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16.10.2019 , 16:00 Uhr
Sanders und Ocasio-Cortez sind schon auch im internationalen Vergleich tatsächlich (wenn auch nicht extrem weit) links. Gott sei Dank, denn in den letzten 40 Jahren war links der europäischen Mitte in der landesweiten US-Politik wirklich nichts als Brachland.
Ansonsten gebe ich Ihnen aber natürlich recht, der globale Kapitalismus mach die Show und ich mache mir auch keinerlei Illusionen, dass sich daran auf absehbare Zeit etwas ändern wird. Das betrifft auch Deutschland.
zum Beitrag09.03.2019 , 20:09 Uhr
Naja, und wer entscheidet ganz objektiv was Antisemitismus ist und was nicht?
Ilhan Omar hat aufgrund des massiven Einflusses der Israellobby mehrfach die Neutralität des Kongresses in der Nahostfrage in Frage gestellt, hat aber auch wiederholt betont, sie fühle sich nur den Interessen der Amerikaner und keiner anderen Nation verpflichtet. Ersteres ist für mich auf keinen Fall antisemitisch, es geht hier um Kritik an einer Lobby mit einer politischen Agenda, Religion spielt bei denen wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle. Die Sache mit der Loyalität hätte ich an ihrer Stelle weggelassen, weil ihr Kritiker aus beiden Parteien natürlich jetzt vorwerfen, damit unterschwellig auf uralte antisemitische Stereotype anspielen zu wollen, was sie natürlich vehement abstreitet.
Das ist eben das Problem, die Berichterstattung der Medien suggeriert, Ilhan Omar hätte sich zu irgendeinem Zeitpunkt gegen Juden als Religionsgemeinschaft gewendet, was aber gar nicht stimmt und meines Erachtens auch eine ziemlich böswillige Unterstellung ist. Eine Debatte über die Milliarden an Militärhilfe für Israel würde den USA nämlich hingegen echt gut tun.
zum Beitrag08.03.2019 , 14:43 Uhr
Die genaue Wortwahl von Ilhan Omar finde ich jetzt auch nicht immer besonders gelungen. Ändert aber gar nichts an der Tatsache, dass sie in der Sache recht hat. Und zumindest in der demokratischen Basis stehen die meisten tatsächlich hinter Omar. Die Sympathien für die Regierung Netanyahu in der amerikanischen Bevölkerung nehmen auch täglich ab.
Die im Artikel erwähnte Ocasio-Cortez bekommt gerade übrigens von ihrer linken Basis ihr Fett weg, weil sie sich zwar persönlich hinter Omar stellt, aber sich konsequent weigert, sich zum Grundsachverhalt der Israelkritik zu äußern sowie klar anzuerkennen, dass Omars ursprüngliche Äußerungen eben nicht als Antisemitismus zu deuten sind. Ich kanns irgendwo verstehen, zum Thema Israel kannst du dich wirklich nur falsch äußern, trotzdem zu erwähnen… Bernie Sanders, übrigens seinerseits Jude, hat sich inzwischen sehr klar hinter Omar gestellt und auch seinerseits Kritik an Israel und der Israellobby geübt. Ja, auch in dieser Hinsicht passieren in der demokratischen Basis tatsächlich inzwischen Dinge, die vor ein paar Jahren in den USA noch absolut undenkbar waren.
zum Beitrag25.02.2019 , 18:28 Uhr
Übrigens, an alle in den Kommentaren, die ähnlich wie ich die amerikanische Linke unterstützen und verfolgen möchten ohne identitätspolitisches Geklapper:
Einer der Mitbegründer der Justice Democrats-Organisation, die Alexandria Ocasio-Cortez mehr oder weniger hochgezogen hat, heißt Kyle Kulinski und hat einen sehr populären politischen YouTube-Kanal namens Secular Talk. Reinschauen, der Kanal macht wirklich Hoffnung, dass da drüben noch nicht alles hoffnungslos verloren ist…
zum Beitrag25.02.2019 , 18:03 Uhr
Richtig, und welchen diversifizierten Nachwuchs meinen Sie, dem von Sanders nicht rechtzeitig Platz gemacht wurde? Seine designierte Nachfolgerin schon seit Jahren ist eine afroamerikanische Dame mittleren Alters namens Nina Turner. Nur leider konnte die sich vor 2 Jahren noch nicht einmal in der demokratischen Vorwahl zum Gouverneur von Ohio durchsetzen. Ohne Sanders würde eine Nina Turner nicht mal über den Stadtrat hinauskommen, und das ist hauptsächlich gar nicht mal ihre Schuld, sondern das ist System in der Demokratischen Partei. Opposition gegen die Republikaner wird betrieben, ist aber zweitrangig. Im Vordergrund steht, den linken Bewegungen Einhalt zu gewähren. Sanders hat Turner jetzt zur Präsidentin seiner Wahlkampforganisation befördert und zieht die Frau quasi im Alleingang ins nationale Rampenlicht. Ihr den Weg zu versperren geht irgendwie anders glaube ich…
Um Sanders endlich wirklich ernsthafte Unterstützung an die Seite zu stellen, mussten erst mehrere lokale Aktivistengruppen sowie eine politisch aktive Bardame aus New York City daherkommen und die Parteispitze klassisch auf dem falschen Fuß erwischen. Und wer nur einen gemeinsamen Auftritt von Sanders mit Frau Ocasio-Cortez gesehen hat weiß, wie sehr die beiden inzwischen ein Herz und eine Seele geworden sind - er hat schon im Sommer bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt gescherzt, ob er sie denn nicht als seine Enkeltochter adoptieren könne. Wiederum, dem Nachwuchs den Weg zu versperren sieht irgendwie anders aus…
zum Beitrag25.02.2019 , 02:44 Uhr
Vielleicht würde es der Welt, und damit auch den Frauen in der Welt, gut tun, wenn die USA ein paar weniger Kriege anzetteln würden. Außerdem könnten junge Frauen von einem besseren Gesundheitssystem (wenn man das, was die USA derzeit haben, überhaupt so nennen darf) profitieren sowie davon, wenn etwas gegen den Klimawandel getan wird.
Ich habe jedoch erstaunlicherweise gute Neuigkeiten für Sie: Die Demokraten haben eine Person im Rennen, die sich um alle diese Anliegen kümmert und das nötige Hintergrundwissen besitzt. Diese Person ist - für manche Leser vielleicht eine überraschende Wendung - zudem tatsächlich eine Frau und gehört einer ethnischen Minderheit an! Ihr Name ist Tulsi Gabbard. Aaaaaaaaaber sie stellt die außenpolitische Weltordnung und die Rolle der USA als Weltpolizei infrage. Das darf natürlich nicht sein, aller Identitätspolitik zum Trotz. Daher wird sie von ihrer eigenen Partei mehr oder weniger gelyncht. Und die Medien hierzulande machen schön mit. Sie wird, leider, überhaupt keine Chance haben und vielleicht durch schmutzige Tricks nicht einmal an den Debatten teilnehmen dürfen.
Was die USA brauchen, ist nach 70 Jahren endlich mal wieder ein Sozialdemokrat. Und nein, der gute Barack war keiner, hierzulande wäre der im wirtschaftsliberalen Flügel der FDP.
In den USA gibt es derzeit zwei Sozialdemokraten mit einem nationalen Profil und der nötigen Prominenz, um im Rennen um die Präsidentschaft mitzumischen. Die beiden heißen Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez. Eine von den beiden ist laut Verfassung zu jung und hat auch verständlicherweise NULL Interesse, sich in das Schmierentheater namens Präsidentschaftsrennen einzumischen - und der andere begibt sich eben in diesen Löwenkäfig und kandidiert. Ich hoffe, damit ist geklärt, wer in den Vorwahlen meine Unterstützung bekommt. Ist nicht schwer.
Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.
Die Moderation
zum Beitrag04.01.2019 , 21:33 Uhr
Inzwischen hat Ocasio-Cortez übrigens auf Twitter persönlich Stellung zu diesem "Skandal" bezogen, indem sie vor der Tür ihres Abgeordnetenbüros anfing, zum bekannten Anti-Kriegs-Song "War" von Edwin Starr aus dem Jahr 1970 zu tanzen :D
Der Tweet ist noch nicht ganz 4 Stunden alt und hat über 330.000 Likes.
Die Strategie der Republikaner und Konservativen in den USA insbesondere im Kampf gegen AOC braucht eine mehr als gründliche Überarbeitung. Ich als linker Sozialdemokrat find's natürlich klasse so :) Es ist einfach faszinierend schon seit Monaten zu beobachten wie wirklich ALLES an einer Frau, die als neue Abgeordnete eigentlich keine politische Macht haben sollte, die Konservativen dort bis aufs Mark produziert, obwohl sie bis vor kurzem alle erdenkliche Macht noch selbst hatten.
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