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15.04.2020 , 12:01 Uhr
„Die Kollektivität sei vor allem eine der Anpassung. In der Öffentlichkeit werde viel fingiert. Es sei oft ein Schauspiel, ja eine Farce, meint Lago deshalb. „Um 20 Uhr zu applaudieren ist letztendlich nichts anderes als eine weitere soziale Norm“, gibt er zu bedenken.“
Würde ich für Deutschland genauso unterschreiben.
zum Beitrag15.04.2020 , 11:54 Uhr
„ Ursache und Wirkung werden vertauscht, Appell und Drohung amalgamiert.“
und das Operationalisieren wird zum Fetisch erhoben - auf den Appell „Haltet Abstand“ antwortet der Chor des Volkes: „Wieviel denn?“, Rascheln & Tuscheln bei Technokraten - was antworten wir dem Volk? - „1,50m“ sagt der deutsche Technokrat, „1,83m“ sagt der US Technokrat - klingt griffiger dieses 6 feet (under)...
Ein Appell an mündige Bürger - „Halten sie soviel Abstand, wie es die Situation zulässt.“, auf vielen Gehwegen sind 1,5m illusorisch, wechseln sie vielleicht die Strassenseite, anstatt sich durch die entnervte Familie zu stiefeln oder gehen sie nicht aus dem Home Office Punkt 18:00 Uhr in den Supermarkt, benötigt genau das - mündige Bürger.
Stattdessen wird die technokratische Floskel „Stay at home.“ aka „Minimieren sie soziale Interaktionen mit physischer Präsenz.“ nach Gutdünken zu „Verlassen sie nie ihren Erstwohnsitz.“ umgemünzt. Könnte im Falle des Falles zu „Leben & Sterben am Erstwohnsitz“ werden, wenn Hamburg keine Patienten aus Schleswig-Holstein akzeptiert, mit dem Verweis, dass die Betten in den Spezialkliniken dem gemeldeten Hamburger vorbehalten sind. Pinneberg kotzt, viva la Kleinstaaterei.
zum Beitrag11.04.2020 , 13:09 Uhr
Mit Mastodon (2,5 Mio. Nutzer) und Diaspora (1 Mio. Nutzer) existieren zwei „vergesellschaftete“, dezentrale, transparente, offene und interoperable Netzwerke, die sich der Privatsphäre der Nutzer verschrieben haben. Seit Jahren. Mit Signal gibt es einen offenen Messenger und Protokoll, quelloffen und betrieben von einer Stiftung. Mit /e/, und LineageOS gibt es quelloffene Alternativen zum Google/HandsetOEMs Android. Linux funktioniert seit Jahren auch für DAUs auf dem Desktop. Mit Jami, Jitsi oder rocket.chat gibt es open source Alternativen zu Zoom, Hangouts oder Skype, die auf allen technischen Plattformen laufen.
Nutzt nur niemand und wayne interessierts auch nicht.
„Gemeingut“ - aka die zugesprayte, dreckige und verottende Bank im Görlitzer Park. Ob man am Osterwochenende Jonas Staal mit Schwämmchen und Spüli mit zwei Armlängen Abstand bei der Pflege des Gemeingutes vorfindet? Ich denke nicht.
zum Beitrag05.04.2020 , 22:01 Uhr
Ich meinte die Zuwachsrate der weiteren Verbreitung.
Die Großräume rund um Stuttagrt und München sind sub-urban/ländlich.
Hamburg hat mit 13,1 Tagen die längste Verdoppelungsrate deutschlandweit.
zum Beitrag05.04.2020 , 16:22 Uhr
„...und sogar Olaf Scholz ist rehabilitiert, obwohl er das macht, was er immer macht, nämlich ordentliche Arbeit?“
Unter Weltrevolution machen es die Progressiven nicht. Egal wie viele sterben, oder wie vielen es besser geht, solange nicht alle leben und es allen besser geht, ist alles verloren. Helmut Schmidt oder Olaf Scholz sind bääh, weil sie ihren Karrieren Mehrheiten organisieren konnten? C‘mon?
Kev*in wird eher in einem Kabinett Scholz - rot gelb grün - Gestaltungsmöglichkeiten erlangen als der Nörgler von der Seitenlinie.
zum Beitrag05.04.2020 , 15:39 Uhr
One size fits all. Not.
Statt des Glaubenskampfes - #StayHome, #MaskeAuf - sollte so langsam die Einsicht Einzug halten, dass COVID19 im Kontext betrachtet und behandelt werden muss.
Schweden haben ein grösseres Vertrauen in ihre Institutionen als die Italiener, das Wangenküsschen zur Begrüßung & täglicher familiärer Kontakt über Generationen hinweg ist seltener, die Bevölkerungsdichte kleiner, die Resistenz gegen Antibiotika geringer (es gibt einen guten Grund die gesamte Packung einzunehmen) und in Summe führt das zu einem stärkeren eigenverantwortlichen Handeln, ohne dass an jeder Strassenecke bewaffnetes Militär eine totale Ausgangssperre überwacht.
Die Aussage von Tegnell, die mich beeindruckt hat, war sinngemäß „die Maßnahmen müssen so gestaltet sein, dass sie von der Bevölkerung über einen langen Zeitraum akzeptiert und umgesetzt werden (können).“
Auch national erkennt man z.B. in Deutschland regionale Unterschiede - Stadtstaaten und urban geprägte Bundesländer haben eine deutlich geringere Verbreitungsrate - Saarland 5,9 Tage, Bremen 13 Tage - Brandenburg 8,5 Tage, Berlin 10,2 Tage. Vulgo die Maßnahmen in Deutschland greifen in dicht besiedelten Gebieten mit einer hohen Anzahl an eher kurzen Kontakten und sie versagen in Gegenden mit einer kleinen Anzahl mit eher längeren oder häufigeren Kontakten.
Schweden mag kein Blueprint für NYC sein, oder ein Township in Südafrika, vielleicht aber für Neuseeland oder Mecklenburg-Vorpommern. Umgekehrt ist ein französischer Lockdown nicht das Mittel der Wahl für Lappland oder Alaska.
zum Beitrag30.03.2020 , 16:53 Uhr
„Landesweit wird geklebt und genäht, werden Staubsaugerbeutel und BH-Körbchen mit Schnürsenkeln und Gummis in Form gebracht. Das ist gut!“
Gemeinhin ist dieses Verhalten auch als Cargo Cult bekannt.
de.wikipedia.org/wiki/Cargo-Kult
Beim Hochfahren des gesellschaftlichen Lebens können einfache Einwegmasken - auch aus psychologischen Gründen, Thema der Huster in der Reihe hinter einem im Kino oder Theater - sinnvoll sein. Genauso in Geschäften oder ÖPNV.
Ein BH Körbchen mit Schnürsenkeln beim Waldspaziergang mit Hund? Whose paranoia have not been pleased today?
zum Beitrag30.03.2020 , 16:28 Uhr
Dies kommt auf die Stichprobenauswahl an - würde man zufällig 2k Berliner oder einen Klumpstich - z.B. Tagesschicht der BVG - testen, hätte man Daten aus denen man eine Hochrechnung über die Durchseuchung der Population durchführen kann.
Bei der aktuellen Praxis - Kontaktperson und/oder Aufenthalt in einem Risikogebiet - ist die Datenbasis murks für Aussagen über die Gesamtpopulation.
zum Beitrag23.02.2020 , 16:46 Uhr
„Die US-Notenbank Fed, die Bank of England und die japanische Zentralbank kaufen immer Staatsanleihen auf, sobald eine Krise droht.“
Ein Aufkauf irischer portugiesischer & griechischer Staatsanleihen Zugang zu Sonderkonditionen - also billige Liquidität- hätte keinem der drei Staaten (allein) geholfen. Die Hilfsprogramme waren per se billige Liquidität und wo die Verbindlichkeiten geparkt werden, ist eher technokratische Kosmetik, wie man diverse Mechanismen der Euro Verträge aushebelt.
Auch die Notlage und wirtschaftliche Grundlage der drei Länder war unterschiedlich:
Irland hatte mit einer nationalen Immobilienblase zu kämpfen, wobei die private Verschuldung die nationalen Banken in den Abgrund gerissen hat. (Staatsverschuldung 216 Mrd €, private Verschuldung 1290 Mrd €)
Portugal hatte es mit einer nationalen Bankenkrise durch faule Kredite an nationale Zombieunternehmen zu tun. (Staatsverschuldung 249 Mrd €, private Verschuldung 570 Mrd €)
Griechenland litt unter einem multiplen Clusterfuck aus Überschuldung sowohl des privaten als auch des staatlichen Sektors sowohl bei nationalen als auch bei europäischen Banken. (Staatsverschuldung 340 Mrd €, private Verschuldung 257 Mrd €)
Auch die wirtschaftliche Grundkonstitution der drei Länder war unterschiedlich. Irland verfügte über eine diversifizierte Volkswirtschaft mit starkem Wachstum. Portugals strukturelle Schwäche war die Überbetonung des Niedriglohnsektors (Textil/Schuhe), der nach Osteuropa & Asien abwanderte und ein minimales Wachstum. Griechenland wiederum hatte im Industriesektor eine Überbetonung des Baugewerbes, gepaart mit einer starken Abhängigkeit vom Tourismus im tertiären Sektor.
Weder Austerität, noch das Anwerfen der Notenpresse wären ein Allheilmittel für jeden der drei Fälle gewesen.
zum Beitrag30.01.2020 , 16:26 Uhr
„Aber selbst wenn Teile des Gesetzes oder auch das ganze in ein paar Monaten oder Jahren einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten: Von Rot-Rot-Grün in Berlin wird bleiben, dass sie etwas versucht haben.“
Nicht ernsthaft...
zum Beitrag30.01.2020 , 14:38 Uhr
„die Signalgeräusche der Hupen und Klingeln sind mit der Einführung der Ampeln verstummt.“
Au contraire. Das Hupen als akustisches Dislike des Verhaltens Dritter, gerne gefolgt durch das Gegenhupen des „Beleidigten“, ist im Innenstadtbereich in den letzten fünf Jahren zum Regelfall geworden.
Das Übel begann mit der Unsitte, dass Hinz und Kunz, vulgo die Mehrheit der Bevölkerung final mit Smartphone & Messengersdiensten ausgestattet waren, und alle 300m Whatsapp checken mussten. Aus einem anfänglichen „sorry“ wurde das Zweitgehupe als zu einem „how dar you to disrupt my personality“.
IMHO - das Abkapseln mittels Noise Canceling Kopfhörern (auch AirPods sind so konstruiert, dass man das Geschwaffel der Menschen hinter einem wahrnehmen muss), ist durchaus die berechtigte Gegenwehr gegenüber weißen E-Klassen mit 95db Yalla und Rap Musik oder Boomboxes mit gleichem Content, die im öffentlichen Raum betrieben werden.
Zugespitzt, akustisch befinden wir uns in dem Widerstreit Kopfhörer („Ich bin und will nicht verfügbar sein“) versus Lärmquelle („ICH BIN DA, EXISTIERE, WILL DAS JEDEM MITTEILEN, AUCH WENN ES NIEMANDEN INTERESSIERT“).
Willkommen zum großen Nebeneinander, statt eines Miteinanders.
zum Beitrag29.01.2020 , 12:29 Uhr
„Chefredakteur Leuschen verspricht dagegen, die „Kontrolle über den Mantel nicht aus der Hand“ geben zu wollen – und mit „eigenen Kommentaren, Glossen, Features“ die Blattfarbe erhalten zu wollen.“
Die Kommentare & Glossen ziehen die Leser an, wie Motten das Licht. Nicht.
Irgendwie der neue deutsche Klassiker, die harte, teure Arbeit - Recherche und so - auslagern, Fokus auf leichte Überwachungstätigkeit legen (Der Dienstleister hat schon lange keinen Killer Content geliefert...) und durch Haltung anreichern.
Den gleichen Ansatz findet man auch in jedem Produktions- oder Service DAX Konzern.
Viel Spaß beim Sterben.
zum Beitrag06.01.2020 , 21:32 Uhr
naja, in puncto Klimawandel hätte er darauf verweisen können, dass Nazis SUV fahren und Rassisten nicht gedämmte Häuser bewohnen. Ein Rechter mit kleinerem Penis, ähm, CO2 Fußabdruck & einem positiven Einfluss auf seine „Kameraden“ wäre mir ein Sponsoring von 30€ für die Eintrittskarte wert.
zum Beitrag03.01.2020 , 16:00 Uhr
„...privates Silvesterfeuerwerk verbieten lassen will. Das produziere ohnehin nur Müll, und der Lärm sei für Tiere in Städten „der Horror“. (...) Himmelslaternen, die die Brandursache waren, sind jedoch in Deutschland sowieso schon verboten.“
Neben der latenten Logikschwäche:
Der Lärm als Horror ≠ die Himmelslaterne als Brandursache.
Die vierbeinige oder zweiflügelige Bewohnerschaft einer Stadt beschränkt sich nicht ausschließlich auf das ehemalige Krefelder Affenhaus.
Die 25 Mio. Haushalte in DE mit Katzen oder Hunden kennen die Auswirkungen von Feuerwerk auf Tiere ziemlich genau. Auf die Anführungszeichen rund um Horror kann man getrost verzichten, genau das fühlen nicht nur Hund und Katz, sondern Fuchs und Spitzmaus.
Haltungsbedingungen außen vorgelassen - Zoos und militärisch geschützte Wildreservate stellen angesichts von Wilderei und Zerstörung der Habitate von Menschenaffen wichtige Refugien für diese Spezies dar.
Ist es moralisch, Freiheit zu fordern, die die Tiere als Bushmeat auf Märkten Westafrikas enden lässt?
zum Beitrag26.12.2019 , 10:36 Uhr
Und da wären wir wieder am Anfang - der verlorenen Rolle des Gatekeepers - Diversität in Content bedeutet nicht ALLE aus edukativen Gründen zu zwingen sich die GayRom Komödie anzuschauen, sondern sichtbar und auf Augenhöhe das Angebot zu machen - und den Content zu produzieren, vulgo diesen bezahlen.
Kleine Wette Frau Eskens? Der ÖR verzichtet auf Fussballrechte und Traumschiff zugunsten von diversem Content vor oder nach der CO2 Neutralität in Deutschland?
zum Beitrag26.12.2019 , 10:35 Uhr
Mit einer Dekade Zeitverzug dasselbe Lamento wie im Printbereich - nicht, dass sich materiell etwas an der Qualität des produzierten Contents nach unten oder oben verändert hätte - das schmerzvolle Bewusstwerden, dass die Gatekeeper Position verloren ist. Ein Blick auf eine moderne TV Fernbedienung mit einem eigenen roten Netflix und einem blauen Amazon Prime Button belegt besser als alle Zuschauerzahlen, dass sich die Kundschaft weiterentwickelt hat, die geistigen Strukturen des ÖR jedoch 1974 in Dauerschleife abspielen. Der Verweis auf die gesellschaftlichen Debatten rund um die Ausstrahlung von „Holocaust“ sind hierfür ein tragikomischer Beleg.
„In Diskussionen fällt dann häufig auch der Satz: „Der Zuschauer möchte das nicht.“ Aber ist diese Phrase nicht einfach etwas, hinter dem man sich gut verstecken kann? Was heißt eigentlich, der Zuschauende möchte das nicht?“
Ich vermute, diese Diskussionen werden in Vergabegremien geführt, wo der Onkel vom DGB mit dem Zitterich von der EKD, dem Wüterich von der CSU, dem richtig alten Alt-68er von der SPD und diplomierten Kunstschaffenden auf Ayahuasca-Kamillentee sich ihren persönlichen Traum von Zuschauerschaft zusammen halluzinieren. Da diese Träume durchaus unterschiedlich sind, einigt man sich auf den bundesrepublikanisch kleinsten gemeinsamen Nenner und erhebt die Berufung von Florian Silbereisen zum Kapitän des Traumschiffes als Generationenwechsel und Angebot an die Jugend.
Diversität existiert bereits bei den Streaming Anbietern. Die schwule Liebeskomödie findet Frau Eskes bereits seit Jahren dort - wen wundert es, dass Autocomplete von Google bereits bei „Schwule Liebeskom“ Netflix als zusätzlichen Suchbegriff vorschlägt.
mannschaft.com/201...gbtiq-charakteren/
zum Beitrag22.12.2019 , 08:12 Uhr
Was exakt so passiert ist in 2012, die Caterer haben sich nicht an Ausschreibungen für 2,10-2,45€ pro Essen beteiligt. Der Preis pro Essen wurde daraufhin auf 3,25€ angehoben. Mit den aktuellen Vorgaben wird der Preis auf 5€ pro Essen steigen müssen, ansonsten bewirbt sich niemand um die anstehenden Ausschreibungen.
www.tagesspiegel.d...preis/6681748.html
www.tagesspiegel.d...taet/23641124.html
zum Beitrag21.12.2019 , 18:22 Uhr
Sorry, die Klonkrieger / Ferengi Gleichnisse raffe ich nicht.
Ich bin auch kein „Cool Britania Fanboy“.
Nur hört die einfache Mehrheit weder auf Blair noch auf Corbyn. Somit ist letzterer ebenfalls „weg“, genauso wie Labour bis 2030 aus der Downing Street.
Die Trias der Argumente die Labour Wahlkämpfer an Haustüren hörten: 1. Corbyn ist ein Idiot 2. Das Labour Manifesto enthält mehr Lügen als Boris und Don Trumpski im Duett fabrizieren 3. Brexit
Blair war seit 1974 der einzige Labour Chef, der Wahlen gewonnen hat. Um Wahlen zu gewinnen, benötigt man 50%+1 Sitz.
Bernies, Kevins & Corbyns Gespür für Macht endet an ihren eigenen Parteigrenzen.
Das dritte Dilemma zeigt uns Corbyn übrigens im Alleingang auf - „Unsere Ideen waren toll & überlegen, nur haben die Leute sie nicht gewählt.“
Die Gretchenfrage links der Mitte ist „Purity or Power“. Ob man mit Power so dilettantisch umgeht wie Blair oder RRG un Berlin steht auf einem anderen Blatt Papier
zum Beitrag21.12.2019 , 09:51 Uhr
Traurig und fast schon tragisch, dass UK zum zweiten Mal in wenigen Jahren „freiwillig“ als Guinea Pig den Kontinentaleuropäern und ein wenig den USA vor Augen führt, wie links und rechts populistische „wet dreams“ enden. Mit voller Geschwindigkeit an der Betonmauer. Einer Betonmauer, die durchaus in voller Pracht am Horizont immer weiter näher kommend sichtbar war.
Wir heißen die Corbyn Fanzirkel willkommen in der Liga mit den Solidaritätskomitees für Kuba, Venezuela, Mao, die Roten Khmer oder die Sandinisten.
Hasta el populismo siempre!
zum Beitrag08.12.2019 , 00:05 Uhr
„Tatsächlich war die Aufgabe der Justiz im europäischen Raum die längste Zeit Schadenswiedergutmachung, nach dem Motto: Du stiehlst mir meine Ziege und musst mir dafür 20 Hühner geben.“
Seufz. Der (hohe) Schadensersatz, im Falle von Todesfällen als Wergeld bekannt, hatte eine doppelt abschreckende Wirkung, wurde er durch die Familie des Täters entrichtet, war die Gefahr groß, dass im folgenden Winter Mitglieder der Täterfamilie schlicht verhungerten. Wurde das Wergeld nicht entrichtet, war die Familie des Opfers fehdeberechtigt oder durfte Blutrache üben.
Mitnichten war dieser Zustand der feuchte Traum von Sozialarbeitern mit Möhrenkeks und Kräutertee.
Kaskadierende Blutrache - weil der gestohlene Esel nicht ersetzt wurde - konnte sich über Jahrzehnte hinziehen.
Erst die Entwicklung hin zu einer Staatlichkeit, die das Gewaltmonopol an sich zog, dieses durchzusetzen vermochte und es aus der privaten Sphäre entfernte, prägte ein Gefängniswesen aus. Dies auch für zivilrechtliche Vergehen - wie der Begriff des Schuldturmes belegt.
Das Fehlen langer Haftstrafen lag eher daran, dass schwere Delikte auf Richtblock, dem Galgen oder dem nächsten Baum endeten.
Vulgo - die güldene Vergangenheit arbeitete Verbrechen nicht durch Meditation auf, sondern durch Androhung und Ausübung von tödlicher Gewalt.
zum Beitrag30.11.2019 , 16:20 Uhr
Absolut. Genau dieser toxische Mix aus Virtue Signaling und Irrationalität erweist dem Einhalten des 1,5 Grad Celsius Ziels einen Bärendienst.
In protestantischer Tradition wird sich an einem Totem abgearbeitet und das Totemverbot gefordert - wie das der Plastiktüte - und die Alternativen „als Symbol für das Gute“ sind unter dem Strich eine Katastrophe. Der heilige Jutebeutel muss 131 verwendet werden, um eine positive Ökobilanz gegenüber der Plastiktüte - hüstel - gegenüber 130 Plastiktüten - zu erlangen.
Von den 10t CO2 im Mittel pro Kopf & Jahr müssten wir auf 2t runter, um „klimaneutral“ zu sein. Die Hälfte der 10t CO2 sind „sonstiger Konsum“ abseits von Ernährung, Energie und Transport.
Entscheidend ist, was in die Tüte kommt und nicht woraus diese hergestellt wurde.
Aber der Triathlon - Klimastreik, Xmas Shopping & Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt fühlte sich doch so moralisch wärmend an gestern...
zum Beitrag30.11.2019 , 08:40 Uhr
oder es ist exemplarisch für die Vorstellungen in den Köpfen der breiten Masse. Klimazertifikat als Ablasshandel 2.0, alternativ der Verzicht auf die Plastiktüte - ausreichend und persönlich einschränkend genug, sollte doch reichen. Den Rest sollen die anderen machen...
www.treehugger.com...on-footprints.html
zum Beitrag29.11.2019 , 09:40 Uhr
„Die große Mehrheit der Hirten, die der ethnischen Gruppe der Fulani angehören, bekennt sich zum Islam. Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass sie Bauern angreifen, weil diese Christ*innen sind.“
Die Böden im Norden Nigerias weisen eine verstärkte Desertifikation auf, die tendenziell unumkehrbar sind. Dadurch sind vormalige Weidegründe nicht mehr nutzbar, bei gestiegenem Viehbestand (read gestiegene Bevölkerungsanzahl). Analog, im Ackerbau werden Randgebiete, die vormals für Landwirtschaft uninteressant waren, im Rahmen der Subsistenzwirtschaft genutzt. Geographisch bewegen sich beide Formen der Landwirtschaft aufeinander zu - nicht auflösbare Konflikte sind dabei vorprogrammiert.
70% der nigerianischen Bevölkerung ist im Agrarsektor tätig, in ihrer Mehrzahl auf Subsistenzbauernhöfen zwischen einem und fünf Hektar. Bedenkt man, dass die Hälfte der Bevölkerung mittlerweile in urbanen Räumen lebt, bedeutet, dass jeder dritte Stadtbewohner im urbanen Raum Landwirtschaft betreibt.
Nigeria ist bereits aktuell nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen und importiert Nahrungsmittel für 2 Mrd USD pro Monat, was 5% des BIP entspricht.
Die Arbeit an einem „Gemeinschaftsgefühl“ ist und sollte auf der Prioritätenliste ziemlich weit hinten stehen.
Erst kommt das Fressen, dann die Moral...
zum Beitrag18.10.2019 , 09:23 Uhr
Ernährung ist etwas sehr Beständiges, an dem menschlichen Bedarf an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweissen - praktischerweise liefern die Nahrungsquellen hierfür ebenfalls Vitamine, Spurenelemente und Ballaststoffe - hat sich seit Äonen nichts verändert.
Irgendwie läuft das aber konträr zum Druck zur regelmässigen Veröffentlichung von „Papers“ in der akademischen Welt und der Sucht der Journaille nach Überschriften wie: „Wenn Du zu viel von diesem Lebensmittel isst, bist Du morgen tot.“
zum Beitrag18.10.2019 , 09:20 Uhr
Religion, Politik und Ernährung - die heilige Trias des erhöhten Blutdrucks in Diskussionen, in denen Fakten gar nichts und persönliche Überzeugungen alles zählen.
Im Jahresturnus wird das Superfood / Baddest Food Alive durchs Dorf getrieben, um dann als Urban Myth in einer der hinteren Ecken des Kollektivbewusstseins umherzuspuken - Margarine statt Butter, das böse Ei & Gluten, rotes Fleisch, Detox, der eisenreiche Spinat...
Alle Ernährungsgebote und Verbote eint eine naive Eindimensionalität, dass das bloße Weglassen oder Hinzufügen einer Lebensmittelgruppe nicht nur Gesundheit und ewiges Leben befördert, sondern en passant den Weltfrieden schafft und den Klimawandel in Wohlgefallen auflöst.
Nur noch selten vernimmt man die piepsige Stimme der Vernunft, die eine ausgewogene Ernährung einfordert, die nichts außer dem Übermaß ausschliesst und Ausgewogenheit und Regionalität empfiehlt - beides sind die Grundlagen für die mediterrane, nordische oder auch japanische Esskultur.
Auch in diesem Artikel hört man ein leises Piepsen:
„Wer viel Fleisch, vor allem unbearbeitetes Fleisch, isst, aber gleichzeitig ballaststoffreich und zuckerarm, der hat ein geringeres Krankheitsrisiko.“
„Am gesündesten waren auch nicht die Vegetarier, sondern Menschen, die wenig Fleisch essen.“
geframed in das „Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach“ Narrativ, dass der „Fleisch-Fan“ kein dry-aged Steak ohne Six Pack Bordeaux und einer Kiste Cohibas zu sich nehmen kann. Gefolgt von einem Pfund Zucker, nasal zugeführt, denn Zucker ist das neue Koks.
zum Beitrag08.10.2019 , 20:15 Uhr
„...eine starke Nähe zu einem sozial eingefrorenen New York aufweist..“
Frage für einen Freund, was ist eine sozial eingefrorene Großstadt?
zum Beitrag04.10.2019 , 13:14 Uhr
Vier: Der Wegfall des „Bundles“ - eine kleine Reminiszenz an den Umgang mit einer gedruckten Zeitung, zuerst entsorgt man das Feuilleton, den Teil mit den Börsenkursen von gestern in 1pt Schrift, den Kommentarteil, den Sportteil und den Anzeigenteil ungelesen im Papiermüll. Konnte man damals nicht messen, heute schon - sehr zum Verdruss der einst abgefeierten, aber zumeist ungelesenen Starkolumnisten. Um sich einen Überblick über die aktuelle Nachrichtenlage zu verschaffen, geht die Mehrheit aktiv zu ihrem Leitmedium - sei es bild.de oder die Tagesschau App. Kommen Besucher über Google, dann haben sie Interesse an einem Thema „Klimawandel“ und ggf. an der Bandbreite der Darstellung über verschiedene Zeitungen und Blogs hinweg.
Wäre nicht die sinnvollere Frage, „Wie finanziere ich Journalismus?“ und nicht „Wie schleppe ich das Verlagswesen weiter mit?“ Weder die Werbekunden, noch die Leser trauern den goldenen Zeiten der Verleger hinterher.
zum Beitrag04.10.2019 , 13:14 Uhr
„Die Verleger könnten die Ausbreitung Googles freilich stoppen: Härterer Datenschutz träfe Googles Geschäft mit personalisierter Werbung ins Mark.“
Auch 25 Jahre nach dem Livegang von spiegel.de immer noch der gleiche Ritt gegen die falsche Windmühle, anstatt sich ehrlich einzugestehen, dass das Verlagswesen vier zentrale Monopole durch die Digitalisierung eingebüßt hat, die nie wieder kommen werden, weder durch Leistungsschutzrecht, noch durch ePrivacy Verordnungen.
Eins: Der Wegfall des lokalen Monopols - wollte ein Unternehmen mit Werbung Menschen in Haltern ansprechen, gab es nur die Halterner Zeitung als Kommunikationsmittel.
Zwei: Der Wegfall des regionalen / nationalen Monopols - konkurrierten in der prä-digitalen Zeit mit Süddeutscher Zeitung, Welt mit FAZ oder die taz mit der jungle world um eine Klassenklientel - amnesty international schaltete Werbung in der taz, Miserior eher in der FAZ - konkurriert eine Süddeutsche Zeitung heute mit Washington Post, New York Times, dem Guardian oder dem Le Figaro.
Drei: Der Wegfall der Verknappung von Werbeplätzen - pi mal Daumen kamen in Printerzeugnissen 1,5 Content Seiten auf eine Seite Werbung. Der limitierende Faktor war die Balance aus Contenterstellung pro Tag / Woche und die Aufnahmefähigkeit des Lesers. Mit neuen Marktplätzen für Aufmerksamkeit, von der Amazon Produktsuchenergebnisseite, über den Instagram/Facebook Feed bis zur Google Trefferliste, erreicht man nicht mehr Menschen - die ohne Abo oder die die Zeitung nicht am Kiosk kauften. Zudem erreicht man sie auch abseits des „Zeitunglesens“ zwecks Informationsaufnahme über einen längeren Zeitraum pro Tag. Schlussendlich haben diese neuen Marktplätze den entscheidenden Vorteil, dass die Kosten für Contenterstellung zwischen den einzelnen Anzeigen entfällt.
zum Beitrag03.09.2019 , 15:52 Uhr
„Repräsentanz in Eliten wäre einfach zu bewerkstelligen.“
Ich glaube, dies ist ein Riesentrugschluss. Wer heute mit 50 Jahren zum Vorstand, Chefredakteur oder Behördenleiter erkoren wird, war in den letzten 25 Jahren jeweils Teil eines aktiven Netzwerks. Diese Leute haben aktiv auf diese Positionen hingearbeitet, wurden diesbezüglich protegiert und sie sind in der Logik dieser Organisationen eine „logische“ Wahl.
Einen Anstieg an Führungspersönlichkeiten werden wir in circa fünf bis zehn Jahren erleben. Dann, wenn die Generation der Abiturienten rund um das Jahr 2000, die noch in der DDR geboren wurde, aber schon in Gesamtdeutschland studiert haben, ihren „Weg durch die Institutionen“ bis an die Schweinetröge der Macht hinter sich haben. Wahrscheinlich wird das aber nicht groß auffallen und thematisiert werden, weil sie beim WDR in Köln, oder bei BMW in München „groß“ geworden sind und Plauen oder Bauzen nur noch von Familienfeiern her kennen.
Face the facts - mit dem Zusammenbruch der DDR sind die spiegelbildlichen Netzwerke jenseits der Oder entwertet worden und Eliten Made In GDR haben eine Generation aussetzen müssen. Harte Erkenntnis, die viele Menschen hat verbittern lassen, vor allem wenn sie „ihre“ Positionen durch mittelmäßige Wessis besetzt gesehen haben.
Andererseits - hätten Staatsanwälte oder Richter, die 130% Parteilinie gefahren sind, um in der DDR Karriere zu machen, in juristische Spitzenpositionen berufen werden sollen? Oder wären Claqueure vom Neuen Deutschland oder aus der Aktuellen Kamera die Idealbesetzungen für WDR, BR, taz, Die Zeit oder RTL gewesen?
zum Beitrag03.09.2019 , 13:46 Uhr
Danke.
Mir ist gerade aufgefallen, dass das Forum Begriffe in spitzen Klammern nicht darstellt. Der erste Satz hätte lauten müssen:
„Vielleicht ist es der Analyse förderlich, man verzichtet auf das Gegensatzpaar „rechtes Framing“ versus „political correctness“ als Quelle für die Wahrnehmung der Befragten.“
zum Beitrag03.09.2019 , 12:12 Uhr
Vielleicht ist es der Analyse förderlich, man verzichtet auf das Gegensatzpaar versus als Quelle für die Wahrnehmung der Befragten. Natürlich existier(t)en Denk- und Sprechverbote in allen Gesellschaften zu jeder Zeit und wurden und werden sanktioniert - „Nestbeschmutzer“, „Vaterlandsverräter“, „unislamisch“, „untürkisch“, „unchristlich“, „eines Ehrenmannes nicht würdig“, „unritterlich“ - auch die Sanktionsformen haben sich prinzipiell nicht verändert: Pranger, Gesichtsverlust, Ausschluss aus Gemeinschaften, Verbot des Umgangs, Verbannung, Boykott oder wirtschaftliche Benachteiligung - gerichtet an Einzelpersonen, Unternehmen oder Gruppen von Menschen.
Was sich allerdings verschoben/aufgelöst hat, ist das gemeinsame Verständnis der Grenze, die man überschritten haben muss, um ein Denk- oder Sprechverbot „begangen zu haben“, welches sodann von der gesellschaftlichen Mehrheit sanktioniert wird.
Fehlt dieser Konsens - einzelne Menschen verfügen über unterschiedliche Toleranzlevel gegenüber Normverletzungen - und fühlen sich auch schon aktivistische Minderheiten dazu berufen, Sanktionen ohne Rückhalt oder in glatter Ignoranz der Mehrheitsgesellschaft, einzufordern oder umzusetzen, dann ist Verunsicherung, was sagbar ist, sowie ein Rückzug ins Private und Familiäre, wo die Sicherheit vor unvorhersehbarer Sanktion gegeben ist, verständlich.
Ein Satz, den man im Vorfeld der Wahlen in Sachsen und Brandenburg so oder so ähnlich häufiger gehört hat:
„Wenn der Ossi nicht endlich mal lernt, demokratisch zu wählen, zahlen wir ihm kein Geld mehr.“
Weitestgehend kritiklos. Nicht sanktioniert. Schaffte es sogar auf das Spiegel Cover, „So isser, der Ossi.“
zum Beitrag01.09.2019 , 09:52 Uhr
Davon gehe ich aus... nur scheint es weder Autor, Redaktion noch Lektorat aufgefallen zu sein.
zum Beitrag31.08.2019 , 16:26 Uhr
„Die Jugend nach Europa zu schicken, wird die wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen.„
Wessen Freudscher Typo war das - Mourous oder Naceurs?
zum Beitrag29.08.2019 , 13:47 Uhr
„Die Berliner Taxi-FahrerInnen sind verärgert. Feja erklärt, seine KollegInnen warteten am Flughafen Tegel immer länger auf Kundschaft, während die Uber-FahrerInnen Auftrag um Auftrag bekämen.“
Bettertaxi.de gibt eine Preisspanne von 27-35€ für eine Fahrt Flughafen Tegel - U Eberswalder Straße an, laut Uber.com kostet dieselbe Strecke mit einem UberX 25-34€.
Der Preisunterschied kann ja nicht der Grund für den Ärger der Taxifahrer und die kontinuierlichen Aufträge für „Limousinenfahrer“ sein. Just a random guess, ein US Amerikaner wird keine Lust auf eine weitere Warteschlange (nach Passkontrolle, Gepäck und Zoll) haben, die in den USA fies sind, ein Japaner wird keine lokale App, weder MyTaxi oder das technologische Verbrechen einer Berliner Genossenschaft, kennen oder installiert haben und beide wollen einfach stressfrei & möglichst ohne sprachliche Hürden (hat sie/er wirklich verstanden, wohin ich will?) in ihr Hotel / airbnb. Gleiches gilt für innerdeutsche Reisende, die nicht den Triathlon aus TXL/S/U mitmachen wollen, wobei dies auf der Strecke häufig die schnellste & billigste Variante darstellt.
Bildunterschrift: „Ein Uber-Fahrer fährt dich gern billig zum Hauptbahnhof, hält sich aber oft nicht an Regeln“
Und wieder, Uber ist nicht die billige Discounter Alternative zum Taxi. Auch die gebetsmühlenhafte Wiederholung von BS macht die Message nicht besser.
Will ich für 3€ für die Strecke ausgeben, fahre ich mit der BVG, will ich für dieselbe Strecke 30€ ausgeben, ist (leider) Uber die bessere Variante als das Abenteuer Berliner Taxifahrer.
zum Beitrag27.08.2019 , 16:47 Uhr
„Schuld ist auch das öffentliche Schulsystem, es gehört zu den schlechtesten der Welt. Eine Studie aus dem Jahr 2016 offenbarte, dass 78 Prozent der Grundschüler in Südafrika in der vierten Klasse immer noch nicht richtig lesen können.“
Mit der neuen südafrikanischen Verfassung wurde die Anzahl der Amtssprachen von zwei (Englisch & Afrikaans) auf elf erhöht, die alle gleichberechtigt sind.
Übersetzt auf das Schulwesen - Schüler mussten zwei der elf Sprachen während ihrer Schullaufbahn belegen... Babylonisches Sprachgewirr qua Design.
Aktuell werden Kinder bis zur dritten Klasse in ihrer Muttersprache unterrichtet und wechseln dann zu Englisch. Somit können sie bei der Erhebung der Studie in der vierten Klasse weder in ihrer Muttersprache, noch in Englisch korrekt lesen und schreiben. Die Sprachdefizite in Englisch setzen sich übrigens über die Gesamtdauer der Schullaufbahn fort und gelten als zentrale Problem in dem an gravierenden Problemen nicht armen Sektor.
Wie die Misere besonders deutlich deutlich wird, bei einer Jugendarbeitslosigkeit von 60% sucht die Wirtschaft auch im low skill Bereich (Frontdesk in Gebäuden, Hotelerie oder Unternehmen) händeringend nach Arbeitnehmern, die sie aber primär bei Einwanderern aus Zimbabwe finden - first and foremost they are fluent English speakers.
zum Beitrag11.08.2019 , 22:23 Uhr
„Viel mehr Schulplätze als erwartet, die in kurzer Zeit fehlen könnten, eine wachsende Schieflage bei der Verteilung der Quereinsteigenden auf die Schulen und ein auf Krawall gebürsteter Landeselternausschuss.“
a) Die SPD hält diesen Senatorenposten seit zwei Dekaden inne, die aktuelle Senatorin befindet sich im achten Jahr im Amt - statt „Erwartung“ wäre ein wenig Stochastik hilfreich gewesen in den vergangenen 20 Jahren, bei der Ermittlung des Zukünftigen Bedarfes an Schulplätzen. Leider wurde/wird dieser mathematische Teilbereich - Stochastik - in der Oberstufe gerne gestrichen. (Disclaimer: Excel & Berater sind keine Kompensation für fehlende Basics bei den handelnden Akteuren)
b) Quereinsteiger, wie auch nicht verbeamtete Lehrer, lassen sich nicht nach Gutdünken „verteilen“. Die Verteilung der Quereinsteiger ist nicht Problem, sondern Symptom des root cause - es gibt Schule, wo sich signifikant weniger Menschen bewerben wollen.
c) Wenn die Schulsenatorin und die SPD „Jährlich grüßt das Murmeltier“ spielen, in der Annahme, dass das Kurzzeitgedächtnis der Betroffenen demvon Dory dem Goldfisch gleicht - somit wären Versprechen und Verfehlungen von vor der Jahrtausendwende vergeben und vergessen - ist dies augenscheinlich ein Trugschluss. Der Vorsitzende des LEA in Berlin ist 41, seit 2005 ist er als Elternvertreter aktiv. Vulgo, er hat die Inkompetenz in puncto Bildung anhand eines gesamten Kinder/Schülerlebens nachvollziehen dürfen.
People remember better than you hope for..
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