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28.08.2018 , 14:59 Uhr
Sie stellen hier echt ne Menge an Behauptungen auf, ohne ausreichendes Hintergrundwissen zu haben. Das ist ehrlich gesagt ganz schön frech. Die Gebärdensprache wurde nicht erdacht, genauso wenig wie die deutsche Lautsprache erdacht wurde. Sie ist natürlich entstanden. Sie gehört ausschließlich den Tauben. Und es ist im absolut engeren Sinne kulturelle Aneignung, da es alle Kriterien erfüllt. Gebärdensprachen wurden nach dem sog. Mailänder Kongress 1880 weitestgehend unterdrückt, taube Menschen sollten zu hörenden Menschen erzogen werden. In Bildungsinstitutionen wurde die Benutzung der Gebärdensprache unter körperlicher Züchtigung verboten, taube Menschen haben Jahre ihrer Bildung damit verbracht Lippen lesen zu üben und Artikulation zu trainieren. Selbstverständlich auf Kosten anderer Bildungsziele, das Leute rechnen, schreiben, lesen lernen, war schließlich nicht so wichtig, Hauptsache sie sind der hörenden Mehrheitsgesellschaft möglichst angepasst. Dies nur als kurzer historischer Ausschnitt der Geschichte der Gehörlosen, Sie dürfen gern selbst mehr recherchieren. Auch heute noch erleben taube Menschen Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft, werden abgewertet oder nicht ernst genommen. Wenn dann hörende Menschen durch die Verwendung einer unterdrückten Kultur Profit generieren ist das kulturelle Aneignung. Zum Thema Qualität der Verdolmetschung: Professionelle Dolmetscher_innen, die als Team taub/hörend gemeinsam Liedtexte / poetische Texte verdolmetschen werden per se bessere Ergebnisse abliefern, als eine rein hörende Verdolmetschung. Das ist translationswissenschaftlich erwiesener Fakt. Ihre abenteuerlichen Ideen dazu sind da nicht wirklich von Interesse. Zu unterschiedlichen Gelegenheiten arbeiten solche Teams bereits im Kultur- oder Konferenzbereich, die Ergebnisse sind überzeugend. Es geht dem Autor um die Verweigerung, einiger hörender Dolm., dieser Forderung nach gemischten Teams nachzukommen. Ansonsten: Wenn Sie keine Ahnung haben, einfach mal..
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