dran; durch diese verallgemeinernde Sichtweise wird aus dessen Inhalt allerdings eine Halbwahrheit, welche - wie Halbwahrheiten es gerne tun - eher aufstachelt und Fronten schafft, statt sachlich aufzuklären.
Fange ich an zu verallgemeinern, könnte ich auf die Frage nach diesem lesbischen Schattendasein in der "Community" nämlich eine Gegenfrage stellen:
Wo sind in den Städten die lesbischen Infrastrukturen, Bars, Clubs, Diskotheken uvm.?
Viele schwule Kneipen, Clubs usw. haben eben nicht nur (fast) ausschließlich schwules Publikum, sondern wurden eben auch von Schwulen eröffnet.
Schaue ich mir internationale Gay-Guides an, dann kann ich lesbische Treffpunkte in diversen Städten mit der Lupe suchen.
In meiner Heimatstadt gab es früher eine Lesbenparty im Monat. Später wurde dieser Abstand immer weiter vergrößert, weil wohl nicht nur die Besucherzahl zu niedrig war, sondern weil sich nie genügend ehrenamtliches Personal traf.
zum Beitrag06.05.2014 , 17:14 Uhr
Teil 2) Lesbenlokale gibt es hier weit und breit nicht.
Wenn hier von weißen Mittelstandsmännern die Rede ist, sollte durchaus die Frage erlaubt sein, wo denn die Lesben bleiben? Diese werden schließlich vom LSVD u.ä. nicht abgewiesen.
Selbst wenn man davon ausgehen würde, dass der LSVD ein extrem lesbenunfreundliches Klima bietet, stelte sich immer noch die Frage, weshalb es dann parallel keine entsprechende Lesbenorganisation gibt.
Ich kenne einige schwul-lesbische Vereine, in denen beide "Parteien" engagiert Hand in Hand zusammenarbeiten.
Gehen aber die Lesben gerne mal unter, halte ich es für vermessen, eine Schuldfrage daraus zu konstruieren, welche den Schwulen den schwarzen Peter zuschiebt.
Dass männliche Homosexualität innerhalb der Gesellschaft zumeist ein weitaus größeres Fass aufmacht als weibliche, ist ja nun nicht den Schwulen geschuldet - im Gegenteil. Diese waren immer wieder seit biblischen Zeitaltern (und darüber hinaus) Opfer dieser Situation.
Auch zur Zeit des Nationalsozialismus erfasste der Paragraph 175 ausschließlich Männer und wurde für nicht wenige Schwule zur Todesfalle.
Dieser Paragraph verschwand auch nach dem Krieg nicht und schloss auch zukünftig keine Frauen ein.
Dass männliche Homosexualität als "bedeutender" gewertet wurde, stellte für Schwule keine Auszeichnung dar, sondern malte ihnen ein Zielkreuz auf den Körper und rückte ihre vermeintliche Abartigkeit ins öffentliche Licht.
Den historischen Gegebenheiten (und evtl. der männlichen Sexualität) dürfte es geschuldet sein, dass die schwule Szene besser vernetzt ist u. weitaus mehr Anlaufpunkte existieren.
Wer hier nun einen Artikel schreibt und nicht wirklich differenziert ansetzt, kommt über den Status eines Sündenbock- und Buhmann-Suchers nicht hinaus.
zum Beitrag