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30.06.2016 , 12:00 Uhr
Der Autor kritisiert deutschen Kolonialismus und reproduziert selber einen kolonialen Blick auf die Völker der Sowjetunion, in dem er von russiscchen Soldaten redet. In der roten Armee dienten usbekische, georgische, kalmückische, burjatische, ukrainische etc Soldaten. Vertreter vieler Volksgruppen haben Ausschwitz befreit und ihre Angehörigen in diesem Kieg verloren. Deutschland muss zu allen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ein sensibles Verhältnis haben, vor allem aber im Umgang mit Weißrussland und der Ukraine, deren Zivilbevölkerungen die meisten zu Opfer im Vernichtungskrieg stellten.
zum Beitrag04.05.2014 , 09:19 Uhr
Aber ganau dieses Szenario in weit schärferer Weise steht ja Russland in Folge seiner patriotischen Abenteuer nun auch bevor - wie man in der dortigen Zeitung Vedomosti täglich anschaulich vorrechnet. Aber Putin hält die Aussicht auf Verarmung weiter Bevölkerungsteile nicht ab, weiter seinen hybriden Krieg (гибридная война) zu führen. Wie kann man sich das denn erklären?
zum Beitrag03.05.2014 , 22:31 Uhr
Warum ist eigentlich unser Merkelchen noch nicht auf die Idee gekommen, KSK-Kommandos ohne Hoheitsabzeichen in das Kaliningrader Gebiet (deutsche Erde!) zu schleusen, der dortigen Bevölkerung Gehälter, Renten und Transferleistungen angepasst an das deutsche Niveau zu versprechen, den Gouverneur dort zu zwingen aus der Russischen Föderation auszutreten und der Bundesrepublik beizutreten? Wäre alles völlig konform mit beiden Verfassungen und würde Deutschland in den Besitz der dort stationierten Atomwaffen, eines Militärhafens (unser Pillau!), einiger Ölquellen, eines gigantischen Bernsteinvorkommens sowie eines reizvollen Erholungsgebietes bringen. Königsberg ist schließlich für das Deutschtum genauso bedeutsam wie Kiew für das Russentum (Iromie aus).
zum Beitrag03.05.2014 , 22:07 Uhr
Nach Verfassung der Russischen Föderation kann die gewählte Regierung eines russländischen Föderationssubjekts den Austritt aus der russischen Föderation erklären. Das ist wie in der Bundesrepublik auch, wo die Regierungen von Bundesländern den Austritt aus der (bzw. den Eintritt in die ->1990) Bundesrepublik erkären können. Ein Referendum muss nach Verfassung der Russischen Föderation dafür nicht stattfinden (auch wenn ein solches die politische Legitimität des Austritts natürlich erhöht). Wenn man da als Zentralregierung einfach zugestimmt hätte, hätte wahrscheinlich viel Leid und eine Extremisierung der Positionen incl. Krieg vermieden werden können. Mit der Verweigerung des Austritts hat die Zentralregierung ja ihr faktisches koloniales Verständnis von der Kaukasusregion untermauert (wie sie das jetzt im Ukrainekonflikt auch tut). Tschetschenen definieren sich über ihre Abstammung, Sprache, Kultur und muslimische Religion. Sprache, Kultur und Religionsausübung wurden seit der Kolonialisierung im 18. Jahrhundert bis in die Sowjetzeit brutal unterdrückt. Dass die Tschetschenen, ähnlich wie die Iren die Vertreter der Kolonialmacht, deren Sprache zu sprechen und deren Kultur zu übernehmen sie gezwungen wurden (gnadenlose Russifizierung in allen Sowjetschulen), nach der Verweigerung der Unabhängigkeit loswerden wollten, ist nachvollziebar, wenn ich die Art und Weise auch nicht billige. Ähnlich geht es den Ukrainern. Im Westen wird die postkoloniale Dimension der Konflikte im postsowjetischen Raum kaum verstanden, weil man Sowjetbürger und Russen immer gleich gesetzt hat, aber das ist ähnlich falsch wie Iren oder Inder als Engländer zu bezeichnen.
zum Beitrag03.05.2014 , 20:42 Uhr
Aber die dort ansässigen Nicht-Tschetschenen wurden doch erst vertrieben, nachdem der Krieg in Folge der Austrittsverweigerung seitens der Zentralregierung ausgebrochen war. Vielleicht würden diese Menschen ja alle noch bis heute dort leben können, wenn der sich Kreml verfassungsgemäß verhalten und einen friedlichen Austritt zugelassen hätte. Dass die Angehörigen des Titularvolks einer Kolonialmacht dafür stellvertretend zur Verantwortung gezogen werden, wenn diese Kolonialmacht den Vertretern der kolonialisierten Völker ihre verfassungsmäßigen Rechte verweigert, ist doch naheliegend. Haben wir in Nordirland jahrzehntelang beobachten können.
zum Beitrag03.05.2014 , 11:25 Uhr
Länder wurden friedlich entlassen? Erinnern Sie sich nicht mehr an die blutige Konfrontation im Baltikum? Und ist Ihnen vielleicht schon 'mal aufgefallen, dass die vergleichsweise friedliche Auflösung des Warschauer Pakts unter Gorbatschow vonstatten ging, der deswegen jetzt laut Vorschlag einiger Parlamentarier vor Gericht soll? Jetzt ist Putin an der Macht und was der von friedlichen Auflösungen hält, wurde in zwei Tschetschenienkriegen mehr als deutlich. Verfassungsmäßig kann eigentlich jedes russländische Bundesland aus der Russischen Föderation austreten. Was in Tschenien passiert ist als man dieses Recht wahrnehmen wollte, sollte Ihnen noch in Erinnerung sein. Das Großreich existiert nämlich noch in verkleinerter Form und hat sich noch längst nicht damit abgefunden. Genau hinsehen lohnt sich!
zum Beitrag03.05.2014 , 11:05 Uhr
Herr Cohen scheint noch nie im gegenwärtigen Russland gewesen zu sein, wenn er ernsthaft glaubt, dass Putin politisch das Sozialstaatsmodell verfolgt und nicht als neoliberal einzuschätzen ist. Als jemand der regelmäßig in russland ist, weil er dort Jugend- und Familienbehörden berät, kann ich aus eigener ansich dagen halten, dass das russische Wirtschaftssystem das neoliberalste überhaupt darstellt, dass den Ressorts Soziales, Gesundheit, Bildung und Familie zugehörigen Einrichtungen leider auf dem letzten Loch pfeifen, da alles Geld, dass nicht in den persönlichen Taschen der Eliten landet leider in die sogenannte "patriotische Erziehung" investiert wird, mit Hilfe deren schon Kitakinder militarisiert werden. Träumen Sie weiter Herr Cohen, aber behalten Sie Ihre grandiosen Fehleinschätzungen bitte für sich.
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