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Sexarbeit und dessen Zukunft in Deutschland // BDSM und dessen therapeutische Anwendung // Die Emanzipation des Mannes // Gendertheorie
meine Kommentare
Lucien Lafayette
[Re]: Naja, es liegt mir fern Sexworker untereinender zu werten. Denn selbst hinter dem einfachen Beine-breit-machen steckt oft mehr Arbeit als man denkt. Aber das Thema unserer Ausbildung ist durchaus interessant. Es ist toll zu erleben welch virtuose Fähigkeiten so manch einer entwickelt hat, ohne das jemals auf öffentlichen Bildungswegen erlernt zu haben. Andererseits ist es traurig, dass selbst das Aufklärungsgespräch welches wir im Zuge der Zwangsregistrierung durch das sog. Prostitutionsschutzgesetz kriegen starken Verbesserungsbedarf aufweisst und seinen eigenen Anforderung nicht ansatzweise gerecht wird. Für einen versicherungspflichtigen Beruf würde ich mir da durchaus bessere Förderungen erwarten.
zum BeitragLucien Lafayette
[Re]: Ich bin sicherlich ein einzigartiger Fall, aber was Stolz und Zufriedenheit angeht keine Ausnahme in meinem Gewerbe. Meine mir bekannten Kolleginnen und Kollegen sind allesamt glückliche Sexarbeiter die diesen Job ebenso gerne und ordentlich machen wie ich. Aber ich kann nachvollziehen warum das öffentliche Bild über Sexarbeiter oft anders aussieht. In dem im Artikel genannten Studio, dem Studio Lux, beispielsweise arbeiten ca. 30 Menschen. Wie Herr Hunglinger schon ganz richtig schreibt, in diskreter und unauffälliger Umgebung. Das fällt niemandem auf der daran vorbeigeht. Würden 30 Sexworker aber vor dem Studio auf der Strasse stehen und dort ihre Dienste bewerben, wäre das unübersehbar und Gesprächsthema Nummer Eins in der ganzen Nachbarschaft. Solche Diskrepanzen in der Sichtbarkeit verschiedener Arbeitsmodelle prägen das öffentliche Bild über uns natürlich etwas einseitig. Aber was man nicht sieht existiert trotzdem. In diesem Falle sogar in viel grösserem Ausmass als es viele vermuten. Ich bin also kein Einzelfall sondern nur ein ganz normaler ordentlicher Sexworker von Vielen. Und bin sehr dankbar, dass die taz sich die Mühe machte, auch diesen Bereich der deutschen Sexarbeit zu beleuchten. Man liesst oft so viel Sensationsjournalismus über Menschenhandel und Zwangsprostitution, dass man glauben könnte es gäbe nichts anderes in dem Gewerbe. Dabei sind wir eigentlich ein sehr netter und vernünftiger Haufen.
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