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27.03.2024 , 04:16 Uhr
Das sind natürlich abstoßende Schrecklichkeiten.
Und dennoch kann man nicht anders, als hier whataboutistisch zu denken: Guantanamo ist noch in Betrieb, oder? Und gegen Abu Ghraib haben sich die westlichen Protestnoten auch in Grenzen gehalten.
Das macht nichts besser an diesen Bildern - aber eingedenk der Fotos aus dem "Situation Room" oder Merkels allerschlimmstem Satz („Ich freue mich, dass es gelungen ist, Osama bin Laden zu töten.“) gilt es doch festzuhalten: So ist das halt. Wenn die vermeintlich Zivilisierten die Zivilisations-Standards fallen lassen, dann schlachten die Schlächter auch deutlich entspannter.
zum Beitrag14.05.2022 , 22:58 Uhr
... geht mir genauso.
zum Beitrag27.02.2022 , 11:39 Uhr
Ich fasse mal zusammen: Weil die Diplomatie in der Vergangenheit versagt hat, ist sie in Zukunft sinnlos. Das dieser sich nun rasend schnell als Mehrheitsmeinung durchsetzende Logik-Kurschluss auch hier in der taz nachgebetet und durch eine Aufrüstungs- und Konfrontationslogik ersetzt wird, ist tragisch.
zum Beitrag20.02.2022 , 21:06 Uhr
Nun ja... ich finde den Standpunkt der Demo-Veranstalter eigentlich recht plausibel:
"Unsere Aufgabe ist ebenso unverändert, aber umso dringender: Die Kriegstreiberei der NATO zu entzaubern und uns weder auf die eine, noch auf die andere Seite imperialistischer Machtkämpfe zu schlagen."
In der taz daraufhin empört fordern, dass sich die Pazifisten klar gegen eine Konfliktpartei wenden und damit zumindest mittelbar die andere unterstützen: Kann man natürlich machen. Ist halt nur ziemlich traurig.
zum Beitrag24.08.2021 , 06:08 Uhr
Die Autorin begeht hier einen Kategorien-Fehler: Sie analysiert gängige Argumentationsmuster, denen sich Betroffene in Fällen von sexueller Gewalt ausgesetzt sehen. Das ist grundsätzlich sinnvoll und legitim. Es macht nur eben wenig Sinn, dies anhand dieses konkreten und, wie sie selbst ja auch eingangs richtig einräumt, absolut ungeklärten Falles zu tun.
Soll heißen: Als allgemeiner Beitrag zum Thema Täter-Opfer-Umkehr und Victim-Blaiming wäre der Text womöglich lehrreich gewesen. Durch die Bezugnahme auf den Mockridge-Fall wird daraus nun eine frappierend zirkelschlüssige Generalabrechnung mit einem womöglich zu Unrecht Beschuldigten.
Eine Argumentationsmusteranalyse ergibt doch nur Sinn, wo Unbeteiligte über das potentielle Tatgeschehen urteilen, wo Polizisten, Staatsanwälte, die Twittergemeinde oder taz-Kommentarinnen über potentielle Täter und Opfer urteilen – und dann womöglich für die Betroffenen ggf. traumatisierende Äußerungen tätigen.
Wenn sich dagegen der Beschuldigte selbst äußert, verbietet sich bei Unkenntnis seiner Motive eine solche Deutung - sonst liefe (im Falle seiner Unschuld) ja jede legitime Form der Verteidigung ins Leere. Oder anders: Wo die Frage, wer Täter und wer Opfer ist, nicht geklärt ist, kann redlicherweise auch keine Täter-Opfer-Umkehr diagnostiziert werden. Es ist besorgniserregend, dass man dies 2021 nach Lektüre eines taz-Artikels wieder klarstellen muss.
Der Autorin schließlich ist anzuraten, ihre Analyse-Fähigkeiten auch mal auf die eigenen Argumentations-Strategien anzuwenden.
zum Beitrag26.07.2021 , 21:16 Uhr
Mir völlig wurst, was irgendwelche Rechten hetzen. Ich wähle sicher auch dieses Jahr wieder Grün und bin dennoch gelinde gesagt überrascht. Man sehe sich den Ausschnitt mal an und beachte die Selbstverständlichkeit, mit der sie die fragliche Passage formuliert. Dass Frau Baerbock als Spitzenkandidatin es offenbar nicht verinnerlicht hat, dass man dieses Wort und das ihm innewohnende Diskriminierungs-Potential besser nicht reproduziert, darf einen schon irritieren. Wohlgemerkt im Jahre 2021, nach BLM und dem ja auch von ihr selbst wortreich gegeißelten Palmer-Text.
Was ich sagen will: ich vermisse Habeck.
zum Beitrag03.07.2021 , 13:49 Uhr
Daran ist vieles richtig. Festzustellen ist aber auch: Der Umgang der Grünen und auch Baerbocks selbst mit dieser Mini-Krise sagt durchaus etwas über ihre Regierungsfähigkeit aus.
Dass es bislang nicht gelungen ist, diese inhaltlich ja überwiegend harmlosen Angriffe überzeugend abzuräumen, ist gelinde gesagt enttäuschend. Man sehe sich nur mal das Interview von Dunja Hayali mit Generalsekretär Kellner an - da werden grüne Versprechen wie 'neuer Kommunikations- und Politik-Stil' schnell zum Hohn - stattdessen wird gemauert und in Stanzen ausgewichen wie zu Kohls schlimmsten Zeiten. Und das schreibe ich als jemand, der die Grünen sehr wahrscheinlich trotzdem wählen wird.
Wie hier ein gesellschaftliches Momentum, eine allgemeine Wechselstimmung durch Schlampigkeit und pure Arroganz aufs Unprofessionellste hergeschenkt wird, ist zum Heulen. Hoffen wir, dass sie sich in den nächsten Monaten noch fangen.
zum Beitrag18.04.2021 , 16:20 Uhr
‚ Ihren Ansatz des Klassenverrats sollte man nicht ins Lächerliche ziehen.‘
doch, sollte man unbedingt. ihre rap-skills, von der inhaltlichen fragwürdigkeit abgesehen: nicht richtig schlecht, aber dennoch das gegenteil von gut. beflissen, hart antrainiert, aber ohne jede art von göttlichem funken, den diese kunstform halt auch benötigt. man denkt interessanterweise an cultural apropriation: das musikalische äquivalent zum blackfacing.
so ging‘s zumindest mir. war eine viertel-stunde auf ihrem insta-account und dachte danach: ja, bestimmt auch nicht leicht, dieses leben, aber who cares? alle um sie rum sehen bezahlt aus.
und der taz-text: wow. ich fasse mal zusammen: bitte, liebe miliardärin, gib der welt ein bisschen was zurück! zizek hatte recht: wir können uns die alienlandung vorstellen, aber nicht das ende des kapitalismus. nicht mal die gottverdammte taz denkt einen millimeter außerhalb des systems. zum heulen.
zum Beitrag13.02.2021 , 18:57 Uhr
Beziehungsweise Doppel-Wow. Selbstbewusste Thesen - und überdies ganz offenbar von wenig Sachkenntnis getrübt. Möglich, dass die Bitcoin-Blase noch ein paar mal oder von mir aus auch irgendwann endgültig platzt. Es spricht aber auch gar nicht mal so wenig dafür, dass sich hier gerade eine alternative, dezentrale und fälschungssichere Wertspeicher-Variante zu Gold, Silber oder Kunst etabliert. Die gegenüber den genannten Assets für den Endkunden überdies den deutlichen Vorteil hat, keine oder kaum Lagerkosten zu evozieren. Muss man als taz-Redakteur nicht verstehen, aber dann sollte man auch keine emotionalen Rants dazu verbreiten.
Zu Tesla: Man kann den Hype ja gerne übertrieben finden - das tue ich auch. Aber einen der Hauptwegbereiter der Elektromobilität mit gut und gerne vier bis fünf Jahren Technologie-Vorsprung nur als schwachmatischen Maulhelden abzutun: das muss man sich auch erstmal trauen.
Bei Gamestop schließlich wird's gänzlich abstrus: Musk hat meines Wissens nie zum Kauf geraten, sondern als erklärter Hedgefond- und ShortzsellerHasser lediglich ganz grundsätzlich mit Bewegung sympathisiert. Wüsste nicht, was daran falsch oder zynisch sein sollte.
zum Beitrag13.02.2021 , 18:39 Uhr
Wow
zum Beitrag03.09.2020 , 11:09 Uhr
Wow. Ein Text, wie frisch aus der Bildzeitung rüberkopiert.
Die Autorin schreibt es ja selbst: Bislang ist alles nur Verdacht. Selbst wenn man Putin also kaltblütige Auftragsmorde zutrauen möchte, so wären hier doch ein wenig mehr Abwägungsbereitschaft und Rationalität in der Analyse wünschenswert.
Man fragt sich, woher die Kommentatoren (quer durch alle Lager) bei einer ja immer noch recht dürftigen Faktenlage die Selbstsicherheit nehmen, sich derart eindeutig zu positionieren.
Ist es wirklich völlig ausgeschlossen und mithin quasi nichtmal denkbar, dass der oder die Täter NICHT von der russischen Regierung beauftragt wurden. Ist es wirklich so furchtbar plausibel, dass Putin ein solch kompliziertes und stümperhaft konzipiertes Komplott schmiedet? Vergiftung als Botschaft an seine Gegner: Euch kann es auch treffen! Hat er das nötig? Nützt ihm das wirklich?
Klar ist das alles möglich und keinesfalls auszuschließen. Aber seriöse Berichterstattung sollte die möglichen Alternativen doch zumindest mal in Erwägung ziehen - statt mit Schaum vorm Mund weitreichendste Reaktionen zu fordern. So erinnert das alles tatsächlich an die dunklesten Phasen des kalten Krieges.
zum Beitrag10.08.2020 , 21:50 Uhr
Eckharts Text mag in der Intention nicht antisemitisch sein, frappierend unlustig ist er auf jeden Fall. Und der vorgeblich subversive Joke, die linken "Moralapostel" seien in einer bösen Zwickmühle, seit die schlimmen me-too-Sachen nun auch von Vertretern anerkannter Opfer-Gruppen (Schwule, Schwarze, Juden) begangen werden: hat ja nun alles, nur keinen wahren Kern. Oder hat das irgendwen an der sozialen Vernichtung von, sagen wir, Kevin Spacey gehindert?! Es gibt diesen Zwiespalt einfach nicht - und er hat in der öffentlichen Diskussion über Weinstein, Allen und Polanski auch wirklich nirgends eine Rolle gespielt. Das Opfer auch Täter sein können, ist eine 3000 Jahre alte Binsenweisheit - und Eckharts verblasener Quark legt nur eines offen: dass das Schubladendenken, welches sie anzuprangern glaubt, in Wahrheit ihr eigenes ist.
Immer wieder schmerzhaft, mit ansehen zu müssen, wenn jemand einen originellen Gedanken gehabt zu haben glaubt - und den dann gegen jede Logik runtersubsumiert. Noch trauriger, wenn er/sie dann auch noch solche Wellen damit schlägt.
zum Beitrag20.10.2019 , 20:09 Uhr
Wir sollten also "kleinstmögliche Formen physischer Gewalt“ nicht nur tolerieren, sondern sogar „feiern" - sofern sie sich gegen Menschen richten, die von der taz oder dem Asta Hamburg zum Abschuss freigegeben werden?! Das macht schon einigermaßen sprachlos.
Es galt mal als grundlegende zivilisatorische Errungenschaft, dass auch jene Menschen einen Anspruch auf eine faire und würdewahrende Behandlung haben, die sich selbst der Verletzung grundlegender zivilisatorischer Regeln schuldig gemacht haben. Nicht mal verurteilte Mörder sollten von einem wütenden Mob niedergeschrien, mit Gegenständen beworfen oder (nach Absitzen ihrer Strafe) auch nur an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden - aber beim Gründer einer politischen Partei ist das okay?
Sicher: Die AfD ist ein jämmerlicher Verein. Aber mal ganz unabhängig davon, wieviel Lucke zu ihrem aktuellen Erscheinungsbild beigetragen hat: Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt eine solche Behandlung. Wenn Linke die Guten sein wollen, dann sollten sie sich auch wie die Guten verhalten, statt sich an einer derart fehlgeleiteten Eskalation zu beteiligen. Dass mehr oder weniger jugendliche Aktivisten derart übers Ziel hinaus schießen, mag noch irgendwie erklärbar sein. Aber das dergleichen hier in der taz als oppertun angesehen wird (und gleich zu Dankesschreiben motiviert), kann einen schon verzweifeln lassen.
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