Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
10.06.2021 , 23:53 Uhr
Um die soziale Abwertung geht es in dem Artikel eben nicht nur. Dazu habe ich auch noch einen kleinen Nachtrag verfasst, also dass mein Kommentar nicht auf Kritik an sozialer Abwertung bezogen ist.
Im Artikel wird aber in mehreren Absätzen kritisiert, dass Übergewicht überhaupt als Gesundheitsrisiko eingeordnet wird. Es werden Ärzte kritisiert, die Menschen Übergewicht diagnostizieren, und ihnen Tipps zum Abnehmen geben. Es wird behauptet, der BMI sei Teil eines größeren Systems, das geschaffen wurde, um weiße, dünne Menschen zur Norm zu erheben. Es wird angedeutet, Maßnahmen der WHO seien von nicht näher spezifizierten Konzernen mitbeeinflusst.
Ohne nähere Hintergründe ist das nicht mehr und nicht weniger als eine Verschwörungserzählung.
Das finde ich sehr schade, weil einige der im Artikel nebenbei angerissenen Punkte tatsächlich stimmen: Oft werden bei dicken Menschen Gesundheitsprobleme, die nichts mit dem Übergewicht zu tun haben, dem Übergewicht zugeschrieben, wodurch sie nicht behandelt werden. Dicke Menschen werden nach wie vor oft vorverurteilt und gesellschaftlich abgewertet. Dass das hier in einem Atemzug mit solchen Verschwörungserzählungen erwähnt wird, sorgt sicher nicht dafür, dass Menschen diese Probleme ernst nehmen und ihr Verhalten überdenken - denn selbst wer die Verschwörungserzählung ernst nimmt, weiß ja, dass er selbst nicht Teil der Verschwörung ist.
zum Beitrag10.06.2021 , 17:39 Uhr
(als Nachtrag zu meinem letzten Kommentar: Fat-shaming und soziale Abwertung von dicken Menschen wird im Artikel zu Beginn auch aufgegriffen. Das ist natürlich keine logische Folgerung aus der Betrachtungsweise, dass Übergewicht gesundheitsgefährdend ist und wird zurecht kritisiert)
zum Beitrag10.06.2021 , 17:35 Uhr
Ich fragte mich beim Lesen dieses Artikels endlich, wann denn der Inhalt kommt. Wann kommen die Argumente und Begründungen dafür, dass Übergewicht nach BMI keine Gesundheitsrisiken mit sich bringt? Ab wann ist Übergewicht tatsächlich gesundheitsgefährdend? Inwiefern fließt die Hautfarbe in die Berechnung des BMI ein und macht weiße Menschen zur Norm?
Leider liefert der Artikel dazu keine Hintergründe und zählt stattdessen nur Dinge auf, die nach einer Betrachtung von Übergewicht als gesundheitsgefährdend völlig logisch sind. Eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Betrachtungsweise scheint der Artikel gar nicht zu versuchen. Schade.
zum Beitrag09.08.2020 , 15:35 Uhr
Natürlich fragen sie das, denn aus den von dir genannten Gründen können sie es ja nicht wissen.
Schade nur, dass sie keine Antwort bekommen.
zum Beitrag09.08.2020 , 15:23 Uhr
Was ist dein Problem mit dem „aber“?
Wenn wir es als problematisch einstufen würden, einen Satz mit „Natürlich ist Emanzipation wichtig, keine Frage, aber...“ zu beginnen, würde das bedeuten, das ich jeden Schwachsinn behaupten kann und so lange ich mich auf Emanzipation beurfe, niemand widerprechen kann.
Auf „Morgen gibt es Pizza, denn Emanzipation ist wichtig“
dürftest du dann nicht antworten „Natürlich ist Emanzipation wichtig, aber das hat nichts damit zu tun, ob es morgen Pizza gibt“.
Auf „Lasst uns Menschen nach Geschlechtern aufteilen und äußerlichen Unterschieden wie Geschlecht und Rasse mehr gesellschaftliche Bedeutung geben, denn Emanzipation ist wichtig”.
dürftest du dann nicht anworten „Natürlich ist Emanzipation wichtig, aber die gesellschaftliche Bedeutung von Geschlechtern und Rassen zu stärken läuft jedem Bestreben nach Gleichberechtigung zuwider“.
Und das ist genau das Problem mit der Identitätspolitik: Es geht nicht um eine rationale Analyse darum, was für eine gleichberechtigtere Gesellschaft notwendig ist, es geht um symbolische Gesten, die einem vom Schuldgefühl befreien sollen, einer priviligierten Gruppe anzugehören. Deswegen ist die Identitätspolitik ja auch bei den priviligierten Gruppen viel verbreiteter als bei denen, die angeblich unter der Priviligierung leiden würden.
zum Beitrag09.08.2020 , 15:07 Uhr
Dieser Artikel beschreibt den Begriff „Identitätspolitik“ leider völlig falsch, und das hat auch eine Auswirkung auf die Schlussfolgerungen des Artikels.
Der Begriff Identitätspolitik hat nichts damit zu tun, alle Strömungen aus Minderheitsbewegungen zusammenzufassen oder ähnliches. Auch gibt es den in diesem Artikel beschworenen Gegensatz „alte Linke mit Klassen-Politik vs. junge Linke mit Identitätspolitik” so nicht. Identitätspolitik mag zwar bei jungen linken besonders häufig vorkommen, aber das macht es nicht zu so einem Gegensatz-Gefüge wie hier im Artikel dargestellt.
Identitätspolitik ist eher folgendes:
Während es bei Gerechtigkeit und Gleichstellung vor allem um die Überwindung von Identitäten gilt, bemüht sich die Identitätspolitik darum, die Identität zu verstärken und alle Angehörigen so einer zur Identität zusammengefassten Gruppe einheitlich zu bewerten. Die verschiedenen Gruppen werden dabei gegeinander ausgespielt: Einzelne Ungerechtigkeiten werden abgewertet, wenn der ungerecht behandelte einer Gruppe angehört, die grundsätzlich Privilegien hätte. Auch liegt der Fokus nicht auf der Schaffung der Privilegien (die in recht grundsätzlichen Dingen, wie einem diskriminierungsfreien Leben, bestehen) für alle, sondern in der Abschaffung der Privilegien. Insgesamt also eine recht destruktive Angelegenheit.
Vor allem aber durch die Stärkung der Identität verhindert sie gesellschaftlichen Fortschritt in Bezug auf Gleichberechtigung, weil nur eine Überwindung der Identitäten zur Gleichberechtigung führen würde.
Als gegen die Gleichstellung gerichtet hat sie also natürlich auch in der Linken Gegner und nicht nur bei den Konservativen. Z. B. ich bin nicht konservativ, sondern links eingestellt, und ich bin auch nicht sonderlich alt, sondern gestern 22 geworden.
Der Unterschied zwischen Identitätspolitik und Gegnern ist wohl, dass erstere auf Grundlage der Gefühle von Schuld und Sühne aufbaut, letztere auf Grundlage des Verstehens von Gleichberechtigung.
zum Beitrag08.01.2019 , 13:41 Uhr
In Amerika darf jeder Waffen haben, mit dem Argument, man könne sich damit im Zweifel verteidigen. Dann benutzt man mal eine Waffe zu ihrem vermeitlich bestimmten Zweck und verteidigt sich, und dann wird man wegen Mord zu 51 Jahren Gefängnis verurteilt. Wie super.
zum Beitrag02.01.2019 , 03:44 Uhr
Das bestätigt nicht deine Zahlen, aber egal.
Wenn über Twitter öffentlich unanonymisiert und ohne Beweise Leute diskreditiert werden, ist das natürlich nicht gut. Twitter ist aber ein Ort, an dem jeder Kacke über jeden schreiben kann, ohne dafür Beweise zu haben, und das war schon immer so. Ich kann mich hingegen nicht daran erinnern, in einem journalistisch redaktionierten Medium davon gehört zu haben – außer in Fällen wie Weinstein oder Spacey, in denen die Beweislage schon recht eindeutig war.
Über Argento wurde hingegen in sämtlichen „Qualitätsmedien“ berichtet – Spiegel, Zeit, Taz, alle. Und der Beweis ist das Selfie des einen Jungen, der im selben Atemzug wie er den Fall anklagt Geld wegen angeblicher Verdienstausfälle von ihr haben will. Das ist ein Unterschied, auf den im Artikel zu Recht hingewiesen wird.
In dem von dir zitierten Teil habe ich das „anzeigen“ übrigens erst als polizeiliches Anzeigen interpretiert, das ist in dem Kontext aber vermutlich falsch. Du hattest wohl Recht, dass sich das auf die öffenltiche Debatte bezieht.
zum Beitrag31.12.2018 , 21:10 Uhr
Woher hast du denn diese Zahlen? Dass 80% aller 17-jährigen schon mal Sex hatten sollen, glaube ich nicht. Aber sonst gebe ich dir Recht: Gegen einvernehmlichen Sex ist nichts einzuwenden, und das Opfer ist in der Beweislast. Das ist zwar oft nicht schön, weil man die Tat meistens nicht beweisen kann, aber es ist einer der Grundpfeiler jedes gerechten Justizsystems. Und so haben sich die Justizsysteme auch immer verhalten, sowohl vor, als auch nach der Me-Too-Debatte.
Dass die Autorin behauptet, das Frauen bisher in einer öffentlichen Debatte immer Indizien und Verletzungen liefern mussten, stimmt nicht, lies den Text noch mal. Über die öffentliche Debatte hat sie in dem Punkt gar nichts geschrieben.
zum Beitrag