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17.04.2019 , 16:56 Uhr
Es ist spannend, wie Sie in Ihrem Kommentar ganz subtil die gängigen Klischees über Ostdeutsche reproduzieren: Sie sind "Jammerossis" und aufgrund ihrer DDR-Sozialisierung nicht wirklich demokratietauglich bzw. überfordert mit dem Individualismus der "westlichen" Welt. Genau dieser immer wieder herangezogene Verweis auf die DDR-Vergangenheit zur Erklärung heutiger Probleme in Ostdeutschland ist ziemlich verkürzt. Es sind vor allem die Abwertungs- und Marginalisierungserfahrungen der letzten 30 Jahre, die prägend sind für viele Ostdeutsche. Es geht hier auch um symbolische Ausschlüsse, beispielsweise eine Nichtrepräsentation ostdeutscher Perspektiven in Bezug auf die Nachwendezeit. Dies ändert sich seit ein paar Jahren. Nichtsdestotrotz bleibt das "Westdeutsche" die Norm und das "Ostdeutsche" das Andere, das Gegenüber. Das, worüber geschrieben wird und geurteilt wird. Das Objekt, aber nicht Subjekt des Diskurses. Auch wenn sich der Osten mittlerweile strukturell an den Westen annähert, wird es keine Lösung des Konflikts geben, bis diese symbolischen Ausschlüsse überwunden sind. Und dazu gehört ebenfalls die Überwindung einer westdeutschen Arroganz, die man auch aus Ihrem Kommentar herauslesen kann.
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