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19.10.2019 , 00:46 Uhr
Der Artikel ist leider arg einseitig. Das Verfahren war m.E. korrekt, konnte in den Medien verfolgt werden und das Urteil wurde einstimmig gefällt (und folgt nicht der Maximalforderung der Staatsanwaltschaft). Zudem zeigt es in der Praxis Milde, denn die Verurteilten werden wohl direkt in den offenen Vollzug kommen und das Gefängnis kaum von innen sehen. Die Fotos von "brutalen Polizeieinsätzen" von 2017, die um die Welt gingen, waren übrigens zum guten Teil gefakt (schade, dass Sie das nicht erwähnen). Erstaunlich auch, dass die katalanischen Politiker 2017 kein Hospital besuchten und Fotos von sich mit Verletzten für die Presse machten. Vielleicht war die Angabe von 1000 Verletzten dann doch nicht ganz so genau. Katalonien ist zweifellos ein grosses Dilemma. Und es ist hausgemacht. Es wäre zu umgehen gewesen, wenn die vielen kleinen Regionalparteien im Parlament nicht übervorteilt würden. Sie bekommen für wenige Stimmen viele Sitze. So können sie immer wieder Sonderrechte erstreiten, weil sie oft das Zünglein an der Waage bilden. Es wäre also vielleicht beim Wahlrecht anzusetzen. Aufgrund dieser Sonderrechte wurde in Katalonien das catalán zur absolut vorherrschenden Sprache und eine Generation herangezogen, die nun vom eigenen Staat träumt. Anzumerken ist vielleicht auch, dass bei der letzten Wahl in Katalonien die Mehrheit für Parteien gestimmt hat, die gegen eine Abspaltung sind. Dass die Unabhängigkeitsbefürworter die Mehrheit im Parlament haben, liegt daran, dass die ländlichen Regionen überproportional im katalanischen Parlament vertreten sind. Wo kommt in Ihrem Bericht der andere Teil der Katalanen zu Wort? Und wenn es dann irgendwann einmal zu einem Referendum käme: bitte mit 2/3 Mehrheit; nicht wie beim Brexit, eher wie bei einer Verfassungsänderung. Einseitige Berichte wie dieser helfen für die Wahrnehmung des Konflikts in Deutschland m. E. nicht wirklich weiter, sonder wirken als Stimmungsmache. P.S. Ich lebe und arbeite seit 20 Jahren vor Ort.
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