Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
23.04.2019 , 14:16 Uhr
Eigentlich hatten wir gehofft, diese Killerphrase nie wieder hören zu müssen:
“Wie kannst du fröhlich sein, wo es so viel Elend gibt in der Welt!”
Wir haben uns wohl getäuscht.
Fazit: Sich gut fühlen, dass dem Wiederaufbau einer brennenden Kirche
wohl nichts im Wege steht, geht gar nicht: Pfui, Gefühlsduselei, schäm dich!
Angesichts von Migration und Klimawandel gilt die Parole: “Wo die Götzen wanken, tritt nach!”
Und als ob diese unverhohlene Verachtung für Menschen, die Werte, vielleicht sogar europäische Werte,
teilen, die man nicht versteht, nicht schon genug wäre: Der Reflex verfällt ungewollt auch noch der
neoliberalen Ideologie, dass nur das zählt, wo Nachfrage ist. Kathedralen? Des Bildungsbürgertums schöner Schein:
Belastet den Staatshaushalt. Was könnte man mit der Milliarde nicht alles tun!
Da hat der Beitrag mit den Gelbwesten einen Punkt. Wie kann es sein, dass höchste Vermögen so wenig besteuert sind,
dass en passant Millionenspenden sprudeln? Das frage man sich in den Banlieues zu Recht.
Doch da haben wir das alte Ressentiment: Die oberen Klassen sponsern des Bildungsbürgertums schönen Schein während der Alltag verfällt.
Das Elend der Welt dulde die falschen Götzen nicht. Die Erlösung der Welt verlange deren Sturz.
So sprechen die Taliban dieser Welt.
Aber es gibt auch eine andere Erzählung: Die stammt von einem Franzosen, der Albert Camus hieß.
Camus verteidigte die Schönheit bedingungslos gegen eine gewalttätige Rationalität. Camus schrieb
Geschichten, in denen, mitten im Klassenkampf, Anteilnahme und Liebe im Angesichts des Leidens die Menschen
verbindet.
Ertrinkende im Mittelmeer und das ruinierte Palmyra sind gegen die brennende Notre-Dame nicht
aufzurechnen. Denn die Kirche bleibt im Dorf wo sie durch die Spendenbreitschaft der Menschen erhalten bleibt.
Den Tugendwächtern steht nicht zu, dieses Anliegen der Menschen zu verdammen!
Schlimmer: Wer es mit solchen Tugenden versucht, sieht bereits, hoffentlich
zum Beitrag15.02.2019 , 18:58 Uhr
Auf den Punkt gebracht! Und ist es nicht so, daß die SPD jetzt in die Phase der Schadensbegrenzung eintritt? Die neoliberale Agenda hat ja den Niedriglohnsektor geschaffen, aus dem sich keine Rente erzielen lässt, welche Lebensleistung noch annähernd abbildet. "Respekt" ist ein Tarnbegriff, der verschleiert, daß man vor Jahren den Markenkern der Sozialdemokratie aufgegeben hat: Solidarität! Solidarität lebt von gegenseitigem Respekt und genau aus diesem Grund steht den nicht "Bedürftigen" die Beihilfe aus Steuergeldern nicht zu. Im Grunde sind mir diese bürokratischen "Prüfungen" ja zuwider. Ich stelle mir eine bessere, liberale Gesellschaft vor: In einer liberalen Gesellschaft gibt es keinen Niedriglohnsektor sondern der auskömmliche Lohn wird über die Preise zum gegenseitigen Nutzen sozialisiert. So sah es jedenfalls Adam Smith.
zum Beitrag